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Konsumenten tun sich schwer mit Finanzthemen

Wenn es um Finanzthemen geht, tun sich die Deutschen schwer. 67 Prozent geben laut einer aktuellen Umfrage des Bikoms-Verbandes zu, dass sie die Finanzwelt immer weniger verstehen. Und 66 Prozent erklären außerdem, dass sie digitale Angebote rund ums Banking und Bezahlen nicht verstehen. Wenn es um das eigene Geld oder um Finanzfragen geht, ist demnach guter Rat teuer, egal, ob es sich dabei um einen Handy-Tarif, die eigene Steuererklärung, Kfz-Versicherung oder um eine Baufinanzierung handelt.

Kunden benötigen Hilfestellung, wenn es um Geld und Finanzen geht

Wenn es um Geld geht, benötigen die meisten Kunden eine Beratung
© Shutterstock

Doch wo holt man sich diesen Rat ein? Auch dies wurde untersucht.  1.007 Personen ab 14 Jahren wurden befragt, für wie vertrauenswürdig sie verschiedene Personengruppen, Online-Dienste oder Institutionen halten, wenn es um finanzielle Ratschläge geht. Voraussetzung dafür war, dass sich die Befragten eine Beurteilung selbst zutrauen, weil sie zum Beispiel die Angebote kennen oder zumindest davon gehört haben.

Persönliche Beziehungen und Internetportale gelten als vertrauenswürdig

An erster Stelle stehen Freunden und Familie, die von 92 Prozent als vertrauenswürdig eingestuft werden. Doch gleich danach folgen diverse Internetangebote. So vertrauen 71 Prozent der Konsumenten Online-Verbraucherportalen wie finanzen.net oder finanztip.de in Finanzfragen und 68 Prozent halten Online-Vergleichsportale wie zum Beispiel Verivox.de oder Check24.de für vertrauenswürdig.


Verbraucher vertrauen in Finanzfragen auf Empfehlungen

Die meisten Verbraucher vertrauen bei Finanzthemen den Empfehlungen von Freunden und Verwandten

Auch soziale Netzwerke wie Facebook sind beliebt. 43 Prozent vertrauen der Untersuchung zufolge ihren Kontakten in sozialen Netzwerken bei Finanzangelegenheiten. Nur gut ein Drittel setzt auf Bankberater (36 Prozent). Es folgen Online-Foren oder Blogs (29 Prozent) sowie Versicherungsvertreter (26 Prozent).

Vorsicht bleibt geboten

Web-Portale können bei komplexen Finanzthemen wertvolle Orientierung liefern. Insbesondere Webseiten, die unabhängige Informationen bieten und Transparenz herstellen, können helfen, attraktive Angebote zu finden und Geld zu sparen. Sie stellen damit für Verbraucher eine gute Ergänzung zu der individuellen und professionellen Beratung von Banken und Versicherungen dar.

Doch es gilt, bei allen Informationen rund um Finanzfragen zu prüfen, welche Personen bzw. Organisation hinter den Informationen stehen. Oft sind dies nämlich nicht unabhängige Organisationen sondern Unternehmen mit speziellen wirtschaftlichen Interessen. Ein Abgleich mehrerer Seiten und der zusätzliche Besuch bei einem Berater des Vertrauens können im Zweifel helfen einzuschätzen, ob die jeweiligen Informationen glaubwürdig sind oder nicht.

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Über den Autor

Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring befasst sich seit über 30 Jahren beruflich mit Banken und Finanzdienstleistern. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Er ist Herausgeber von Der-Bank-Blog.de und hält Vorträge bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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