Trotz globaler Unsicherheiten bleibt die Verbraucherstimmung optimistisch – jedoch mit großen regionalen Unterschieden. Welche Faktoren das Kaufverhalten beeinflussen und wie Händler darauf reagieren sollten, zeigt eine neue Studie zum Verbraucherverhalten.

Aktuelle Trends im Verbraucherverhalten.
Trotz der anhaltenden globalen Unsicherheiten ist die allgemeine Stimmung der Verbraucher weltweit optimistisch. Dieser Optimismus zeigt jedoch große regionale Unterschiede: In Schwellenländern sind die Menschen tendenziell zuversichtlicher, während in den Industrieländern eine vorsichtigere Haltung vorherrscht.
Diese Erkenntnisse stammen aus einer neuen Studie der Unternehmensberatung Roland Berger, die das weltweite Verbraucherverhalten untersucht hat. Für die Untersuchung befragte die Marktforschungsplattform Potloc insgesamt 3.000 Verbraucher aus den USA, China, Brasilien, Deutschland, den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Vereinigten Königreich – jeweils 500 Personen pro Land. Neben einem gestiegenen Optimismus zeigen die Ergebnisse auch eine bemerkenswerte Konstanz im Verbraucherverhalten.
Regionale Unterschiede im Optimismus
Die Studie zeigt deutliche regionale Unterschiede im Verbraucherverhalten: In China sind 85 Prozent der Befragten positiv gestimmt, während in den Vereinigten Arabischen Emiraten 79 Prozent der Meinung sind, dass die Zukunft rosig aussieht. Im Gegensatz dazu äußern sich in Deutschland nur 52 Prozent und in Großbritannien nur 42 Prozent optimistisch. Diese Divergenz ist Ausdruck der unterschiedlichen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Herausforderungen, denen die Länder gegenüberstehen.
Der weltweite Optimismus wird von einer gestiegenen Inflation und höheren Lebenshaltungskosten begleitet. 66 Prozent der Befragten rechnen 2025 mit höheren Ausgaben – ein Anstieg von 14 Prozentpunkten im Vergleich zu 2024. Als Reaktion darauf plant ein erheblicher Teil der Verbraucher, mehr online zu kaufen – sowohl bei etablierten Anbietern als auch bei neuen Social-Commerce-Plattformen.
Für Einzelhändler bedeutet dies eine Herausforderung, der sie mit einer Zwei-Kanal-Strategie begegnen können, um den Bedürfnissen nach Bequemlichkeit, Effizienz, Produktvielfalt sowie nach Beratung und Einkaufserlebnis gerecht zu werden.
Einfluss von Politik und Wirtschaft auf Verbraucherverhalten
Die Unterschiede in der Verbraucherstimmung lassen sich durch regionale Besonderheiten erklären. In China sorgen die starke Inlandsnachfrage und staatliche Fördermaßnahmen für den hohen Anteil positiver Ausblicke (85 Prozent). In den Industrieländern, insbesondere im Vereinigten Königreich und in Deutschland, drücken geopolitische Faktoren wie der Krieg in der Ukraine, der politische Wandel in den USA und die wirtschaftliche Stagnation auf das Verbrauchervertrauen.
In Deutschland, wo die Inflation Ende 2024 höher war als in anderen Euroländern, sowie die anhaltende wirtschaftliche Schwäche und Stellenabbau in großen Unternehmen, ist die Bereitschaft, mehr Geld auszugeben, am geringsten. Hier zeigen sich auch die größten Bedenken in Bezug auf die Kaufkraft der Verbraucher.
Bedeutung des Online-Handels für Verbraucher
Neben den regionalen Unterschieden im Optimismus verdeutlicht die Studie auch die wachsende Bedeutung von Online-Marktplätzen. Die Mehrheit der Befragten nutzt Onlineshops vor allem wegen der Bequemlichkeit und der großen Produktvielfalt. Gleichzeitig bevorzugen viele Verbraucher beim Thema Kundenservice und Einkaufserlebnis weiterhin den stationären Handel, insbesondere bei großen Einzelhändlern. Für die Kaufentscheidung spielen Preis, Qualität und die Reputation der Marke eine entscheidende Rolle.
Die Untersuchung zeigt zudem, dass Verbraucher, vor allem in China, offen für neue Kanäle wie Social-Commerce-Plattformen sind, um Produkte zu entdecken. Trotz einiger negativer Erfahrungen mit dem Kundenservice sind diese Plattformen gut positioniert, um von den Bedürfnissen nach gutem Preis-Leistungs-Verhältnis und einem positiven Einkaufserlebnis zu profitieren und ihren Marktanteil weiter auszubauen.
Empfehlungen für Einzelhändler und Markenunternehmen
Auf Grundlage dieser Ergebnisse formulieren die Studienautoren mehrere Empfehlungen für Einzelhändler und Markenhersteller. Um Kunden langfristig zu binden, ist es entscheidend, ihre Bedürfnisse umfassend zu bedienen.
Eine optimierte Zwei-Kanal-Strategie ist hierbei von zentraler Bedeutung: Der Online-Kanal muss eine hohe Effizienz und den bequemen Zugang zu einer großen Produktvielfalt bieten, während der stationäre Handel erlebnisorientiertes Einkaufen mit persönlicher Beratung und exzellentem Kundenservice gewährleistet.
Zudem wird empfohlen, das eigene Angebot kontinuierlich an die sich ändernden Bedürfnisse der Verbraucher und die Marktdynamik anzupassen, um stets wettbewerbsfähig zu bleiben.
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