Vom Zahlungsabwickler zur Finanzzentrale

Herausforderungen für das Kartengeschäft der Banken im Jahr 2021

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2020 hat die Corona-Pandemie zu einem Anstieg des digitalen Bezahlens in Deutschland geführt. 2021 wird sich dieser Trend fortsetzen – auch durch neue Angebote wie „Buy now – Pay later“. Die Herausforderungen für das Kartengeschäft der Banken nehmen zu.

Das Jahr 2021 im Banking steht unter Corona-Vorbehalt

Auch im Jahr 2021 werden Banken und Sparkassen vom Corona-Virus „begleitet“ werden.

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Was für ein Jahr! 2020 hat die Corona-Pandemie unser aller Leben grundlegend verändert. Das betrifft auch die Art und Weise, wie wir bezahlen. Die Deutschen, die bislang so beharrlich am Bargeld hängen, entdecken die Kartenzahlung für sich.

Vor allem das kontaktlose Bezahlen erfreut sich zunehmender Beliebtheit – als einfache, bequeme und vor allem hygienische Art des Bezahlens. Einer aktuellen Studie von VISA zufolge bezahlen drei Viertel aller Verbraucherinnen und Verbraucher kontaktlos. Insbesondere Mobile Payment wird immer beliebter: Der Anteil der Deutschen, die mit Smartphones oder Wearables bezahlen, hat sich innerhalb eines Jahr auf zwölf Prozent verdoppelt.

Kunden wollen den Überblick behalten

Auffällig dabei ist, dass in allen Altersklassen das kontaktlose Bezahlen positiver bewertet wird als im Vorjahr. Hier zeichnet sich ein Wandel ab, der über die Corona-Pandemie hinaus anhalten wird. Die Nutzerinnen und Nutzer schätzen am kontaktlosen Bezahlen vor allem, dass sie damit einen besseren Überblick über ihre Ausgaben haben als bei der Bezahlung mit Bargeld. Dies haben 90 Prozent der Befragten in der VISA-Studie angegeben.

Für Banken bzw. Kartenanbieter kommt es daher nicht nur darauf an, den Kunden ein nahtloses Bezahlerlebnis zu bieten: Sie müssen sich vom reinen Zahlungsanbieter zur Finanzzentrale entwickeln, in der die Kunden jederzeit den Überblick über ihre Ausgaben haben.

Hinzu kommt eine weitere Entwicklung, die vor allem 2020 an Fahrt gewonnen hat und die eng mit dem Durchbruch des digitalen Bezahlens in Zusammenhang steht: Konsumenten wollen selber entscheiden, wann und wie sie etwas bezahlen. Unter dem Begriff „Buy now – Pay later“ („Sofort kaufen – Später zahlen“) bieten immer mehr Finanzunternehmen die Möglichkeit an, Einkäufe oder Überweisungen zu tätigen und flexibel zurückzubezahlen oder zu finanzieren.

Dies ist ein globaler Trend, der derzeit in vielen Ländern zu beobachten ist. In den USA zum Beispiel haben Händler ihren Kunden die neue Form des Bezahlens im Weihnachtsgeschäft 2020 angeboten – mit Erfolg, wie die Umsatzzahlen zeigen. Auch in Deutschland wird „Buy now – Pay later“ immer beliebter. Einer Studie zufolge schätzen vor allem Millennials, also die etwa 20- bis 40-Jährigen, die Möglichkeit der flexiblen Rückzahlung bzw. Finanzierung.

Starke Kundenauthentifizierung tritt in Kraft

Natürlich werden weitere Themen das Kartengeschäft der Banken im Jahr 2021 prägen. Allen voran ist hier die starke Kundenauthentifizierung (SCA) im Rahmen von PSD II zu nennen, deren Neuregelungen am 1. Januar in Kraft getreten sind. Sie sieht vor, dass bei Online-Kartenzahlungen künftig zwei von drei Sicherheitsfaktoren erfüllt sein müssen – Wissen, Besitz und Inhärenz. Es gibt allerdings Ausnahmen, etwa bei wiederkehrenden Zahlungen oder Zahlungen mit geringem Risiko.

Zahlungsanbieter stehen hier vor der Herausforderung, diese zusätzliche Sicherheitsanforderung so umzusetzen, dass der Zahlungsprozess für die Kunden weiterhin einfach und bequem bleibt. Denn ansonsten besteht die Gefahr, dass die Kunden den Onlinekauf abbrechen oder sich anderen Plattformen zuwenden.

Schon dieser kurze Abriss zeigt: 2021 wird ein in vielerlei Hinsicht herausforderndes Jahr für das Kartengeschäft der Banken. Die gute Nachricht dabei ist: Die Deutschen entdecken das digitale Bezahlen für sich. Mit passenden Angeboten können die Zahlungsanbieter diesen Trend im Jahr 2021 weiter vorantreiben.


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Über den Autor

Tobias Grieß

Tobias Grieß ist CEO von Barclaycard Deutschland. Zuvor war er in verschiedenen leitenden nationalen und internationalen Vertriebs-und Marketing-Positionen bei der HypoVereinsbank, bei AWD sowie der Citibank tätig. Er verfügt über einen Master of International Business.

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