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Devisenmarkt: Deutsche Bank zahlt 205 Millionen Dollar Strafe an die USA

Devisenhandel, auch Forex-Trading genannt, erfreut sich bei Anlegern steigender Beliebtheit. Manipulationen in diesem Bereich kommen den Verursachern teuer zu stehen, wie das Beispiel Deutsche Bank zeigt.

Handelssaal der Deutschen Bank

Blick in einen Handelssaal der Deutschen Bank.

Aufgrund von Manipulation am Devisenmarkt wurde der Deutschen Bank in den USA eine Strafe in Höhe von 205 Millionen Dollar (umgerechnet rund 177 Millionen Euro) auferlegt. Die Vorwürfe aus den Staaten beziehen sich dabei auf Manipulationen am Währungsmarkt, die bereits mehrere Jahre zurückliegen. Dies ist nicht die erste Strafzahlung für die Deutsche Bank, die bereits Ende vergangenen Jahres und Beginn dieses Jahres aufgrund von Manipulation Geldstrafen in Millionenhöhe an die USA entrichten musste.

Unsachgemäße Absprachen am Devisenmarkt und mangelnde Kontrollen

Die Deutsche Bank habe laut der amerikanischen Finanzbehörde New York State Department of Financial Services (NYDFS) der Strafzahlung in Höhe von 205 Millionen Dollar zugestimmt. Die Strafe wurde aufgrund von Verstößen gegen die New Yorker Finanzgesetze in den Jahren 2007 bis 2013 auferlegt. Zu diesem Zeitraum war das deutsche Geldhaus noch der größte Devisenhändler der Welt. Zu den Vorwürfen zählen unsachgemäße Absprachen von Händlern und Verkäufern zu Währungsgeschäften in Chat-Räumen online, das unsachgemäße Teilen von vertraulichen Informationen und Kundendaten, aggressives Handeln sowie Irreführung von Kunden. Es soll dadurch versucht worden sein, den Devisenmarkt zum eigenen Vorteil zu manipulieren, welcher ein geschätztes Gesamtvolumen von 5,3 Billionen US-Dollar als Tagesumsatz hat.

Dem Institut werden in erster Linie mangelnde interne Kontrollen vorgeworfen, die solch unsachgemäßes und unsicheres Handeln am Währungsmarkt überhaupt erst möglich machten. Sogar Vorgesetzte sollen sich einige der Manipulationen zuschulden kommen lassen und das Vertrauen der Kunden missbraucht haben.

Deutsche Bank zeigt sich erleichtert

Nach Beilegung der Ermittlungen der New Yorker Behörden zeigt sich die Deutsche Bank erleichtert. Die Liste der Prozesse gegen das deutsche Institut konnte somit gekürzt werden. Das größte Bankinstitut Deutschlands steckt aktuell in einer schwierigen Phase. Wie erwartet senkte die Ratingagentur Standard & Poor (S&P) kürzlich die Bonitätsnote der Deutschen Bank von „A-„ auf „BBB+“, was das Institut vielen anderen Konkurrenten gegenüber schlechterstellt. Dennoch zeigt sich der neue Deutsche Bank Chef Christian Sewing optimistisch. In einem Brief an seine Mitarbeiter verkündete er, die Finanzstärke des Hauses stünde außer Frage und es gäbe keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen.

Nicht die erste Strafzahlung an die USA

Die 205 Millionen Dollar Strafe an die USA sind nicht die ersten Strafzahlungen der Deutschen Bank an die Staaten auf der anderen Seite des Atlantiks. In den vergangenen Jahren wurden bereits mehrere Millionen Dollar an Strafzahlungen durch die Deutsche Bank fällig. Im Oktober vergangenen Jahres erst zahlte die Deutsche Bank 240 Millionen Dollar (umgerechnet rund 200 Millionen Euro) an die USA, nachdem ihnen Zinsmanipulation während der Finanzkrise zwischen 2007 und 2009 vorgeworfen wurde. Das deutsche Bankhaus soll somit vor fast zehn Jahren Interbanken-Zinssätze wie den Libor künstlich niedrig gehalten haben. Durch Zahlung der Strafen konnten die Ermittlungen zu diesem Fall 2017 abgeschlossen werden.

Zu Beginn des Jahres 2018 wurde eine erneute Millionenstrafe fällig, nachdem sich herausstellte, dass Händler der Deutschen Bank sechs Jahre lang zwischen 2008 und 2014 den Preis von Edelmetallen manipuliert haben sollen. Zum Einsatz kam die sogenannte „Spoofing-Methode“, mit der der Edelmetallpreis in eine bestimmte Richtung gelenkt werden sollte. Dieses Handeln war bereits seit 2009 in den Staaten verboten worden. Der Deutschen Bank wurde in Folge dessen eine Strafe in Höhe von 30 Millionen Dollar (umgerechnet rund 24 Millionen Euro) auferlegt.

Strafzahlung ist gedeckt

Trotz der vermehrten Strafzahlungen der Deutschen Bank an die USA seien die neusten Zahlungen in Höhe von 205 Millionen Dollar vollkommen durch Rückstellungen gedeckt. Die Bank zeigte sich der Behörde während der Ermittlungen in Bezug auf die Manipulationsvorwürfe am Devisenmarkt stets kooperativ. Die Kooperation beim Vergleich wurde der Deutschen Bank positiv anerkannt.

In Folge des Vergleichs muss die Deutsche Bank nicht nur die Strafe in voller Höher begleichen, zudem soll sich das Institut dazu verpflichten, die internen Kontrollen zu optimieren, um derartige Vorfälle der Manipulation in Zukunft zu vermeiden. Die Pläne zur Verbesserung der Kontrollmechanismen sollen der Aufsichtsbehörde schriftlich vorgelegt werden.

Mit Abschluss der Ermittlungen ist das deutsche Institut die letzte große Bank, die sich mit den New Yorker Behörden in Folge von Vergleichen aufgrund von Devisenmanipulationen einigt. Die Banken JPMorgan Chase, Citigroup, Barclays und die Royal Bank of Scotland hatten bereits 2015 Strafen in einer Gesamthöhe von 2,5 Milliarden Dollar an die USA entrichtet. Ihnen allen wurden Manipulationen von Währungen auf dem Devisenmarkt vorgeworfen.

Der Devisenmarkt und die Bedeutung von Forex Trading

Beim Devisenmarkt, bzw. auch „Forex Market“ (lang: Foreign Exchange Market) genannt, handelt es sich um den größten und liquidesten Markt der Welt, der sämtliche Währungen weltweit umfasst. Der Markt bringt Angebot und Nachfrage von Währungen zusammen, die zum Devisenkurs gehandelt werden. Dabei treten sich Marktteilnehmer überwiegend direkt gegenüber, anstatt auf einem zentralen Marktplatz zu handeln. Der Devisenkurs wird durch das Wertverhältnis der jeweiligen Währungen bestimmt. Es werden verschiedene Währungspaare ausgetauscht, dabei versuchen Investoren durch die Währungsschwankungen Profite zu erzielen. Es kann mit fast allen Währungen gehandelt werden, US-Dollar, Euro, Britische Pfund und japanische Yen sind jedoch die am meisten gehandelten Währungen auf dem Markt.

Die wachsende Beliebtheit von Forex Trading

Der Handel auf dem Devisenmarkt erfreut sich in jüngster Zeit einer wachsenden Beliebtheit. Nicht zuletzt kann dies auf die Vorteile des Währungshandels zurückgeführt werden. So können ohne großen Kapitaleinsatz hohe Finanzhebel eingesetzt werden, was zu einem Potential für hohe und schnelle Gewinne führt. Zudem unterliegt der Währungshandel keinen zeitlichen Beschränkungen, wie es etwa die Börse tut. Daran erfreuen sich vor allem auch Privatleute, für die auch die geringen Einstiegsbarrieren in den Markt ein Plus darstellen. So können auch unerfahrene Menschen schnell in den Trading-Markt einsteigen, die sich zudem der professionellen Meinung und Erfahrung von Forex Brokern behelfen können. Umfangreiche Trading-Plattformen und Marktanalysen haben inzwischen einer Vielzahl von Privatpersonen den Markt geöffnet, während es früher in erster Linie Banken und Unternehmen waren.

Manipulation auf dem Währungsmarkt wurde für die Deutschen Bank, sowie für andere große internationale Banken teuer. Trotz einer Strafzahlung in Höhe von 205 Millionen Dollar gibt sich das größte deutsche Geldhaus dennoch erleichtert, ein weiterer Prozess der USA konnte somit beendet werden. Diese scheinen sich in letzter Zeit zu häufen, auch insgesamt verzeichnet die Deutsche Bank eine Verschlechterung ihrer Reputation. Wie es mit der Deutschen Bank weitergeht, welche weiteren Vergleiche und Strafzahlungen anfallen werden und wie sich der Währungsmarkt weiter entwickeln wird, bleibt spannend zu beobachten.

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Über den Autor

Max Meier

Max Meier ist gelernter Bankkaufmann und schreibt regelmäßig für den Bank Blog Ratgeber über Themen für Kunden von Banken und Sparkassen.

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