Künstliche Intelligenz verändert Arbeitswelten und schafft neue Chancen – doch sie weckt auch Sorgen um Jobsicherheit. Eine Studie hat untersucht, wie Beschäftigte in Deutschland auf den KI-Wandel reagieren und welche Rolle Weiterbildung dabei spielt.

Künstliche Intelligenz verändert die Arbeit und eröffnet neue Möglichkeiten, erfordert aber gezielte Weiterbildung.
Künstliche Intelligenz (KI) verändert Unternehmen, Branchen und ganze Volkswirtschaften in einem beispiellosen Tempo. Sie treibt Innovationen voran und beeinflusst grundlegend, wie Menschen arbeiten. Die Technologie eröffnet enorme Chancen, bringt jedoch auch erhebliche Herausforderungen mit sich. Unternehmen wie politische Entscheidungsträger stehen vor entscheidenden Fragen: Welche Risiken und Vorteile sind mit der Einführung verbunden? Wie wird KI Arbeitsplätze neu definieren? Und welche regulatorischen Rahmenbedingungen sind erforderlich, um die wachsende Komplexität zu beherrschen?
Das sich schnell entwickelnde technologische Umfeld verlangt von Unternehmen eine klare Strategie. Wer die Herausforderung nicht annimmt, riskiert, im Wettbewerb den Anschluss zu verlieren.
Nutzung und Akzeptanz nehmen deutlich zu
Aus Sicht der Angestellten in Deutschland stellt sich die Frage: Ist KI eher Unterstützung oder Bedrohung? Immer mehr Beschäftigte setzen die Technologie im beruflichen Alltag ein. Laut einer aktuellen EY-Studie nutzen inzwischen 81 Prozent der Befragten in Deutschland KI-Tools – vor einem Jahr waren es noch 67 Prozent. Mit einem Zuwachs von 14 Prozentpunkten liegt Deutschland damit über dem europäischen Durchschnitt, der aktuell bei 78 Prozent liegt (plus sechs Prozentpunkte).
Je intensiver die Nutzung, desto positiver die Einstellung: Im europäischen Mittel geben 73 Prozent der Befragten an, KI gegenüber aufgeschlossen zu sein – ein Anstieg um 17 Prozentpunkte gegenüber 2024.
Sorge um Arbeitsplätze bleibt bestehen
Trotz steigender Akzeptanz wächst auch das Bewusstsein für mögliche Risiken. Sieben von zehn Angestellten in Deutschland (70 Prozent) gehen davon aus, dass der Einsatz von KI zu einem Abbau von Arbeitsplätzen führen könnte. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) zeigt sich besorgt um den eigenen Job. Europaweit liegt dieser Wert sogar bei 42 Prozent.
Besonders häufig nutzen Beschäftigte KI-Anwendungen für die Texterstellung (64 Prozent), Sprachassistenten und Chatbots (je 44 Prozent) sowie Übersetzungsprogramme (33 Prozent). Als größte Potenziale sehen sie Zeitersparnis (54 Prozent), Kostensenkung (44 Prozent) und Fehlervermeidung (39 Prozent). Allerdings kann nur knapp ein Drittel (31 Prozent) ohne Einschränkungen auf KI im Job zugreifen; 35 Prozent dürfen dies nur eingeschränkt, und ein Fünftel hat gar keinen Zugang.
Weiterbildung als Schlüsselkompetenz
Um den sicheren und effizienten Umgang mit KI zu erlernen, ist Weiterbildung der wichtigste Hebel. Klare Kommunikation seitens der Geschäftsführung über den Technologieeinsatz und gezielte Trainingsangebote helfen, Ängste abzubauen. Die Mehrheit der Beschäftigten hat solche Angebote bereits genutzt: In Deutschland stieg der Anteil der KI-Weiterbildungsnutzer von 37 Prozent im Jahr 2024 auf aktuell 63 Prozent.
Damit liegt Deutschland europaweit in der Spitzengruppe – nur Italien und Spanien verzeichnen mit jeweils 64 Prozent höhere Werte. In Portugal (47 Prozent), Österreich (48 Prozent) und Frankreich (50 Prozent) ist die Weiterbildungsbereitschaft deutlich geringer.
Unzufriedenheit mit dem Trainingsangebot
Trotz der steigenden Teilnahme ist die Zufriedenheit mit den angebotenen KI-Trainings in Deutschland gering. Zwar liegt sie inzwischen bei 25 Prozent (plus neun Prozentpunkte), doch 40 Prozent der Befragten wünschen sich ein umfangreicheres und qualitativ besseres Angebot seitens ihrer Arbeitgeber.
Die wachsende Nachfrage nach KI-Weiterbildungen ist ein positives Signal der Belegschaft. Sie bedeutet aber auch, dass Unternehmen nun liefern müssen – andernfalls steigt das Risiko, dass Technologiefrust entsteht. Entscheidend ist, KI zielgerichtet für die Bedürfnisse des Unternehmens einzusetzen. Dabei stehen viele Firmen vor der Herausforderung, den Überblick über die rasant wachsende Anzahl an Tools und deren Möglichkeiten zu behalten.
Wahrnehmungslücke zwischen Management und Belegschaft
Ein Blick auf die Einschätzungen von Management und Angestellten zeigt deutliche Unterschiede. 59 Prozent der Führungskräfte sind überzeugt, dass ihre Teams ausreichend Fortbildungsangebote erhalten und gut auf den Transformationsprozess vorbereitet sind. Die Sicht der Belegschaft ist zurückhaltender.
Auch bei der Einschätzung der Produktivitätssteigerung klaffen die Meinungen auseinander: Lediglich 27 Prozent der nicht-leitenden Beschäftigten sehen einen positiven Effekt von KI auf die Produktivität des Managements, während 60 Prozent der Führungskräfte dies bestätigen.
Datenqualität als Engpassfaktor
Die KI-Transformation läuft in vielen Unternehmen auf Hochtouren, doch die Voraussetzungen sind oft unzureichend. Datenbestände sind verteilt, unstrukturiert oder regulatorisch schwer nutzbar. Unternehmen müssen häufig zunächst erheblichen Aufwand betreiben, um Daten für KI-Anwendungen vorzubereiten.
Zudem sind viele Projekte aktuell noch toolgetrieben statt problemorientiert. Für die Zukunft bedeutet das: In großen Unternehmen wird die KI-Disruption mehr Zeit in Anspruch nehmen als im privaten Umfeld – könnte dafür jedoch nachhaltiger wirken. Zeit zum Abwarten gibt es dennoch nicht: Datenaufbereitung, Datenqualität und Mitarbeiterqualifizierung müssen sofort angegangen werden, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
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