Trotz hoher Immobilienpreise bleibt der Traum vom Eigenheim erreichbar – wer die Finanzierung sorgfältig plant, Eigenkapital richtig einsetzt und Förderungen clever nutzt, schafft eine solide Basis für die eigenen vier Wände.

Gut geplant ins Eigenheim – eine durchdachte Baufinanzierung ist entscheidend.
Angesichts weiterhin hoher Immobilienpreise und der damit verbundenen finanziellen Belastungen stellen sich viele Bauherren und Immobilienkäufer die Frage, ob sie sich den Traum vom eigenen Zuhause überhaupt leisten können. Wer in den kommenden Monaten eine Immobilie finanzieren möchte, sollte den Weg dorthin gut vorbereiten – und frühzeitig eine kompetente Finanzierungsberatung einholen.
Wie sich der Traum von den eigenen vier Wänden trotz herausfordernder Rahmenbedingungen sicher verwirklichen lässt und worauf es bei einer soliden Baufinanzierung ankommt, erläutert die Bausparkasse Schwäbisch Hall in fünf Schritten:
1. Finanzielle Ausgangslage klären: Kassensturz vor dem Kauf
Am Anfang jeder Finanzierungsplanung steht die gründliche Analyse der eigenen finanziellen Situation. Nur so lässt sich der realistische Kreditrahmen bestimmen. Hierbei werden alle regelmäßigen Einnahmen – etwa das monatliche Haushaltsnettoeinkommen, Kindergeld oder Nebeneinkünfte – den Ausgaben gegenübergestellt. Zu den Ausgaben zählen Mietkosten, Lebenshaltungskosten, laufende Kredit- oder Leasingraten sowie Ausgaben für Freizeit und Konsum.
Wichtig ist, die Ausgaben realistisch zu kalkulieren. Wer hier zu knapp rechnet, gerät bei unvorhergesehenen Ausgaben wie Reparaturen oder Ersatzanschaffungen schnell in Schwierigkeiten. Ein ehrlicher Kassensturz schützt vor finanziellen Engpässen.
2. Eigenkapital realistisch einschätzen und Kreditbedarf ermitteln
Das Eigenkapital spielt bei der Baufinanzierung eine zentrale Rolle. Dazu zählen Barvermögen, Ersparnisse, Bausparguthaben sowie liquide Mittel in Form von Aktien oder Fonds. Grundsätzlich gilt: Je höher das Eigenkapital, desto günstiger die Kreditkonditionen.
Idealerweise sollte das Eigenkapital mindestens die Erwerbsnebenkosten decken – das sind rund 10 bis 15 Prozent des Kaufpreises. Als Faustregel empfiehlt sich ein Eigenkapitalanteil von etwa 20 Prozent. In Kombination mit der aktuellen Miete und einem zusätzlich tragbaren Betrag lässt sich daraus abschätzen, wie teuer die Wunschimmobilie maximal sein darf.
3. Zinsen langfristig sichern: Jetzt an morgen denken
Auch wenn die Zinsen zuletzt gestiegen sind, lohnt sich in vielen Fällen eine lange Zinsbindung von 15 bis 20 Jahren. Einige Kreditmodelle bieten selbst bei längerer Zinsfestschreibung attraktive Konditionen. Ergänzend kann ein Bausparvertrag sinnvoll sein, um die Anschlussfinanzierung planbar und sicher zu gestalten.
Ob der Bausparvertrag direkt in die Finanzierung eingebunden oder separat bespart wird – er hilft, künftige Zinsrisiken abzufedern. Ein Zinsrechner kann dabei unterstützen, das individuelle Zinsänderungsrisiko besser einzuschätzen und fundierte Entscheidungen zu treffen.
4. Tilgung clever planen: Nicht zu wenig, nicht zu viel
Die Tilgung beeinflusst direkt die Gesamtkosten der Baufinanzierung. Eine zu niedrige Tilgungsrate verlängert die Kreditlaufzeit und verteuert den Kredit insgesamt. Eine zu hohe Tilgung hingegen kann das Haushaltsbudget übermäßig belasten und die finanzielle Flexibilität einschränken.
Empfehlenswert ist eine jährliche Tilgungsrate von zwei bis drei Prozent. Wer zusätzlich vertraglich vereinbarte Sondertilgungen nutzen kann, gewinnt an Flexibilität und spart Zinskosten. Viele Banken bieten inzwischen flexible Modelle an, bei denen der Tilgungssatz während der Laufzeit angepasst werden kann – etwa um später durch eine Erbschaft oder Lebensversicherung größere Beträge zu tilgen.
5. Fördermittel gezielt nutzen: Staatliche Hilfen und Eigenleistung
Rund 2.000 Förderprogramme unterstützen angehende Immobilienbesitzer in Deutschland – von der bundesweiten Eigenheimrente (Wohn-Riester) über KfW-Zuschüsse bis hin zu regionalen und kommunalen Angeboten. Welche Förderungen verfügbar sind, lässt sich online recherchieren oder gemeinsam mit einem Finanzberater vor Ort herausfinden.
Darüber hinaus helfen Eigenleistungen – etwa durch Mithilfe von Freunden oder Verwandten – die Baukosten zu reduzieren. Auch zusätzliche Sicherheiten wie Bürgschaften durch die Eltern oder die Abtretung einer Lebensversicherung können die Kreditkonditionen verbessern und den Zugang zur Finanzierung erleichtern.
