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Über das richtige Timing an der Börse

Den perfekten Zeitpunkt für den Aktienkauf zu treffen, klingt verlockend – doch gelingt selbst Profis das selten. Gibt es eine clevere Alternative, um Schwankungen zu nutzen und langfristig erfolgreich zu investieren? Die Antwort könnte überraschen!

Das richtige Timing am Aktienmarkt ist eine Herausforderung

Das richtige Timing am Aktienmarkt ist selbst für Börsenprofis eine echte Herausforderung

An den Aktienmärkten geht es zwar langfristig nach oben, jedoch verläuft diese Entwicklung keineswegs stetig, sondern ist eher von permanenten Auf- und Abwärtsphasen gekennzeichnet. Das lässt sich am deutschen Leitindex DAX beispielhaft zeigen. Im März 2020, als die Corona-Pandemie aufkam, stürzte der Index auf unter 10.000 Punkte. Anschließend kletterte er bis Dezember 2021 auf fast 16.000 Punkte, nur um dann – nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine und einem starken Inflations- und Zinsanstieg – im September 2022 auf rund 12.100 Punkte zu fallen.

Wer damals einstieg, kann sich aktuell freuen: Im Dezember 2024 knackte der DAX zum ersten Mal die Marke von 20.000 Punkten. Zwischenzeitlich stieg er sogar auf über 22.000 Punkte. Doch der Aktienmarkt ist keine Einbahnstraße. Diese Schwankungen lassen sich bei allen anderen Aktienindizes ebenso feststellen, wie auch bei den einzelnen Aktien.

Wäre es also nicht eine erfolgversprechende Strategie, immer dann einzusteigen, wenn der Markt gerade stark verloren hat, und auszusteigen, bevor er wieder einbricht? Oder anders formuliert: Die Aufwärtsphasen mitnehmen und die Abwärtsphasen vermeiden. Die Berliner Honorarberatung hat vor kurzem einige Hinweise zu dem Thema veröffentlicht.

Fehlende Signale für den perfekten Zeitpunkt

So reizvoll es klingt, so unrealistisch ist es. Denn niemand kennt die genauen Wendepunkte am Aktienmarkt. In der Tat gibt es das Börsensprichwort, dass an der Börse zum Ausstieg nicht geklingelt wird. Was so viel bedeutet, dass es keine klaren Signale für den richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkt gibt. Auch sich an neuen Höchstständen zu orientieren, bringt nichts. Es gibt zahlreiche Untersuchungen, die zeigen, dass der Aktienmarkt häufiger auf einem Allzeithoch ist, als man vermuten würde. Seit 1926 soll das in 30 Prozent der Monate der Fall gewesen sein, und es lässt sich auch nachweisen, dass sich die Zwölf-Monats-Renditen im Durchschnitt nach Erreichen eines Allzeithochs besser als zu anderen Einstiegszeitpunkten entwickelt haben.

Eine andere Indikation für den Einstieg könnte der sogenannte Fear-and-Greed-Index sein, der anzeigt, ob sich der Markt gerade in einem überhitzten Bereich befindet, in dem die Gier dominiert, oder ob er von Angst geprägt ist. Tatsächlich zeigt sich, dass ein Einstieg dann gut ist, wenn die Angst am größten ist. Aber das ist nur selten der Fall und unter Umständen muss ein Anleger sehr lange warten, bis er überhaupt in den Markt kommt. Und in einer solchen Phase, in der alles negativ gesehen wird, einzusteigen, erfordert diese Strategie außerdem eine sehr große Überwindung und sehr viel Disziplin.

Das Risiko des verpassten Wiedereinstiegs

Selbst wenn jemand – zufällig – den richtigen Ausstiegszeitpunkt trifft, taucht ein weiteres Problem auf: Gelingt die rechtzeitige Rückkehr in den Markt? Es hat sich bei vielen Kurseinbrüchen gezeigt, dass der Aktienmarkt auch sehr schnell drehen kann und wer dann den Wiedereinstieg verpasst, der verpasst den nächsten Aufschwung und gefährdet damit seine langfristigen Anlageziele.

Dazu kommt ein weiteres Argument gegen Markt-Timing: Jeder Kauf und Verkauf kostet Gebühren und diese Kosten gehen zu Lasten der Rendite. Also ganz nach dem bekannten Börsenmotto: „Hin und her macht Taschen leer“.

Clevere Alternativen zum Markt-Timing

Wie also können Anleger cleverer vorgehen? Wer einen größeren Betrag zum Anlegen hat, sollte entweder langfristig regelmäßig investieren, zum Beispiel über einen Sparplan auf einen breit gestreuten Exchange Traded Fund. Oder aber eine größere Summe auf drei oder vier Beträge aufteilen und diese dann zu anfangs festgelegten Zeitpunkten investieren.

Der Vorteil bei dieser Vorgehensweise: Brechen die Märkte zum Beispiel zwischen der ersten und zweiten Investition ein, dann kann man beim zweiten Mal zu günstigeren Kursen kaufen und senkt so seinen durchschnittlichen Einstiegskurs. Ebenso funktioniert es bei einem Sparplan.

Das ist vor allem psychologisch hilfreich, um bei einer ungünstigen Marktentwicklung keine Panik zu bekommen und womöglich schnell wieder zu verkaufen. Hilfreich kann es auch sein, nicht ständig auf die Entwicklung der eigenen Anlage zu schauen. Gerade wer langfristig ein Vermögen aufbaut, sollte seinen Sparplan oder seine Investments einfach laufen lassen. Sollte es dann zu einem heftigen Kurseinbruch kommen, spricht natürlich nichts dagegen, auch mal nachzukaufen, wenn Geld verfügbar ist. Wer dann noch kostengünstig und breit gestreut investiert, ist auf einem guten Weg zu einer langfristig erfolgreichen Geldanlage – und zwar ganz ohne Markt-Timing.

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Über den Autor

Max Meier

Max Meier ist gelernter Bankkaufmann und schreibt regelmäßig für den Bank Blog Ratgeber über Themen für Kunden von Banken und Sparkassen.

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