Unternehmens-Nachfolge: Wie man es richtig angeht!

Bedeutung, Nachfolge-Formen und Tipps zur frühzeitigen Planung

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Ein Unternehmen gründen, die eigene Geschäftsidee umsetzen oder auch den bestehenden Betrieb dauerhaft erfolgreich führen. All das sind wichtige und herausfordernde Zeiten für Unternehmer. Etwas in den Hintergrund rückt da meist das Thema Nachfolge.

Leistungen von Banken bei der Unternehmens-Nachfolge

Banken können Unternehmer bei der Nachfolgeplanung wirkungsvoll unterstützen.

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Die aktuelle Unternehmerkunden-Studie der Commerzbank zeigt, dass rund ein Drittel aller befragten Unternehmer plant, das eigene Geschäft nicht mehr länger als 10 Jahre führen zu wollen. Es sind vor allem persönliche Gründe, die dazu führen, sich mit der Nachfolge-Thematik auseinanderzusetzen: Fortschreitendes Alter und ein veränderter Gesundheitszustand werden von den meisten als Impuls dafür genannt. Gut jeder Fünfte will das Unternehmen in der eigenen Familie weitergeben. Über ein Drittel hat sich allerdings noch keine Gedanken gemacht, wie es mit dem Unternehmen weitergehen soll.

Zukunft vieler Unternehmen ungewiss

Sollte kein Nachfolger gefunden werden, will jeder Fünfte seinen Betrieb so lange weiterführen, bis die Nachfolge geklärt ist. 37 Prozent sagen aber bereits, dass sie das Unternehmen in diesem Fall schließen werden. Sich nicht rechtzeitig um die Unternehmensnachfolge zu kümmern, kann für das Unternehmen also fatale Folgen haben.

Nachfolge frühzeitig angehen

Es ist also für Unternehmer überaus wichtig, sich frühzeitig mit der Frage auseinander zu setzen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass allein die Planung der Unternehmensnachfolge im Schnitt rund 5 Jahre dauert. Dabei ist die Dauer häufig auch abhängig davon, ob ein Nachfolger innerhalb des Unternehmens oder der Familie gefunden werden kann oder ein externer Käufer gefunden werden muss, der das Unternehmen nicht kennt.

Mit der IST-Analyse beginnen

Damit das Unternehmen auch nach dem eigenen Ausstieg in eine erfolgreiche Zukunft steuert, empfehlen wir je nach Situation 3–10 Jahre für die Nachfolge einzuplanen. Beginnen sollte man mit einer IST-Analyse, indem sich der Unternehmer folgende Fragen stellt:

  • Wie lange will sich der Unternehmer noch wie stark in seinem Lebenswerk beschäftigen?
  • Gibt es potenzielle Nachfolger in der Familie und im Unternehmen?
  • Wie zukunftsfit ist das Unternehmen, zum Beispiel bei Digitalisierung?
  • Wie qualifiziert sind die Mitarbeiter?
  • Wie sieht die aktuelle Marktsituation aus?
  • Ist die gesellschaftsrechtliche Aufstellung noch zeitgemäß?

Eine gründliche Analyse des Unternehmens ist sowohl für den Übergeber als auch für den Nachfolger zwingend erforderlich. Dem Verkäufer bietet sie beispielsweise wichtige Erkenntnisse, welche Nachfolgeformen in Frage kommen, oder gibt Aufschluss über den Unternehmenswert. Der Käufer wiederum erhält einen besseren Einblick in Stärken und Schwächen der zu erwerbenden Unternehmung. Transparenz zwischen beiden beteiligten Parteien kann die Abschlusswahrscheinlichkeit erhöhen und den Übergabeprozess erleichtern.

Welche Formen der Nachfolgeregelung gibt es?

Zentrale Bedeutung bei der Unternehmensübergabe kommt der Nachfolgeform zu. Es gibt verschiedenen Möglichkeiten, die sich nach der Ist-Analyse meistens konkretisieren:

Formen der Nachfolgeregelungen bei der Unternehmens-Nachfolge

Verschiedene Formen der Nachfolgeregelungen auf einen Blick.

Jeder dieser Wege bringt Vor- und Nachteile mit sich. Deshalb gilt auch hier: Unternehmer sollten frühzeitig in die Analyse gehen und das Netzwerk ihrer Bank nutzen.

Den Unternehmenswert kalkulieren

Eine der zentralen Fragen jeder Unternehmensübertragung ist zweifellos die Bestimmung des Unternehmenswertes. Viele Kunden spiegeln uns, dass es ihnen schwerfällt, hier einen ungefähren Wert zu nennen. Das mag an der Unkenntnis über theoretische Berechnungsmodelle liegen oder an der Übertragbarkeit dieser Ergebnisse in die Praxis. Und natürlich auch an der Vergleichbarkeit. Über Geld bzw. den eigenen Verkaufserlös spricht man nicht.

Ein Unternehmenswert-Rechner bietet die Möglichkeit, mit wenigen Klicks einen ungefähren Marktwert zu bestimmen. Mittels Betrachtung von Jahresumsatz, EBIT und Nettofinanzschulden erhält man eine erste Schätzung, die eine gute Grundlage für weitere Überlegungen sein kann.

Für detailliertere Ergebnisse sorgen geeignete Beratungsunternehmen. So stellen wir z.B. über unsere Partner aus dem Nachfolge-Spezialisten-Netzwerk den Kontakt zu Firmen her, die über langjährige Erfahrung im Bereich der Unternehmensbewertung für Nachfolgeregelungen verfügen.

Für den Ernstfall vorbereitet sein – Wenn die Unternehmensübergabe vorzeitig vollzogen werden muss

Kein schöner Gedanke, aber für jeden Unternehmer ist es wichtig, auch für den Fall Vorkehrungen getroffen zu haben – wenn man sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr um sein Unternehmen und/oder die privaten Angelegenheiten kümmern kann. Immer wieder sehen sich Angehörige, Erben oder die Geschäftsleitung größerer Unternehmen mit extremen Schwierigkeiten konfrontiert, wenn der Geschäftsinhaber nicht mehr zur Verfügung steht. Daher gilt es, rechtzeitig Regelungen zu treffen, die in Abständen immer wieder überprüft und aktualisiert werden sollten.

Einige wichtige Fragen dabei sind:

  • Gibt es einen Vertretungsberechtigten?
  • Sind Vollmachten geregelt?
  • Gibt es einen Gesellschaftervertrag?
  • Sind im Testament alle wichtigen Punkte berücksichtigt?

Bei der Commerzbank unterstützen wir unsere Kunden mit einem speziellen „Notfallkoffer“, um auch auf Ausnahmesituationen gut vorbereitet zu sein.

Unternehmen wünschen sich Beratung zu Nachfolge- und Übernahmefinanzierung

Von ihrer Bank wünschen sich die Unternehmen vor allem Angebote zur Nachfolge- oder Übernahmefinanzierung. Auch hier ist die Hausbank ein wichtiger Ansprechpartner. Nicht nur, weil sie die finanzielle Situation des Unternehmens kennt, sondern auch, weil sie auch passende Finanzierungslösungen direkt mitanbieten kann. Gleiches gilt für die sinnvolle Anlage des Verkaufserlöses.

Die Nachfolgeplanung ist wichtig für jeden Unternehmer! Das Thema sollte möglichst frühzeitig unter Einbindung der Hausbank und Experten zur Nachfolgeplanung angegangen werden, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten und das erfolgreiche Weiterbestehen des eigenen Lebenswerkes zu sichern.

Über den Autor

Guido Groß

Guido Groß ist als Bereichsvorstand für das Kundensegment Unternehmerkunden bei der Commerzbank AG verantwortlich. Der Bankkaufmann mit einem Executive MBA der Frankfurt School war zuvor in verschiedenen Führungspositionen in der Mittelstandsbank und Group Audit der Commerzbank tätig.

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