Robo-Advisory unter steigendem Wettbewerbsdruck

Strategien für die Zukunftssicherung

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Robo-Advisor in Deutschland stehen vor einer entscheidenden Marktphase. Wer Zielgruppen klar definiert, Kostenstrukturen optimiert und neue Geschäftsmodelle wie B2B-Lösungen integriert, kann sich trotz steigenden Wettbewerbs langfristig behaupten.

Strategische Ausrichtung von Robo-Advice

Strategische Differenzierung und neue Geschäftsmodelle prägen die Zukunft deutscher Robo-Advisor.

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Der Markt für Robo-Advisor in Deutschland steht vor einer Konsolidierungsphase. Nur Anbieter, die klar definierte Zielgruppen ansprechen, technologische Skalierung konsequent nutzen und zusätzliche Ertragsquellen – etwa im B2B-Bereich – erschließen, haben langfristig gute Chancen.

Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Vergleichsstudie des Leipziger Vermögensverwalters Evergreen, die bereits im vierten Jahr in Folge veröffentlicht wurde. Analysiert wurden 21 deutsche Robo-Advisor im Hinblick auf Anlagestrategien, Kostenmodelle und die Performance im Jahr 2024.
Ein zentrales Schwerpunktthema der Untersuchung ist die strategische Differenzierung – vor allem über Zielgruppen, Mindestanlagesummen und Vertriebswege.

Digitale Vermögensverwaltung im Fokus

Unter dem Begriff „Robo-Advisory“ – auch als digitale Vermögensverwaltung bezeichnet – versteht die Studie automatisierte, algorithmusgestützte Finanzdienstleistungen, bei denen digitale Plattformen Anlageempfehlungen abgeben oder Portfolios direkt verwalten. Ziel ist es, Anlegen effizienter, skalierbarer und oft kostengünstiger zu gestalten.

Die systematische Auswertung der Marktteilnehmer zeigt deutlich, dass sich die Anbieter in ihrer strategischen Ausrichtung zunehmend unterscheiden und dabei verschiedene Marktsegmente bedienen.

Drei Modelle der strategischen Ausrichtung

Die Evergreen-Studie identifiziert drei Hauptkategorien von Robo-Advisorn.

  1. Vertriebsorientierte Modelle, bei denen Robo-Advisor als ergänzendes digitales Angebot in Banken- oder Sparkassensystemen verankert sind.
  2. Sogenannte Allrounder mit niedrigen Einstiegshürden – typischerweise bis 500 Euro Mindestanlage – sowie standardisierten Diversifikationsstrategien und eigens entwickelten Schnittstellen.
  3. Wealth-Robos, die sich an vermögendere Kunden mit höheren Mindestanlagesummen ab 10.000 Euro richten und oft umfassendere Beratung durch etablierte Asset Manager bieten.

Darüber hinaus treten auch spezialisierte Anbieter mit klarer Nischenstrategie oder B2B-Fokus auf, beispielsweise über White-Label-Modelle und API-Schnittstellen.

Kostenstruktur als Wettbewerbsfaktor

Beim Kostenvergleich fällt auf, dass die Servicegebühr bei den meisten untersuchten Anbietern einen großen Anteil an den Gesamtkosten ausmacht. Da viele Portfolios auf passiven ETF-Strategien basieren, die prinzipiell auch selbst umsetzbar wären, stellt sich für Kunden die Frage nach dem tatsächlichen Mehrwert.

Laut Studie können erweiterte Serviceleistungen, persönliche Beratung oder exklusive Zusatzfunktionen diese Gebühren rechtfertigen. Anleger sollten daher die Preis-Leistungs-Relation genau prüfen, bevor sie sich für einen Anbieter entscheiden.

Performance 2024: Licht und Schatten

Die Wertentwicklung der Robo-Advisor im Jahr 2024 fällt insgesamt positiv aus – vor allem dank eines starken Börsenumfelds. Dennoch liegen viele Renditen unter den Ergebnissen vergleichbarer ETF-Benchmarks. Nur wenige Anbieter können mit einem überzeugenden Risiko-Rendite-Profil und gleichzeitig niedriger Volatilität punkten.
Damit zeigt sich: Gute Marktbedingungen allein reichen nicht aus, um sich klar vom Wettbewerb abzuheben.

Zukunftschancen: Spezialisierung und B2B

Für die kommenden Jahre sieht die Studie einen anhaltend hohen Wettbewerbsdruck – insbesondere durch Neobroker und Neobanken. Auch wenn 2024 keine verstärkten Marktaustritte zu verzeichnen waren, nutzen viele Robo-Advisor die Zeit für eine strategische Neuausrichtung.
Besonders großes Potenzial wird im B2B-Bereich gesehen.

API-Schnittstellen, White-Label-Modelle und Software-as-a-Service-Lösungen ermöglichen es, Technologie an andere Marktteilnehmer zu lizenzieren. Parallel dazu gewinnt die gezielte Ansprache klar definierter Kundensegmente – etwa vermögender Privatanleger – an Bedeutung, um sich nachhaltig im Markt zu positionieren.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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