Welche Rolle spielt Bargeld für die Deutschen? – Infografik

Vertrauen in den digitalen Zahlungsverkehr wächst

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Während im Ausland vermehrt zu bargeldlosen Zahlungsmethoden gegriffen wird, ist in Deutschland das Bargeld lange Zeit das beliebteste Zahlungsmittel gewesen. Die Analyse einer Studie zeigt allerdings regionale Unterschiede und einen eindeutigen Alterseffekt.

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Mobile Payment

Mobile Payment, das Bezahlen via Smartphone steckt hierzulande noch in den Kinderschuhen. Die Anforderungen sind vielfältig. Im Bank Blog finden Sie aktuelle Studien zu dieser neuen Entwicklung, die insbesondere für Banken und Sparkassen eine Bedrohung darstellt.

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Wenn Touristen zum ersten Mal deutsche Städte besuchen, fällt ihnen häufig eines auf: in Deutschland wird mehr mit Bargeld bezahlt als in anderen Ländern. Mit der Frage, welche Rolle das Bargeld für die deutsche Bevölkerung spielt, beschäftigte sich eine Studie des Zahlungsanbieters Klarna in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsunternehmens YouGov. Die Erkenntnisse geben einen Hinweis über die Bargeldnutzung in Deutschland, wobei sich je nach Region, Alter und Geschlecht starke Unterschiede herausstellten.

Altersunterschiede beim Bargeld

Bei der Frage, wie viel Bargeld sie im Moment der Befragung bei sich trugen, ergab sich ein Durchschnittswert der Deutschen von 89,22 €. Diese Menge an Barem im Portemonnaie variierte mit Betrachtung auf unterschiedliche Charakteristika. Während Männer durchschnittlich 104 € dabei hatten, waren es bei Frauen 75 €. Dieser geschlechtsspezifische Unterschied verschwindet allerdings bei den jüngeren Befragten. So trugen die Männern zwischen 18 und 35 Jahren 64€ bei sich und die Frauen in derselben Altersgruppe 71 €. Je älter die Befragten waren, desto mehr Bargeld trugen sie durchschnittlich bei sich. Über 55-jährige hatten 98 € im Geldbeutel.

Regionale Unterschiede beim Bargeld

Nicht nur im Alter, sondern auch in der Regionalität unterschied sich der Bargeldbestand im Portemonnaie der Befragten. Das meiste Bargeld hatten die Niedersachsen mit 124 € und die Saarländer mit 121 € bei sich, gefolgt von Baden-Württembergern mit 105 € und Bayern mit 101 €. Die untersten Plätze im mobilen Bargeldbestand belegten die Berliner mit 57 €, Bewohner Thüringens mit 56 € und schließlich Menschen aus Schleswig-Holstein mit 53 €. So schließen die Autoren der Studie darauf, dass die nördlichen Länder es ihren Grenzländern wie Schweden und Dänemark gleich tun und vermehrt auf bargeldloses Bezahlen setzen.

Bargeld im Einzelhandel

Seit 2018 ist Kartenzahlung die beliebteste Bezahlmethode der Deutschen. Jedoch gaben immer noch 43,3 Prozent der Befragten an, mehr als die Hälfte der Einkäufe mit Bargeld zu begleichen. Dagegen haben sich rund 15 Prozent gänzlich vom Bargeld im Einzelhandel verabschiedet. Dabei zeigte sich erneut, dass jüngere Menschen öfter die Karte oder das Handy nutzten. Im Gegensatz dazu, bezahlten die  über 45-Jährigen mehrheitlich fast alle Einkäufe im Einzelhandel mit Bargeld.

Geldautomaten werden unterschiedlich oft genutzt

In Deutschland gibt es etwa 60.000 Geldautomaten. Die Autoren der Studie fragten die Teilnehmenden danach, wie oft sie den Weg zu ihnen antreten. Dabei ergab sich, dass 5 Prozent täglich oder mehrmals pro Woche Bargeld abzuheben pflegten. Knapp die Hälfte dagegen stattete sich mindestens einmal im Monat mit Bargeld für den täglichen Einkauf aus.

Alternativen zu Bargeld eher bei jüngeren Generationen

Ab welchem Betrag greifen die Deutschen aber dann zu bargeldlosen Methoden? Die Toleranzschwelle der Befragten stieg erneut mit zunehmendem Alter. Über die Hälfte der Befragten gab an, bereits ab 11 € die Karte oder das Handy zum Bezahlen zu zücken, während die meisten über 55-Jährigen erst bei Beträgen über 100 € auf Bargeld verzichten würde.

Die Corona Krise als Anlass zu weniger Bargeldzahlung

Bislang war Deutschland eines der letzten Länder, in denen vermehrt auf das Bezahlen mit Bargeld vertraut wurde. In der Corona Krise haben viele Einzelhändler ihren Kunden jedoch das Bezahlen mit Bargeld untersagt. In einer aktuellen Studie der Beratungsfirma Oliver Wyman wurde prognostiziert, dass der Anteil von Barzahlungen nach Umsatz bis 2025 auf 32 Prozent sinken könnte. 2019 waren es noch 47 Prozent. Die kontaktlose Kartenzahlung kam den Vorsichtsmaßnahmen während der Ausbreitung von Covid-19 besonders zu gute. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob die deutsche Bevölkerung dem aktuellen Trend treu bleibt und bald nur noch auf digitalen Zahlungsverkehr vertraut.

Infografik: Die Bargeldgewohnheiten der Deutschen

Die folgende Infografik fasst wesentlich Ergebnisse der Umfrage zusammen und gibt einen Überblick zu den Bargeldgewohnheiten der Deutschen:

Infografik: Die Bargeldgewohnheiten der Deutschen

Die Bargeldgewohnheiten der Deutschen.

Über den Autor

Simon Brinkmann

Simon Brinkmann ist freier Mitarbeiter des Bank Blogs für die Rubrik Studien und Research. Er ist Gründer und Geschäftsführer der Event Management Firma edelklang und hat BWL mit Schwerpunkt Finance an der Universität Mannheim und an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht studiert.

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