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Schöne neue hybride Arbeitswelt

Wie Banken der Weg in die neue Normalität gelingt

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Hybrides Arbeiten ist gekommen, um zu bleiben. Um auch in Zukunft erfolgreich und attraktiv für Beschäftigte zu sein, müssen Banken flexibler werden und sich mit ihrer Organisation und Technologie darauf einstellen – auch als Basis für Innovation und höhere Produktivität.

Bei hybriden Arbeitsmodellen geht es um mehr als Homeoffice

Bei hybriden Arbeitsmodellen geht es um mehr als Homeoffice.

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Der Ausbruch der Corona-Pandemie war für viele Banken ein Lackmustest zum Stand der eigenen Digitalisierung. Bundesweit blieben die Filialen geschlossen, klassische Kundenschnittstellen waren nicht mehr länger relevant. In einem Land, in dem Scheine und Münzen seit jeher als Zahlungsmittel Nummer eins galten, setzte eine Mehrheit der Verbraucher lieber auf bargeldlose Zahlungen.  Gleichzeitig wechselten zehntausende Beschäftigte der Finanzbranche ins Homeoffice, was nicht nur Veränderungen der internen Prozesse mit sich brachte, sondern auch den Einsatz neuer Tools notwendig machte. Klar ist: Viele dieser Veränderungen werden auch nach dem Ende der Pandemie Bestand haben. Die „Neue Normalität“, von der alle sprechen, kommt als hybride Arbeitswelt daher – und sie ist gekommen, um zu bleiben.

Wenige Tage nach dem Ende der Homeoffice-Pflicht lag die Quote der Beschäftigten, die ins Büro zurückkehrten, bei 13 großen deutschen Banken nur bei gut 10 bis 20 Prozent. Bei einzelnen Instituten wurde ein Viertel bis ein Drittel der Belegschaft gezählt, wie eine Umfrage vom Handelsblatt zeigte. Ausländische Banken wie Lloyds haben bereits angekündigt, den Umfang ihrer angemieteten Büroflächen zugunsten hybrider Arbeitsmodelle zu reduzieren. Auch die Citibank und Standard Chartered setzen auf flexiblere Arbeitsplätze.

Die Gründe dafür sind einfach: Für die Finanzdienstleister steckt in der Neuen Normalität die Chance, sich durch ein hohes Maß an Flexibilität als attraktive Arbeitgeber zu positionieren und Kosten zu optimieren. Tatsache ist nämlich, dass die Zufriedenheit der Bankbeschäftigten beispielsweise in Deutschland zuletzt in vielen Kategorien so hoch war wie selten zuvor. Das zeigt zumindest eine Erhebung des Arbeitgeberverbands des privaten Bankgewerbes. Gleichzeitig schafft die Etablierung hybrider Strukturen eine Grundlage für künftige Innovationen und damit letztlich auch Wachstum.

Menschen, Orte und Prozesse verbinden

Damit eine hybride Arbeitswelt in Zukunft erfolgreich ist, müssen Banken neue Modelle finden, um Menschen, Orte und Prozesse miteinander zu verbinden. Bei Microsoft Deutschland sind wir davon überzeugt, dass ein solches Modell auf vier Säulen beruhen sollte: dem physischen oder digitalen Raum (Space), der Unternehmenskultur und digitalen Kompetenz der Beschäftigten sowie Inklusion, um alle Beschäftigten gleichermaßen mitzunehmen und miteinzubinden, ob sie nun remote arbeiten oder nicht. Die Grundlage für ein solches Arbeitsmodell bilden Sicherheit und Compliance. Alle vier Aspekte machen ein grundlegendes Umdenken erforderlich – von der Führung, über die IT der Bank bis hin zu Fragen des Recruitings in den HR-Abteilungen.

Der neue Raum

Nichts ist sinnbildlicher für die räumlichen Veränderungen über die Corona-Pandemie hinaus als das Sterben der Filialen. Doch die wichtigsten Kundenschnittstellen sind heute und in Zukunft nicht mehr Kassenschalter oder Geldautomaten, sondern die diversen digitalen Kanäle. Die hybride Arbeitswelt der Bankbeschäftigten ist da nur konsequent. Der Einsatz von Cloud-Technologie und modernen Kollaborationslösungen ermöglichen Zusammenarbeit über alle Zeit- und Ortsgrenzen hinweg und entsprechen so auch letztlich dem Anspruch der eigenen Kunden.

Die digitale Kultur

Digitale Prozesse erfordern ein digitales Mindset – also eine Unternehmenskultur, die den Einsatz innovativer Technologien nicht nur unterstützt, sondern auch fördert. Die hybride Arbeitswelt setzt zudem ein hohes Maß an Vertrauen und Flexibilität innerhalb der Organisation voraus, das Einreißen von Silos und die Bereitschaft, das Wohlbefinden der Beschäftigten und ihre individuellen Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen.

Kompetenzen für die Neue Normalität

Eine Unternehmenskultur, die einer hybriden Arbeitswelt entspricht, ist eng verknüpft mit den Kompetenzen, die es künftig immer stärker braucht. Denn die Aufgaben verändern sich. Durch den Einsatz von No-Code- und Low-Code-Lösungen wandeln sich Bankbeschäftigte zu Citizen Developern, die eigene Tools und Apps für spezifische Anforderungen entwickeln – ohne über tiefergehende Programmierkenntnisse zu verfügen. Zugleich ist es nicht damit getan, als Bank ein neues digitales System freizuschalten und auf die richtige Nutzung durch die Beschäftigten zu hoffen. Um die digitale Transformation erfolgreich zu gestalten, braucht es eine digitale Qualifikation – und die erfolgt nicht einmalig, sondern ist ein fortdauernder Prozess.

Alles inklusiv

Unsere Welt wird immer komplexer. Es braucht eine Vielzahl von Kompetenzen, um all die verschiedenen Probleme zu lösen und Antworten auf die Herausforderungen geben zu können.  Das macht Diversität zu so einem wichtigen Faktor für die Finanzbranche, die sich mehr als jemals zuvor mit veränderten Kundenerwartungen konfrontiert sieht. Daher hat sich die Europäische Zentralbank zuletzt für eine stärkere Förderung der Diversität in den Leitungsorganen stark gemacht. Schon zuvor waren Banken angehalten, „eine Politik der Förderung von Diversität innerhalb des Leitungsorgans“ zu verfolgen.

Tatsächlich haben nach Angaben der Europäischen Zentralbank aber bislang weniger als zwei Drittel von ihnen entsprechende Regelungen eingeführt und auch nur acht Prozent der CEOs in Europas Banken sind beispielsweise Frauen. Dabei leistet Diversität – auch jenseits der Geschlechtergerechtigkeit – einen wichtigen Beitrag für den wirtschaftlichen Erfolg. Gerade in der hybriden Arbeitswelt ist es wichtig, die Teilhabe aller zu ermöglichen – ganz gleich, ob sie remote arbeiten oder im Büro anwesend sind, unabhängig von ihrem Geschlecht oder ihrer kulturellen Herkunft. Moderne Konferenz- und Kollaborationstools, die dabei helfen, räumliche und sprachliche Barrieren zu überwinden, können hier einen wichtigen Beitrag leisten. Die Vernetzung innerhalb der Organisation trägt dazu bei, dass alle Beschäftigten sich gleichermaßen einbringen können.

Eine Frage der Sicherheit

Damit Banken und Menschen sich über Homeoffice und Büro hinweg miteinander vernetzen können, bilden Sicherheit und Compliance die Basis. Nun bewegen sich gerade Finanzdienstleister in einem Umfeld, das stark von Compliance-Fragen und regulatorischen Vorgaben geprägt ist. Doch der Wechsel der Beschäftigten vom Büro ins Homeoffice erhöht auch die Sicherheitsrisiken, allein 2020 ließen sich nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft Schäden in Höhe von 52,5 Milliarden Euro auf Angriffe im Homeoffice zurückführen, das sind 31 Milliarden Euro mehr als noch vor Beginn der Pandemie.

Es braucht also eine ganzheitliche Sicherheitsstrategie wie den Zero-Trust-Ansatz. Das Zero Trust-Modell geht davon aus, dass nichts sicher ist – auch nicht hinter der Firewall der Banken. Dabei kommen starke Authentifizierungsmethoden, risikobasierte, adaptive Richtlinien für den Zugriff auf Daten und Ressourcen sowie nahtlose Identitätslösungen zusammen, um einerseits maximale Sicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig eine möglichste komfortable Nutzung zu ermöglichen. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz, Machine Learning und Cloud-Technologien kann zudem dazu beitragen, bislang oftmals manuell durchgeführte Routinen wie Know-Your-Customer-Prozesse (KYC) zu automatisieren, um so die eigenen Beschäftigten wiederum zu entlasten und Abläufe effizienter zu gestalten.

Wandel jetzt

Die Corona-Pandemie hat auf den Wandel der Arbeitswelt wie ein Brennglas gewirkt. Viele Banken haben die Notwendigkeit zur Veränderung erkannt. Denn bei hybriden Arbeitsmodellen geht es um mehr als Homeoffice oder die Belegschaft mit modernen Tools auszustatten. Es geht darum, die individuellen Bedürfnisse und Anforderungen in den Mittelpunkt zu stellen. Gelingt Banken eine nachhaltige Transformation der Arbeitswelt, werden sie gestärkt in die Zukunft gehen. Die Neue Normalität kann eine Chance sein, wenn Banken es jetzt verstehen, sie richtig zu nutzen.


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Über den Autor

Oliver Schwarz

Oliver Schwarz begleitet als Senior Industry Executive Banking bei Microsoft Finanzinstitute bei der digitalen Transformation. Zuvor verantwortete er bei Microsoft als Head of Sales Banking den Bankenvertrieb in Deutschland. Er verfügt über mehr als 25 Jahre Vertriebs- und Managementerfahrung mit Fokus auf die Finanzindustrie, mit beruflichen Stationen bei Hewlett Packard und Capgemini.

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