Anzeige

Deutsche Sparer trotzen den niedrigen Zinsen

Die Deutschen halten trotz der anhaltenden Niedrigzins-Politik der EZB weiterhin eisern an ihren Sparplänen fest. Allerdings halten viele weiterhin an klassischen Geldanlagen fest, obwohl mit anderen mehr zu verdienen wäre.

Trotz Niedrigzinsen ist der Sparwille der Deutschen ist ungebrochen

Trotz anhaltend niedriger Zinsen ist der Sparwille der Deutschen ungebrochen.

Die norisbank hat in einer Umfrage die Spargewohnheiten der Deutschen und deren Erwartungen für 2020 untersucht. Demnach wollen in diesem Jahr 73 Prozent der Deutschen mehr oder zumindest genauso viel sparen wie im Jahr zuvor. Trotz niedriger Zinsen bleibt damit der Anteil der Sparwilligen nahezu unverändert.

Nur 8 Prozent der Befragten planen ihr Geld aufgrund von drohenden Negativzinsen auf ihre Sparanlagen lieber einfach auszugeben. Aus EZB-Perspektive dürfte dieser Wert eher frustrierend sein, will man doch mit der Zinspolitik den Konsum fördern.

Deutsche mit skeptischem Blick auf Anlageerfolge

Allerdings glauben weniger als ein Viertel der Befragten noch an Wertsteigerungen bei Investitionen in den eigenen Vermögensaufbau. Das hat deutliche Konsequenzen auf die Akzeptanz bislang besonders bedeutender Formen der Geldanlage.

Lediglich 22 Prozent wollen in diesem Jahr zum Beispiel in die Altersvorsorge, einen Bausparvertrag oder in Aktien investieren. Einzig die 18- bis 29-Jährigen scheinen den Gedanken an einen erfolgreichen Vermögensaufbau noch nicht aufgegeben zu haben: 36 Prozent möchten in diesem Jahr wieder mehr in die Altersvorsorge oder einen Bausparvertrag investieren.

Deutsche erwarten weiter niedrige Zinsen

Mit Blick auf die Rendite von Geldanlagen in den kommenden Jahren sind die Deutschen – nahezu unabhängig von Geschlecht und Alter – skeptisch gegenüber der mittelfristigen Zinsentwicklung: Nur noch 27 Prozent rechnen in den kommenden fünf Jahren mit wieder steigenden Zinsen. Vor einem Jahr waren es noch 44 Prozent.

Deutsche stehen der Zinsentwicklung skeptisch gegenüber

Deutsche bevorzugen klassische Geldanlagen, obwohl sie niedrige Zinsen erwarten.

Vor allem ältere sehen die Zinsentwicklung pessimistisch:

  • Bei den 40- bis 49-Jährigen glauben nur 19 Prozent an steigende Zinsen.
  • Bei den 50- bis 59-Jährigen sind es mit 20 Prozent nur wenige mehr.
  • Und bei den 60- bis 69-Jährigen ist die Hoffnung auf steigende Zinsen mit nur 17 Prozent besonders gering.

Die Zahl derjenigen, die von einem weiter sinkenden Zinsniveau ausgehen, betrug hingegen 34 Prozent. Ende 2018 waren dies nur knapp über 20 Prozent.

Klassische Sparformen weiterhin beliebt

Über alle Bevölkerungsgruppen hinweg belassen über 17 Prozent der Deutschen ihr Geld in Anbetracht des aktuellen Zinsniveaus auf dem Girokonto beziehungsweise legen es nicht anderweitig an.

Für weniger als 17 Prozent der Befragten sind Aktien oder Fonds die Anlageoption Nummer eins, gefolgt vom Sparbuch (15 Prozent) und dem Tagesgeld-Konto (12 Prozent). Und das, obwohl das Geld auf den Konten – auch mit Blick auf die stete Geldentwertung durch die Inflation – jeden Monat faktisch an Wert verliert.

Auch bei den Jüngeren dominieren klassische Sparformen. Trotz der negativen Erwartungshaltung in Bezug auf Zinserträge ist das Sparbuch für 25 Prozent der 18- bis 29-Jährigen die bevorzugte Anlageform, weit vor Aktien oder Fonds mit 17 Prozent. Langsam scheint jedoch auch bei den jüngeren Befragten ein Umdenken einzusetzen. Seit 2017 wächst immerhin die Bereitschaft in Aktien oder Fonds zu investieren. waren doch seinerzeit nur 10 Prozent in dieser Altersgruppe an dieser Anlageform interessiert.

Ihnen hat der Beitrag gefallen? Dann teilen Sie ihn gerne in Ihrem Netzwerk

Über den Autor

Maike Schmitt

Maike Schmitt hat Betriebswirtschaft studiert. Sie ist Redakteurin beim Bank Blog Ratgeber Finanzen und schreibt über verschiedene Themen für Verbraucher sowie zu beruflichen Fragen.

Anzeige

Kommentare sind geschlossen