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So können Anleger Renditeverluste vermeiden

Hohe Gebühren, falsche Produktauswahl, unnötige Verluste: Wer sein Geld falsch anlegt, verzichtet auf zehntausende Euro. Anleger sollten sorgfältig prüfen, welche Anlageformen sich wirklich lohnen – und wie Sie typische Renditefallen vermeiden.

ETFs vs. klassische Geldanlagen im Langfristvergleich

Renditevergleich: So entwickeln sich 10.000 Euro plus 100 Euro Sparrate monatlich in fünf verschiedenen Anlageformen über 20 Jahre.

Eine langfristige Anlagestrategie ist auch in unsicheren Börsenzeiten unerlässlich. Doch selbst wer diesen Grundsatz beachtet, tappt oft in kostspielige Fallen. Eine Vergleichsrechnung von Finanztip für fünf verschiedene Anlageformen zeigt: Je nach Entscheidung können Anleger in diesem Beispiel bis zu 30.600 Euro an möglicher Rendite verschenken. Verglichen wurden ETFs bei Neobrokern und Filialbanken, aktive Fonds, Mischfonds sowie Tagesgeld.

Wer breit gestreut investiert, langfristig plant und Gebühren konsequent vermeidet, kann seine Rendite deutlich verbessern. Besonders ein Investment in ETFs mit einer Haltedauer von mindestens 15 Jahren hat sich in der Vergangenheit als sehr rentabel erwiesen. ETFs, also börsengehandelte Fonds, bilden einen Aktienindex nach – kostengünstig und transparent. Im Gegensatz dazu führen hohe Bankgebühren, unnötige Fondskosten oder übervorsichtige Anlageformen oft zu spürbaren Renditeeinbußen.


Beispielrechnung: 20 Jahre, 10.000 Euro plus Sparrate

Finanztip hat eine Modellrechnung erstellt: Eine Einmalanlage von 10.000 Euro sowie eine monatliche Sparrate von 100 Euro über einen Zeitraum von 20 Jahren. Für eine ETF-Anlage in den weltweiten Aktienmarkt wurde eine durchschnittliche Rendite von 6 Prozent jährlich vor Fondskosten angenommen. Tagesgeldanlagen hingegen wurden mit 2 Prozent Rendite pro Jahr kalkuliert.

Die Ergebnisse dieser Beispielrechnung zeigen große Unterschiede – je nachdem, für welche Anlageform sich ein Sparer entscheidet.

Beste Wahl: ETFs beim Neobroker

Die höchsten Erträge liefert die Anlage in ETFs über einen Neobroker. Nach 20 Jahren stehen rund 75.000 Euro zu Buche – das ist der Spitzenwert im Vergleich. Grundlage dieser Rechnung waren Erwerbskosten von einem Euro, laufende Fondskosten von 0,2 Prozent jährlich sowie Sparplankosten in Höhe von einem Euro pro Ausführung.

Allerdings gilt: Die Haltedauer bei ETFs sollte mindestens 15 Jahre betragen. Kurzfristige Marktverluste können Anleger zu emotionalen Entscheidungen verleiten – etwa zum Verkauf bei fallenden Kursen und einem teureren Wiedereinstieg. Solches Verhalten kann die Rendite empfindlich schmälern. Wichtig ist daher auch die Auswahl des richtigen Depots: Neobroker bieten meist besonders günstige Konditionen, da sie digitale Lösungen wie Smartphone-Apps nutzen.

Filialbank-ETFs: Kaum günstiger Service

Wird dasselbe ETF-Investment über eine Filialbank durchgeführt, liegt der Endbetrag nach 20 Jahren bei rund 73.800 Euro. Zwar ist der Unterschied zum Neobroker gering, doch der Service hat seinen Preis. Berechnet wurden Erwerbskosten von 0,26 Prozent, laufende Fondskosten von 0,2 Prozent jährlich, Sparplankosten von 2,5 Prozent der Anlagesumme pro Ausführung sowie eine Depotführungsgebühr von 12 Euro pro Jahr.

Zwar schätzen viele Anleger die persönliche Beratung vor Ort oder die einfache Eröffnung eines Depots bei ihrer Hausbank, doch sie unterschätzen häufig den Effekt der Gebühren. Schon die Depotführung allein summiert sich über 20 Jahre auf 240 Euro. Wer auf Service nicht verzichten will, sollte die Kosten genau vergleichen und ein möglichst günstiges Angebot wählen.

Teuer und ineffizient: Aktive Fonds bei Filialbanken

Deutlich teurer wird es bei der Anlage in aktive Fonds über die Filialbank. Nach 20 Jahren bleiben nur noch 61.600 Euro – das sind rund 13.400 Euro weniger als bei einem ETF-Investment über einen Neobroker. Grund dafür sind unter anderem laufende Fondskosten von 1,4 Prozent jährlich, Erwerbskosten von 2,5 Prozent, Sparplankosten in derselben Höhe sowie 12 Euro Depotgebühr jährlich.

Zudem gelingt es Fondsmanagern nur selten, dauerhaft besser als der Markt abzuschneiden. Die hohen Kosten fressen daher häufig die ohnehin mäßige Überrendite auf. Das schmälert besonders bei langfristiger Anlage den Zinseszinseffekt – und somit das Wachstum des Vermögens.

Mischfonds: Kombination mit hohen Kosten

Noch schlechter schneidet die Anlage in Mischfonds bei der Filialbank ab. Die erwartete Anlagesumme liegt hier bei nur 52.800 Euro – satte 22.200 Euro weniger als bei der besten Lösung mit ETFs über einen Neobroker. Die geringere Rendite (4,5 Prozent jährlich vor Kosten), hohe laufende Fondskosten (1 Prozent), Erwerbs- und Sparplankosten (je 2,5 Prozent) sowie Depotgebühren bremsen den Vermögensaufbau erheblich.

Mischfonds kombinieren Aktien und „sichere“ Anlagen wie Anleihen – doch der vermeintliche Sicherheitsaspekt wird durch doppelte Kosten aufgezehrt. Wer Sicherheit will, sollte lieber selbst kombinieren: Ein breit gestreuter Aktien-ETF und Tages- oder Festgeld liefern bessere Ergebnisse – und das bei deutlich geringeren Kosten.

Tagesgeld: Sicher, aber kaum renditeträchtig

Tagesgeldkonten bieten nach 20 Jahren einen Endbetrag von rund 44.400 Euro. Damit sind sie Schlusslicht im Vergleich – und rund 30.600 Euro hinter der ETF-Anlage über einen Neobroker zurück. Der Grund: Die Rendite liegt bei nur 2 Prozent jährlich.

Trotzdem gehört ein Tagesgeldkonto in jedes Portfolio – etwa als Notfallreserve. Es bietet schnelle Verfügbarkeit und höhere Zinsen als ein Sparbuch oder Girokonto. Für den langfristigen Vermögensaufbau eignet sich Tagesgeld jedoch kaum.

Fazit: Kosten kennen, Renditechancen nutzen

Die Beispielrechnung macht deutlich: Wer langfristig Vermögen aufbauen will, sollte auf unnötige Gebühren verzichten und stattdessen auf breit gestreute ETFs setzen. Sie bieten nicht nur die besten Renditechancen, sondern sind auch kostengünstig und flexibel.

Neobroker bieten hier eine attraktive Kombination aus niedrigen Kosten und einfacher Handhabung. Wer sich nicht sicher ist, sollte dennoch die Konditionen verschiedener Anbieter vergleichen – auch innerhalb der ETF-Welt gibt es Unterschiede. Entscheidend ist, nicht nur in die „richtige“ Anlageform zu investieren, sondern auch das passende Depot dafür zu wählen.

Mit einem disziplinierten Anlageverhalten, einer klaren Strategie und dem Blick auf langfristige Ziele können Anleger so selbst in schwierigen Zeiten erfolgreich investieren. Die richtige Mischung aus Renditeorientierung und Kostenbewusstsein ist dabei der Schlüssel zum Erfolg.

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Über den Autor

Max Meier

Max Meier ist gelernter Bankkaufmann und schreibt regelmäßig für den Bank Blog Ratgeber über Themen für Kunden von Banken und Sparkassen.

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