Wer übernimmt in Zukunft die Arbeit? Der Mensch oder die Maschine? Einer Studie zufolge wird Künstliche Intelligenz zukünftig nicht nur unterstützen, sondern eigenständig entscheiden und handeln. Das bedeutet Chancen aber auch Herausforderungen für Unternehmen.

Mensch oder Maschine: Die Neuverteilung der Arbeit beginnt.
Die fortschreitende Integration von Künstlicher Intelligenz und Robotik in Unternehmensprozesse wirft eine zentrale Frage auf: Wer kann eine Aufgabe besser erledigen? Der Mensch oder die Maschine? In 2025 wird dieser Wandel zunehmend spürbar, denn Unternehmen beginnen, Stellen neu zu bewerten und Arbeitsabläufe grundlegend umzugestalten.
Doch es geht nicht nur um bestehende Positionen, sondern auch um völlig neue Rollen, die eine enge Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI erfordern. Bis zum Ende des Jahrzehnts stehen Unternehmen vor der Herausforderung, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken, Arbeitsplätze neu zu definieren, Mitarbeiter weiterzubilden und Aufgaben sinnvoll zwischen menschlichen und virtuellen Arbeitskräften zu verteilen.
Eine aktuelle Studie von UiPath identifiziert in diesem Kontext sieben zentrale Trends in der Automatisierung.
1. Agentic AI: Von der reaktiven zur proaktiven KI
Einer der bedeutendsten ist die Entwicklung hin zur Agentic AI. Software-Agenten sollen in der Lage sein, komplexe Workflows eigenständig zu verstehen, zu planen und auszuführen. Sie können autonome Entscheidungen treffen und verschiedene Tools nutzen, um Aufgaben effizient und flexibel zu bewältigen.
Die Basis dieser intelligenten Systeme bilden generative KI (GenKI) und große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs), ergänzt durch innovative Planungs- und Handlungsmechanismen wie große Aktionsmodelle (Large Action Models, LAMs). Damit sollen sie in der Lage sein, differenzierte Entscheidungen zu treffen und End-to-End-Prozesse völlig selbständig durchzuführen.
2. Ein strukturiertes KI-Ökosystem
Damit Agentic AI ihr volles Potenzial entfalten kann, benötigt sie eine gut durchdachte Infrastruktur. Technologieanbieter entwickeln derzeit Systeme, die eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen Agents, Robotern und Menschen ermöglichen.
Ohne eine klare Orchestrierung und Steuerung könnten virtuelle Arbeitsplätze ebenso chaotisch und ineffizient sein wie analoge ohne klare Prozesse. Unternehmen müssen deshalb auf dynamische, agentenbasierte Strukturen setzen, um komplexe Technologielandschaften effektiv zu verwalten und dabei Transparenz und Kontrolle zu gewährleisten.
3. Zusammenarbeit von Mensch und Maschine
In diesem Jahr wird das Entstehen neuer Anwendungsfälle erwartet, die sowohl Agents als auch Roboter erfordern. Agentic Automation bietet branchen- und abteilungsübergreifende Möglichkeiten und ermöglicht eine umfassende Automatisierung verschiedenster Arbeitsbereiche. Besonders profitieren davon der Kundenservice, hyperpersonalisierte Marketing- und Vertriebsstrategien, Geschäftsbetriebe sowie die Softwareentwicklung.
4. Die Umverteilung der Arbeit beginnt
Studien zeigen, dass KI in Zukunft einen erheblichen Teil der menschlichen Arbeit übernehmen wird. OpenAI schätzt, dass fast 20 Prozent aller Arbeitnehmer rund 50 Prozent ihrer bisherigen Aufgaben an Maschinen abgeben könnten. McKinsey prognostiziert, das bis 2030 etwa 30 Prozent der Arbeitsstunden nicht mehr von Menschen, sondern von Maschinen geleistet werden.
Angesichts dieser Entwicklung stehen Unternehmen vor einer zentralen Aufgabe: Sie müssen ihre Betriebsmodelle neu erfinden, Arbeitsplätze umgestalten und bestehende Mitarbeitende weiterqualifizieren. Die Herausforderungen sind groß – doch auch die Chancen für eine effizientere Arbeitswelt wachsen.
5. KI-Integration schreitet voran
Viele Unternehmen haben bislang Schwierigkeiten, das Potenzial von KI voll auszuschöpfen. Trotz hoher Investitionen schafft es nur etwa die Hälfte aller KI-Prototypen in die Produktion. Eine Umfrage zeigt, dass 70 Prozent der Unternehmen weniger als 30 Prozent ihrer geplanten KI-Projekte umgesetzt haben.
Doch die Wende kommt: Technologieunternehmen treiben die Integration von KI in ihre Produkte rasant voran. Gartner prognostiziert, dass bis 2026 mehr als 80 Prozent der Unternehmenssoftware-Anbieter KI in ihre Systeme einbinden werden – ein massiver Anstieg im Vergleich zu 2023, als es lediglich 1 Prozent waren.
6. Retrieval Augmented Generation bewältig die Datenflut
Die zunehmende Menge an Informationen stellt viele Unternehmen vor Herausforderungen. Laut einer Gartner-Studie verbringen Arbeitnehmer durchschnittlich 3,5 Stunden pro Woche mit der Suche nach relevanten Daten. Unstrukturierte und verstreute Informationen erschweren zudem den Aufbau und die Skalierung leistungsfähiger KI-Modelle.
Hier setzt Retrieval Augmented Generation (RAG) an: Diese Technik verbessert die Leistungsfähigkeit von GenAI-Modellen, indem sie ihnen direkten Zugang zu realen Datenquellen ermöglicht. RAG trägt dazu bei, KI von einem netten Feature zu einem echten Geschäftsvorteil zu machen. Ein globales Beratungsunternehmen konnte so die Zeit für die Informationssuche um 40 Prozent reduzieren und jährlich 5 Millionen US-Dollar einsparen.
7. Regulierung der KI
Während KI immer neue technologische Fortschritte erzielt, wächst der regulatorische Druck. Weltweit arbeiten Gesetzgeber und Gerichte daran, Regeln für den Einsatz von KI festzulegen, insbesondere in Bezug auf geistiges Eigentum, Datenbesitz und Bildrechte.
Unternehmen müssen sich rasch auf die neuen Anforderungen einstellen. Derzeit verfügt nur die Hälfte aller Organisationen über einen Governance-Rahmen für GenKI. Weniger als 50 Prozent überwachen systematisch gesetzliche Entwicklungen, und nur ein Drittel hat eine Bestandsaufnahme seiner KI-Implementierungen durchgeführt. Angesichts der zunehmenden Regulierung wird dies in Zukunft nicht ausreichen.
Der Business-Case KI: Spezialisierung als Erfolgsfaktor
Der technologische Fortschritt entwickelt sich rasant, doch viele Unternehmen sehen noch nicht den direkten wirtschaftlichen Nutzen ihrer Investitionen in KI. Das wird sich in den kommenden Jahren ändern.
Während der Fokus bisher oft auf Chatbots lag, wird KI künftig tief in Unternehmenssysteme integriert sein, proaktiv agieren und gezielt entscheiden, welche Aufgaben sie übernimmt, wo sie unterstützt und welche Entscheidungen weiterhin von Menschen getroffen werden sollten. Unternehmen, die diesen Wandel strategisch nutzen, werden langfristig Wettbewerbsvorteile erzielen.
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