So denken die Deutschen über die neue Arbeitswelt

Arbeitnehmer wünschen mehr Balance, Optionen und Förderung

Abonnieren Sie den kostenlosen Bank Blog Newsletter

Eine Studie hat die Stimmung im Berufsleben untersucht. Die Ergebnisse offenbaren ein komplexes Bild von Mitarbeiterwohlbefinden, Arbeitszufriedenheit und Zuversicht in die eigenen Entwicklungsmöglichkeiten in einer sich schnell wandelnden Arbeitswelt.

Stimmungsbild bei deutschen Arbeitsnehmern

Bei deutschen Arbeitsnehmern stehen Themen wie Stressbelastung, interne Entwicklungsmöglichkeiten und die Work-Life-Balance hoch auf der Agenda.

Partner des Bank Blogs

SAP Fioneer ist Partner des Bank Blogs

Um effektive Strategien für das Personalmanagement und die Verbesserung des Arbeitsumfelds zu entwickeln, ist es entscheidend, die Bedürfnisse und Erwartungen der Mitarbeiter zu verstehen. Eine aktuelle Studie der ManpowerGroup beleuchtet Themen wie Well-Being, Arbeitszufriedenheit und Zuversicht am Arbeitsplatz. Das zentrale Ergebnis: Beschäftigte wünschen sich mehr Balance, mehr Optionen und eine stärkere individuelle Förderung.

Besonders in Deutschland stehen Herausforderungen wie Stressbelastung, interne Entwicklungsmöglichkeiten und die Work-Life-Balance im Fokus. Die Studie zeigt, dass weltweit 80 Prozent der Mitarbeiter Sinn in ihrer Arbeit finden. Doch der hohe Stresslevel – auch in Deutschland – führt dazu, dass über ein Drittel einen Jobwechsel in Betracht zieht. Um Top-Talente zu halten, Innovationen voranzutreiben und wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen diese Kluft schließen.

Well-Being im Fokus

Stress ist eine der größten Störfaktoren für das berufliche Wohlbefinden: 49 Prozent der Beschäftigten kämpfen täglich damit. Beschäftigte mit geringerer Stressbelastung bleiben doppelt so häufig in ihrem Job, was die Bedeutung von Stressmanagement für die Mitarbeiterbindung unterstreicht.

Trotz hoher Identifikation mit den Werten und der Vision ihrer Unternehmen (71 Prozent) fühlen sich nur 65 Prozent der Mitarbeiter in puncto Work-Life-Balance ausreichend unterstützt. Dieses Missverhältnis zeigt den dringenden Handlungsbedarf für Unternehmen, das Wohlbefinden ihrer Belegschaft zu verbessern.

Zufriedenheit mit Grenzen

Während 63 Prozent der Beschäftigten ihre Arbeit als zufriedenstellend bewerten, erwägt mehr als ein Drittel – und fast die Hälfte der jungen Fachkräfte – innerhalb der nächsten sechs Monate einen Jobwechsel.

Das Vertrauen in die Arbeitsplatzsicherheit ist mit 71 Prozent hoch. Jedoch fühlen sich viele Mitarbeiter vom Management nicht ausreichend unterstützt, wenn es um ihre Karriereentwicklung geht. Nur 63 Prozent geben an, dass sie diesbezüglich Rückhalt erfahren. Selbst bei Remote-Beschäftigten, die oft als besonders zufrieden gelten, denken 41 Prozent über einen Jobwechsel nach.

Karriere und Entwicklung: Chancen und Lücken

Obwohl sich die Mehrheit der Mitarbeiter in ihrer aktuellen Rolle kompetent fühlt (87 Prozent), sieht ein Drittel Grenzen für die Karriereentwicklung im eigenen Unternehmen. Dies liegt vor allem an mangelnden Aufstiegschancen und fehlenden Weiterbildungsangeboten.

Zwar glauben 73 Prozent, dass ihr Unternehmen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bietet, doch 59 Prozent haben in den letzten sechs Monaten keinerlei Training erhalten. Diese Diskrepanz zeigt eine Lücke zwischen der Bereitschaft zur Kompetenzentwicklung und der tatsächlichen Umsetzung durch die Unternehmen. Besonders Frauen der Generation X bemängeln fehlende Karriereperspektiven: 42 Prozent sehen keine ausreichenden Möglichkeiten zur Erreichung ihrer beruflichen Ziele.

Deutsche Ergebnisse im internationalen Vergleich

Die Ergebnisse der deutschen Teilnehmer ähneln dem internationalen Durchschnitt. Der Well-Being-Index liegt hierzulande bei 65 Prozent, die Zufriedenheit bei 64 Prozent und der Zuversichtsindex bei 76 Prozent.

Deutschland liegt mit seinem Well-Being-Index im Mittelfeld, jedoch hinter den Niederlanden, die mit 73 Prozent weltweit führend sind. Besonders auffällig: 48 Prozent der deutschen Mitarbeiter empfinden täglichen Stress. Obwohl 87 Prozent ihre Arbeit als sinnstiftend wahrnehmen, führen Faktoren wie Stress und mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten bei 31 Prozent zu Überlegungen, den Job zu wechseln.

Globale Unterschiede: Chancen und Herausforderungen

Im internationalen Vergleich zeigen sich bemerkenswerte regionale Unterschiede. Während in Singapur 72 Prozent der Beschäftigten an ihre Fähigkeiten für einen erfolgreichen Jobwechsel glauben, sind es in Deutschland nur 58 Prozent. Dennoch denken in Singapur 41 Prozent über einen Wechsel nach – eine der höchsten Quoten weltweit.

In den nordischen Ländern wie Norwegen und Schweden ist die Arbeitsplatzsicherheit stark ausgeprägt (80 bzw. 71 Prozent), jedoch bemängeln viele die fehlenden Aufstiegsmöglichkeiten. Deutschland schneidet in diesem Bereich mit 60 Prozent vergleichsweise gut ab.

Die USA erreichen einen Zuversichtsindex von 79 Prozent und übertreffen damit Deutschland, wo dieser bei 68 Prozent liegt. Dennoch zeigen die Werte, dass auch deutsche Unternehmen ihre Strategien überdenken müssen, um Mitarbeiter langfristig zu binden und zu motivieren.

Handlungsspielräume nutzen

Die Studie macht deutlich, dass Unternehmen gezielt an ihrer Unternehmenskultur und den Entwicklungsmöglichkeiten arbeiten müssen. Nur so können sie Talente binden, die Arbeitszufriedenheit steigern und langfristig erfolgreich bleiben. Insbesondere der Umgang mit Stress, die Förderung von Work-Life-Balance und die Schaffung klarer Karriereperspektiven sind Schlüsselbereiche, um den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht zu werden.

Premium Abonnenten des Bank Blogs haben direkten kostenfreien Zugriff auf die Bezugsinformationen zu Studien und Whitepapern.

Noch kein Premium-Leser?
Premium Abonnenten des Bank Blogs haben direkten Zugriff auf alle kostenpflichtigen Inhalte des Bank Blogs (Studienquellen, E-Books etc.) und viele weitere Vorteile.

>>> Hier anmelden <<<

Neu: Tagespass Studien
Sie wollen direkten Zugriff auf einzelne Studien, aber nicht gleich ein Premium-Abonnement abschließen? Dann ist der neue Tagespass Studien genau das richtige für Sie. Mit ihm erhalten Sie für 24 Stunden direkten Zugriff auf sämtliche Studienquellen.

>>> Tagespass Studien kaufen <<<


Ein Service des Bank Blogs
Der Bank Blog prüft für Sie regelmäßig eine Vielzahl von Studien/Whitepapern und stellt die relevanten hier vor. Als besonderer Service wird Ihnen die Suche nach Bezugs- und Downloadmöglichkeiten abgenommen und Sie werden direkt zur Anbieterseite weitergeleitet. Als Premium Abonnent unterstützen Sie diesen Service und die Berichterstattung im Bank Blog.

Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

Vielen Dank fürs Teilen und Weiterempfehlen


Mit dem kostenlosen Bank Blog Newsletter immer informiert bleiben:

Anzeige

Get Abstract: Zusammenfassungen interessanter Businessbücher

Kommentare sind geschlossen

Bank Blog Newsletter abonnieren

Bank Blog Newsletter abonnieren