Warum zögern Banken bei der Forderung von Unternehmen nach mehr Transparenz im Treasury? Virtuelle Konten sind kein Zukunftsthema. Wer Firmenkunden heute keine skalierbare Lösung bietet, überlässt das Feld der Konkurrenz.

Warum virtuelle Konten der nächste logische Schritt im Corporate Treasury sind.
Ein klarer Blick auf die eigenen Finanzströme wird gerade wichtiger denn je. In vielen Unternehmen wachsen Komplexität und Dynamik: neue Geschäftseinheiten, internationale Strukturen und dazu eine volatile Marktlage, die zunehmend von geopolitischen Unsicherheiten geprägt ist. Wer hier den Überblick verliert, riskiert nicht nur Ineffizienz, sondern auch strategische Fehlentscheidungen. Abhilfe schaffen können virtuelle Konten. Mit dieser technologischen Lösung können Corporate Treasurer die Komplexität ihrer Aufgaben effektiv meistern.
Das ist wichtig, weil sich die Rolle von Treasury-Verantwortlichkeiten grundlegend verändert hat: von reinem Risiko- und Liquiditätsmanagement hin zu einer strategischen, den oder die CFO beratenden Funktion. Mit virtuellen Konten – benutzerdefinierten, nicht in der Bilanz ausgewiesene Unterkonten, die einem physischen Bankkonto zugeordnet sind – können Treasury-Teams selbständig komplexe Liquiditätsströme transparenter, flexibler und gezielter steuern.
Virtuelle Konten vereinfachen komplexe Kontostrukturen
Virtual Account Management ist für die Komplexität vor allem von Konzernen mit weit verzweigten Strukturen und zahlreichen operativen Einheiten und Hunderten bis Tausenden von Bankkonten gemacht. Treasury-Teams bekommen das Werkzeug, um die Anzahl realer Bankverbindungen deutlich zu reduzieren, ohne grundlegend die Kontenstrukturen ihres Unternehmens zu verändern.
Virtuelle Kontenlösungen ermöglichen es ihnen unter anderem,
- maßgeschneiderte Kontenstrukturen zu erstellen und zu verwalten,
- Zinsbedingungen für konzerninterne Einlagen und Kredite flexibel zu definieren,
- und Kontoauszüge individuell einzurichten – sowohl für einzelne als auch Gruppen von Konten.
Möglich machen das automatisierte Prozesse, die Zahlungseingänge auf einem zentralen physischen Konto bündeln (Cash Concentration) und zeitgleich jede Zahlung auf speziell für diese Zahlung zugewiesene virtuelle Konten replizieren.
Vier Wege, wie virtuelle Konten das Corporate Treasury spürbar entlasten
Virtuelles Kontenmanagement unterstützt Treasury-Verantwortliche in diesen zentralen Bereichen:
1. Verbessertes Liquiditätsmanagement
Virtuelle Konten schaffen Transparenz über Zahlungsströme und ermöglichen die klare Zuordnung von Ein- und Auszahlungen zu Geschäftseinheiten, Projekten oder Kundengruppen – ohne zusätzliche physische Konten. Die tatsächliche Liquidität verbleibt dabei auf einem zentralen physischen Konto. So entsteht ein Echtzeit-Überblick über verfügbare Mittel im Gesamtkonzern.
2. Bessere strategische Entscheidungsfindung
Virtuelles Kontenmanagement liefert ein aktuelles Gesamtbild der finanziellen Lage. Das ist eine wichtige Grundlage für präzisere Liquiditätsplanungen, die wiederum Investitionsstrategien, Finanzierungsentscheidungen und Maßnahmen zur Risikosteuerung gezielt unterstützen.
3. Zentralisierung und Effizienz im Zahlungsverkehr
Durch die Reduzierung physischer Konten können Corporate Treasurer Zahlungsflüsse und Liquiditätspositionen deutlich effizienter steuern. Die virtuelle Trennung von Guthaben ermöglicht eine fortlaufende Mittelbündelung; statt periodischer Abgleiche wird Liquidität zum kontinuierlich steuerbaren Faktor.
4. Reibungslosere Abstimmung im Forderungsmanagement
Gehen Zahlungsinformationen wie Kundennummer oder Rechnungsbezug auf dem Weg verloren, wird die Zuordnung zum offenen Posten schwierig. Virtuelle Konten lösen dieses gängige Problem des Cash Managements, indem sie für jede Kundengruppe eigene Unterkonten bereitstellen. So ist der Zahlungseingang eindeutig zuordenbar und der Abgleich nahezu automatisiert.
Skalierbare Strukturen für volatile Zeiten
Jenseits der zentralen Funktionen bietet virtuelles Kontenmanagement weitere Vorteile: So lassen sich etwa Multi-Währungskonten oder Anlagekonten auf Basis eines einzigen physischen Kontos abbilden. Das vereinfacht die Struktur, reduziert physische Konten und senkt den administrativen Aufwand.
Auch in regulierten Branchen wie der Immobilienwirtschaft oder im Asset Management zeigt sich der Nutzen: Hier ermöglichen virtuelle Konten die gesetzlich geforderte Trennung von Kundengeldern. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten zahlt sich das besonders aus. Virtuelles Kontenmanagement verbessert die Übersicht über Liquiditätsströme, erhöht die Steuerbarkeit im Treasury und unterstützt Unternehmen dabei, Ressourcen effizient zu nutzen.
Für welche Unternehmen lohnt sich der Einsatz virtueller Konten besonders?
Mehr als die reine Unternehmensgröße ist die Komplexität der internen Strukturen und Prozesse entscheidend, wenn es darum geht, für wen sich virtuelles Kontenmanagement besonders eignet. Je mehr Kunden, Geschäftseinheiten oder operative Einheiten ein Unternehmen verwaltet, desto zahlreicher sind auch die Vorteile.
Die Vorteile werden besonders bei Unternehmen sichtbar, die ihre Finanzströme konzernweit zentral verwalten, zum Beispiel mithilfe einer Inhouse-Bank. Virtuelle Konten vereinfachen die Zuordnung konzerninterner Zahlungsströme und helfen, selbst bei komplexen und verflochtenen Unternehmensstrukturen, stets eine klare Übersicht über Mittelherkunft und Mittelverwendung zu behalten.
Zunehmend gefragt sind VAM-Lösungen auch in digitalen Geschäftsmodellen wie zum Beispiel Plattformen für Freelancer, Online-Marktplätze oder E-Commerce-Anbieter. Hier lassen sich virtuelle Konten einzelnen Dienstleistern oder Händlern zuordnen, um Zahlungseingänge sauber zu trennen und effizient weiterzuverarbeiten.
Zukunftsfähiges Treasury dank virtueller Konten
Für Treasury-Teams zählen in Zukunft vor allem vier Faktoren: Klarheit über verfügbare Mittel in Echtzeit, effiziente Prozesse, schnelle Reaktionsfähigkeit und ein hoher Grad an Selbststeuerung. Das virtuelle Kontenmanagement erfüllt genau diese Anforderungen.
Gleichzeitig stehen auch Banken vor der Herausforderung, ihre Angebote an die veränderten Bedürfnisse ihrer Geschäftskunden anzupassen. Flexibilität und Transparenz werden immer mehr zum Standard. Wer zukunftsfähig bleiben will, sollte also ein Tool zum virtuellen Kontenmanagement wie das von SAP Fioneer als festen Bestandteil seines Cash Management Angebots etablieren.
SAP Fioneer ist Partner des Bank Blogs und entwickelt Software- und Plattformlösungen, durch die Finanzinstitute erfolgreich arbeiten und skalieren.
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