Viele Anleger erzielen trotz starker Märkte schwächere Renditen. Oft sind es immer gleiche Denkfehler, die den Erfolg schmälern. Wer typische Fallstricke kennt und vermeidet, legt den Grundstein für langfristig bessere Ergebnisse am Kapitalmarkt.

Langfristig investieren – klingt einfach, ist es aber nicht.
Wer einen Blick auf die historische Entwicklung der Aktienmärkte wirft, könnte meinen: Geldanlage ist ein Kinderspiel. Wer vor 15 Jahren in den MSCI World investiert hat, konnte sich über eine durchschnittliche Jahresrendite von stolzen 11,4 Prozent freuen. Und wer noch weiter zurückgeht – etwa bis ins Jahr 1900 – hätte laut dem Global Investment Returns Yearbook 2025 der UBS nach Abzug der Inflation im Schnitt rund 8,5 Prozent jährlich erwirtschaftet.
Klingt verlockend, oder? Doch die Praxis zeigt: Die meisten Privatanleger schneiden deutlich schlechter ab als der Markt.
Die Realität: Privatanleger bleiben oft zurück
Untersuchungen wie die des US-Marktforschungsinstituts Dalbar kommen immer wieder zu einem ähnlichen Ergebnis: Zwischen 1993 und Ende 2022 hinkte der durchschnittliche US-Aktienfondsanleger dem Leitindex S&P 500 um rund 2,81 Prozentpunkte pro Jahr hinterher.
5 Fehler bei der Geldanlage
Die Berliner Honorar-Finanzberatung PecuniArs ist überzeugt: Schuld sind meist die immer gleichen Denkfehler und Verhaltensmuster. Wer diese Stolperfallen kennt und bewusst umgeht, steigert seine Chancen erheblich, den Marktdurchschnitt zu erreichen – oder ihn sogar zu schlagen.
Fehler 1: Selbstüberschätzung – der Glaube, schlauer als der Markt zu sein
Viele Anleger überschätzen ihre Fähigkeit, Kursentwicklungen oder den „perfekten“ Kauf- und Verkaufszeitpunkt vorherzusagen. Selbst professionelle Fondsmanager, die täglich nichts anderes tun, schaffen es selten dauerhaft, den Markt zu schlagen.
Das Problem: Wer glaubt, immer richtig zu liegen, handelt oft zu häufig – und zahlt am Ende den Preis in Form von höheren Transaktionskosten. Diese fressen nicht nur Rendite, sondern können langfristig den Anlageerfolg massiv schmälern.
Fehler 2: Gier – das falsche Verhältnis von Risiko und Rendite
Hohe Renditen klingen verlockend, doch jede Renditechance ist untrennbar mit einem Risiko verbunden. Wer blind der Aussicht auf überdurchschnittliche Gewinne hinterherläuft, riskiert im Gegenzug auch überdurchschnittliche Verluste.
Eine gesunde Erwartungshaltung ist entscheidend: Sich an den langfristig erzielbaren Durchschnittsrenditen zu orientieren, schützt vor überzogenen Hoffnungen – und vor bitteren Enttäuschungen.
Fehler 3: Emotionen steuern das Handeln
„Verliebe dich nie in eine Aktie“ – dieser Rat von Investmentlegende Peter Lynch ist zeitlos. Emotionen sind an der Börse ein schlechter Ratgeber. Ob blinde Begeisterung für ein Unternehmen oder Panikverkäufe in Marktkrisen: Wer emotional reagiert, handelt oft gegen seine eigenen finanziellen Interessen.
Der bessere Weg: Eine klare Anlagestrategie entwickeln, regelmäßig überprüfen und konsequent – ohne Bauchgefühl – umsetzen.
Fehler 4: Neid und FOMO – der Drang, jedem Trend hinterherzulaufen
Kaum ein Anleger kennt es nicht: Man hört von einer Aktie, die in kurzer Zeit rasant gestiegen ist – und verspürt den Drang, noch schnell einzusteigen. Das Problem: Sobald ein Trend in den Schlagzeilen ist, ist der größte Teil des Potenzials oft schon ausgeschöpft.
Wer dann noch einsteigt, kauft meist zu teuer. Stattdessen lohnt es sich, auf eine langfristige, breit gestreute Strategie zu setzen, statt auf die Jagd nach dem „nächsten großen Ding“ zu gehen.
Fehler 5: Kostenfalle – teure Produkte mindern den Gewinn
Viele Anleger schauen bei der Produktauswahl nur auf die Performance und vergessen die Gebühren. Dabei gilt: Jeder Prozentpunkt an Kosten ist ein Prozentpunkt weniger Rendite – Jahr für Jahr.
Selbst scheinbar geringe Unterschiede summieren sich über die Jahre zu erheblichen Beträgen. Ein Beispiel: Schon bei einem Zeithorizont von nur zehn Jahren können unnötig hohe Kosten mehrere tausend Euro Rendite kosten.
Fazit: Disziplin schlägt Emotion
Wer es schafft, Selbstüberschätzung, Gier, emotionale Entscheidungen, Trendjagd und Kostenfallen zu vermeiden, ist dem Ziel einer erfolgreichen Geldanlage bereits ein gutes Stück näher.
In Kombination mit einer breit diversifizierten, langfristigen und wissenschaftlich fundierten Anlagestrategie ist der Weg frei, um Schritt für Schritt Vermögen aufzubauen – ohne unnötige Umwege.
