Generative KI boomt – doch wo steht Deutschland im globalen Wettlauf? Viele Unternehmen unterschätzen derzeit noch das Potenzial. Vier strategische Ansätze zeigen, welche Weichen jetzt gestellt werden müssen, um den Anschluss nicht zu verpassen.

Unternehmen in Deutschland befinden sich beim GenKI-Einsatz international nur im Mittelfeld.
Der Markt für generative Künstliche Intelligenz (GenKI) erlebt ein rasantes Wachstum. Die Investitionen der großen Technologieunternehmen haben sich innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelt. Im Jahr 2024 betrug der weltweite Umsatz rund 25 Milliarden US-Dollar. Prognosen von Sopra Steria Next gehen davon aus, dass dieses Volumen bis 2028 auf 100 Milliarden US-Dollar ansteigen könnte.
Große KI-Förderprogramme, wie sie etwa in den USA und Frankreich geplant sind, wurden in diesen Schätzungen noch nicht berücksichtigt. Sobald diese umgesetzt werden, könnte die Marktentwicklung noch einmal erheblich beschleunigt werden.
GenKI in Deutschland: Kein Rückstand, aber auch keine Führungsrolle
In Deutschland nutzen bereits 20 Prozent der Unternehmen GenKI flächendeckend. Das entspricht in etwa dem globalen Durchschnitt von 22 Prozent. Somit befindet sich die deutsche Wirtschaft weder in einer Vorreiterrolle noch im Rückstand.
Dies ergaben zwei unabhängige Studien der Management- und Technologieberatung Sopra Steria. Allerdings bleibt Deutschland beim Einsatz von GenKI eher auf einer abwartenden Position, anstatt aktiv den technologischen Wandel voranzutreiben.
Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass viele Unternehmen das Disruptionspotenzial der Technologie unterschätzen. Nur 15 Prozent der befragten Unternehmen halten es für wahrscheinlich, dass GenKI bestehende Geschäftsmodelle obsolet machen könnte. 38 Prozent sehen die Möglichkeit, dass GenKI Geschäftsmodelle eigenständig weiterentwickeln und anpassen könnte. Diese Zurückhaltung führt dazu, dass notwendige Investitionen und Transformationen nicht in ausreichendem Maße vorangetrieben werden.
Bewusstsein für GenKI-Potenziale steigt, Nutzen bleibt unklar
Obwohl ein breiteres Bewusstsein für die Auswirkungen von GenKI auf Unternehmensgeschäfte nötig wäre, erkennen viele Unternehmen bereits erste Chancen. Laut Umfrage sehen 61 Prozent der deutschen Unternehmen Potenzial in der Nutzung von GenKI für ihr Geschäft.
Trotz dieser positiven Grundhaltung ist es für viele Unternehmen noch immer schwierig, daraus einen konkreten Nutzen abzuleiten. Der Markt bietet jedoch eine gewisse Investitionssicherheit: Die Technologie wird immer leistungsfähiger und kostengünstiger. Zudem setzen sich führende GenKI-Entwickler wie OpenAI aktiv für Deutschland als KI-Standort ein.
Dennoch müssen Unternehmen das Experimentierstadium schnell hinter sich lassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dabei stehen sie vor verschiedenen Herausforderungen, darunter unzureichende Datenqualität, Schwierigkeiten bei der Integration in bestehende Systeme, der Fachkräftemangel sowie mangelnde Zusammenarbeit zwischen operativen Teams und KI-Experten.
Vier strategische Ansätze für eine erfolgreiche GenKI-Nutzung
Um Unternehmen den effizienten Einsatz von GenKI zu erleichtern, hat die Studie vier strategische Handlungsfelder identifiziert:
1. Fokus auf gewinnbringende Anwendungen
Unternehmen sollten jene KI-Anwendungen priorisieren, die sich direkt positiv auf ihre wirtschaftliche Bilanz auswirken.
2. Potenzial von KI-Agenten nutzen
Der Wechsel von „Text-to-Text“ zu „Speak-to-Action“ kann den Weg zu einer personalisierten und integrierten KI-Nutzung ebnen.
3. Kombination mehrerer KI-Modelle
Die parallele Nutzung verschiedener KI-Modelle hilft dabei, Kosten, Performance und Geschwindigkeit zu optimieren sowie Nachhaltigkeitsaspekte zu berücksichtigen.
4. Ethische und verantwortungsvolle KI-Bereitstellung
Die Nutzung synthetischer Daten kann das Datenmanagement vereinfachen, während die Einhaltung regulatorischer Vorgaben frühzeitig in die Strategie integriert werden sollte.
Deutschland als KI-Standort: Jetzt die Weichen stellen
Derzeit werden die Grundlagen für ein KI-basiertes Wachstum geschaffen. Deutschland hat das Potenzial, ein führender KI-Anwenderstandort zu werden, an dem Technologie in wirtschaftlichen Mehrwert verwandelt wird. Wachsende KI-Hubs und -Ökosysteme bieten bereits heute eine vielversprechende Basis.
Allerdings sollten sich Unternehmen bewusst machen, dass technologische Entwicklungen selten linear, sondern oft exponentiell verlaufen. GenKI kann innerhalb kurzer Zeit ganze Märkte transformieren. Unternehmen müssen daher rascher handeln, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Ein ausgewogener Mix aus kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen und langfristigen Strategien ist essenziell, um im Wettbewerb nachhaltig erfolgreich zu sein.
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