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Krankenversicherung: Was Beamte und Anwärter wissen müssen

Gesetzlich oder privat versichern? Für Beamte und Beamtenanwärter eine wegweisende Entscheidung mit langfristigen Folgen. Wer die richtige Wahl treffen will, sollte beide Systeme genau unter die Lupe nehmen. Erfahren Sie, worauf es dabei ankommt.

Wahl der richtigen Krankenversicherung

Die Auswahl der richtigen Krankenversicherung will wohlüberlegt sein.

Beamte und Beamtenanwärter stehen vor der Wahl: gesetzliche oder private Krankenversicherung? Diese wichtige Weichenstellung sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden: Informieren Sie sich gründlich und betrachten Sie Ihre eigene Lebenssituation ganz genau, damit Sie Ihre Entscheidung auch in den kommenden Jahren nicht bereuen.

Krankenversicherungspflicht und Wahlmöglichkeiten

Obwohl in Deutschland grundsätzlich Krankenversicherungspflicht herrscht, sind Beamte nicht automatisch krankenversichert. Sie genießen in Deutschland die Freiheit, frei zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung wählen zu können. Diese Wahlfreiheit haben übrigens auch als Beamtenanwärter oder Referendare.

Die Entscheidung zwischen gesetzlicher (GKV) und privater Krankenversicherung (PKV) sollte nicht leichtfertig getroffen werden, denn sie beeinflusst

  • das heutige Budget,
  • die Versorgung im Krankheitsfall und
  • die finanzielle Sicherheit im Alter.

PKV vs. GKV: die wichtigsten Kriterien

Sowohl PKV als auch GKV bringen Vorteile mit sich. Allerdings ergeben sich die ausschlaggebendsten Pros und Contras aus der individuellen Lebenssituation. Relevant sind:

  • die Anzahl der Kinder
  • das Einkommen des Partners
  • eine Gesundheitsprüfung und
  • eventuelle Risikozuschläge.

Um langfristig glücklich mit der Entscheidung zu sein, sollte man sich mit den Unterschieden sowie den genannten Faktoren genau befassen.

Die private Krankenversicherung (PKV)

Beamte, die sich für eine private Krankenversicherung (PKV) entscheiden, profitieren von einem umfassenden Leistungsspektrum. Die vereinbarten Leistungen sind vertraglich festgelegt und können nicht einseitig gekürzt werden.

Versicherte können ihren Schutz nach Ihren individuellen Bedürfnissen gestalten – etwa durch die Wahl von Tarifen mit höherem Leistungsumfang oder besonderen Zusatzleistungen. Dazu zählen unter anderem die Unterbringung im Einbettzimmer, die Behandlung durch den Chefarzt oder ein schnellerer Zugang zu Fachärzten und spezialisierten medizinischen Einrichtungen.

Darüber hinaus profitieren Beamte in der PKV von der Beihilfe ihres Dienstherrn. Die Beihilfe deckt je nach Lebenssituation 50–70 % der Krankheitskosten. Die PKV muss also nur den verbleibenden Rest absichern. Die Option auf Altersrückstellungen sorgt – je nach Tarif – dafür, dass die Beiträge im höheren Alter nicht explodieren.

Dem Eintritt in die PKV geht eine Gesundheitsprüfung sowie Risikobewertung voraus, die bestehende Erkrankungen berücksichtigt und individuelle Gesundheitsrisiken genauer beleuchtet. Zudem muss für jedes Familienmitglied eine eigene Versicherung abgeschlossen werden.

Tipp: Wenn Sie sich näher informieren oder Tarife vergleichen möchten, finden Sie eine umfassende Übersicht zur PKV für Beamte auf versicherungsvergleich-beamte.de.

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV)

Beamte haben die Möglichkeit, sich freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu versichern. Die GKV deckt grundsätzlich nur die notwendigen medizinischen Leistungen ab.

In der GKV hingegen sind die Beiträge einkommensabhängig gestaffelt – wer mehr verdient, zahlt auch mehr. Beamte zahlen in vielen Fällen den vollen Beitrag selbst – neun Bundesländer, darunter Berlin, Hamburg und Niedersachsen, unterstützen diese Option mit einer pauschalen Beihilfe. Diese Unterstützung übernimmt 50 Prozent des GKV-Beitrags und stellt Beamte damit Arbeitnehmern gleich. Als Beamter zahlen Sie – wie ein Angestellter – nur die Hälfte des Beitrags.

Allerdings sind Kinder und Ehepartner ohne eigenes Einkommen beitragsfrei mitversichert. Vorerkrankungen und individuell bewertete Risiken lassen die Beiträge der GKV nicht steigen.

4 Tipps für eine fundierte Entscheidung

  • Gesundheit genau prüfen: Vorerkrankungen können bei PKV-Anbietern unterschiedlich bewertet werden. Ein Vergleich der Annahmerichtlinien lohnt sich.
  • Leistungslücken vermeiden: Manche Tarife sparen bei medizinischen Geräten, Zahnersatz oder Psychotherapie. Achten Sie auf umfassenden Schutz oder individuelle Bausteine im Tarif.
  • Gesundheitsprüfung ernst nehmen: Die PKV bewertet Gesundheitsdaten vor Vertragsabschluss – dies beeinflusst Beitrag und Leistung. Seien Sie ehrlich bei der Beantwortung von Gesundheitsfragen.
  • Wechsel gut überlegen: Ein späterer Rückweg von der PKV in die GKV ist für Beamte meist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich (etwa Wechsel in Angestelltenverhältnis, Teilzeittätigkeit) und oft mit Nachzahlungen verbunden.

Lebenssituation genau betrachten, langfristig abgesichert sein

Die Entscheidung zwischen GKV und PKV ist keine Einheitslösung – sie muss zu Ihnen und Ihrer Lebenssituation passen! Legen Sie großen Wert auf Top-Behandlung und kurze Wartezeiten, dann ist die PKV ideal für Sie. Planen Sie dagegen Nachwuchs oder haben bereits Familie? Dann punktet die GKV mit ihrer Familienversicherung und den verlässlichen Beiträgen. Letztlich zählt Ihr persönlicher Kompass – überlegen Sie, was Ihnen wichtig ist und entscheiden Sie dann.

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Über den Autor

Maike Schmitt

Maike Schmitt hat Betriebswirtschaft studiert. Sie ist Redakteurin beim Bank Blog Ratgeber Finanzen und schreibt über verschiedene Themen für Verbraucher sowie zu beruflichen Fragen.

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