Reduziert die EZB ihr Anleihekaufprogramm?

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Führende Volkswirte in Europa rechnen damit, dass die Europäische Zentralbank am Donnerstag das Anleihekaufprogramm verlängern, die monatlichen Investitionen aber deutlich zurückfahren wird.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:

Volkswirte: EZB wird Anleihekäufe halbieren

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird am Donnerstag das Anleihekaufprogramm verlängern, die monatlichen Investitionen aber deutlich zurückfahren. Damit rechnen Volkswirte in Europa laut mehrerer heute veröffentlichter Umfragen. „Wir erwarten, dass die EZB ihre monatlichen Wertpapierkäufe von Januar an auf 30 Milliarden Euro verringert mit einem Bekenntnis für neun Monate“, sagte Reinhard Cluse, Europa-Chefvolkswirt der Schweizer Großbank UBS. Zuletzt hatte die EZB 60 Milliarden Euro monatlich investiert. „Es gab vor der Sitzung keine abweichende Stimme bei der EZB über die Notwendigkeit, die Netto-Käufe zu reduzieren“, sagte Bloomberg-Ökonom Maxime Sbaihi. „Die Frage ist also weniger, ‚ob‘ sie drosseln werden als die Details, ’wie‘ dies vonstattengehen soll.“ Manch Befragter ist aber skeptisch, ob die erwartete Entscheidung wirklich ein Ende der lockeren Geldpolitik der EZB sein wird. Sie werde alles tun, „dass das Zurückfahren der Käufe nicht als ein Ende der lockeren Geldpolitik erscheint“, betonte Jörg Krämer, Top-Ökonom der Commerzbank. Er glaubt auch nicht, dass ein Datum für das Auslaufen der Käufe genannt werden werde. „Nicht ohne Grund haben EZB-Präsident Mario Draghi und andere stets von einer Rekalibrierung der Geldpolitik gesprochen.“ Von einem „tapering“ – einem schrittweisen Einstellen der Käufe – sei nicht die Rede gewesen. Einige Wirtschaftswissenschaftler rechnen hingegen mit noch niedrigeren Ankäufen. So erwartet Anatoli Annenkov vom französischen Geldhaus Société Générale ein Monatsvolumen von 25 Milliarden Euro. Einigkeit besteht bei den Volkswirten allerdings darin, dass die EZB in dieser Woche den Leitzins unverändert auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent belassen wird.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

Zahl der Banken im Euroraum um ein Viertel gesunken

Im Euroraum gibt es immer weniger Banken. Zwischen 2008 und 2016 ist die Zahl der Geldhäuser um 25 Prozent gesunken. Insgesamt waren es Ende des vergangenen Jahres noch 5.073. Auch das Filialsterben geht weiter: So wurden im vergangenen Jahr 6.939 Filialen geschlossen. Diese Zahlen gehen aus dem heute veröffentlichten Bericht über die Finanzstrukturen des Euroraums der Europäischen Zentralbank (EZB) hervor.

finanznachrichten.deecb.europa.eu (Mitteilung der EZB)

Bericht: PSD2 wird Finanzbranche revolutionieren

Die vom kommenden Jahr an geltende neue europäische Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 könnte das Ende des bisherigen Retail Bankings bedeuten. Zu diesem Schluss kommt ein Medienbericht von heute, der die Auswirkungen von PSD2 für Geldhäuser, Verbraucher und FinTech-Unternehmen beschreibt. Vor allem Letztere würden von den Neuerungen profitieren, da sie ihre Dienstleistungen schneller, billiger und benutzerfreundlicher als traditionelle Banken anbieten würden, hieß es.

Bundesbank: Deutsche Wirtschaft unverändert im Aufschwung

Die Bundesbank traut der deutschen Wirtschaft ein starkes drittes Quartal zu. „Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiter in einem kräftigen Aufschwung und könnte im dritten Vierteljahr 2017 das hohe Expansionstempo des ersten Halbjahres gehalten haben“, hieß es im heute veröffentlichten Monatsbericht der Notenbank. Wachstumstreiber dürfte die Industrie sein, die von der starken Nachfrage nach „Made in Germany“ aus dem Ausland profitiere. Wenige Impulse erwarten die Bundesbank-Volkswirte dagegen vom Bau. Auch der private Konsum könnte etwas an Tempo verlieren: Die Einzelhandelsumsätze seien zuletzt recht schwunglos gewesen.

Trump: Noch drei Kandidaten für Fed-Chefposten

US-Präsident Donald Trump will schnell die Besetzung des Chefpostens bei der Notenbank Federal Reserve (Fed) klären. Die Entscheidung werde „sehr bald, ziemlich bald“ fallen, sagte er heute in einem Interview. Es seien noch drei Kandidaten im Rennen: Neben Fed-Direktor Jerome H. Powell auch der Ökonomie-Professor John B. Taylor und die Amtsinhaberin Janet Yellen, hieß es. Diese ist noch bis Anfang Februar 2018 im Amt.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:

  • Postbank-Mitarbeiter könnten unbefristet streiken.
  • Merrill Lynch muss Strafe wegen EMIR-Verstößen zahlen.
  • Australische Großbank ANZ schließt Vergleich mit Behörden.
  • Deutsche-Bank-Betriebsratschef Rudschäfski tritt zurück.

Was am Dienstag wichtig wird

Am Dienstag stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:

  • In Berlin kommt der neugewählte Bundestag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Der bisherige Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble kandidiert für den Posten des Parlamentspräsidenten.
  • Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen und Giroverbandes (DSGV), stellt die neueste Ausgabe des Vermögensbarometers „Die Deutschen und ihr Geld“ vor.

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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