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10 bekannte Redewendungen zum Thema Geld

Sprache sagt viel über uns aus, auch wenn es um das Thema Geld geht. Viele bekannte Redewendungen drehen sich darum. Gut zu wissen, wo diese herkommen…

Redewendungen und Sprichwörter über Geld

Bekannte Redewendungen und Sprichwörter über Geld und ihre Bedeutung.

10 Redewendungen zum Thema Geld und Ihre Hintergründe

Hinter vielen Redewendungen und Sprichwörtern zum Thema Geld stecken historische Geschichten und Anekdoten. Der Bankenverband hat einige davon recherchiert. Zehn besonders interessante davon haben wir für Sie zusammengestellt.

1. Zeit ist Geld

Der berühmten Satz „Zeit ist Geld“ stammt von Benjamin Franklin (1706-1790) geprägt. Viele kennen ihn als berühmten Erfinder des Blitzableiters. Doch er war noch mehr: Verleger, Schriftsteller und Naturwissenschaftler. Zudem war er einer Gründerväter der USA. Das Zitat stammt aus seinem Buch „Ratgeber für junge Kaufleute“. Darin ermahnt der Staatsmann: “Remember, that time is money.”


2. Eine Stange Geld verdienen

Sie kennen es vielleicht vom Einkaufen, wenn der Kassierer Kleingeld auspackt. Münzen sind in Rollen aus Papier gelagert. Die Geschäfte bekommen diese in der Regel von ihrer Bank oder Sparkasse. Eine „schöne Stange Geld“ ist sprichwörtlich eine besonders lange und wertvolle Papierrolle mit Münzen. Verdient man eine Stange Geld, ist das Gehalt besonders hoch.

3. Geld zum Fenster hinauswerfen

Im Regensburger Rathaus fand von 1663 bis 1806 der immerwährende Reichstag statt. Zu diesem Anlass stellten sich die Kaiser jener Zeit regelmäßig an ein bestimmtes Fenster und warfen dem armen Volk Münzen zu. Da dieses Geld jedoch aus den Steuerzahlungen der Bürger stammte, ging der Spruch um: „Er wirft unser Geld zum Fenster hinaus.“

4. Es ist nicht alles Gold, was glänzt

William Shakespeare hat in seinem Stück „Der Kaufmann von Venedig“ Ende des 16. Jahrhunderts diese Redensart verwendet. In einem goldenen Kästchen liegen ein paar Goldmünzen und ein Schädel mit einer Schriftrolle, auf welcher der berühmte Spruch steht:

„Nicht alles, was glänzt, ist Gold,

Oft hast du das sagen hören –

Manch einer hat sein Leben verkauft,

Nur mein Äußeres zu sehen.

Vergoldete Gräber umschließen Würmer.

Wärst du so weise wie kühn gewesen,

Jung in den Gliedern, alt im Urteil,

So wäre deine Antwort nicht aufgeschrieben gewesen –

Leb wohl, deine Werbung ist kalt.“

5. Geld auf den Kopf hauen

Bereits im Mittelalter hatten sehr viele Münzen auf der einen Seite ein Kopfportrait einer Person und auf der anderen eine Zahl. Um die Münzen besser unterscheiden zu können, war es üblich, das Geldstück mit der Zahl-Seite nach oben zu legen. Bei feuchtfröhlichen Abenden in der Kneipe knallte man, damals wie heute, die Münzen schon mal zum Bezahlen auf den Tresen. Man haut sein Geld also im wahrsten Sinne des Wortes auf den Kopf.

6. Geld stinkt nicht

Diese Redewendung ist rund 2.000 Jahre alt und stammt aus dem alten Rom. Kaiser Vespasian ließ die Bürger für jede Nutzung der Toilettenanlage eine „Urinsteuer“ zahlen. Sein Sohn empfand das als ungerecht. Daraufhin, so die Geschichtsschreibung, hielt der Imperator seinem Sohn das Geld unter die Nase und fragte ihn, ob es denn stinke – schließlich habe man es durch den Toilettengang anderer Leute eingenommen. Die Münzen rochen freilich nicht anders als sonst. Vespasian wollte deutlich machen, dass es egal war, wo das Geld herkomme:  „Pecunia non olet“ – „Geld stinkt nicht“.

7. Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert

Reich sein – wer träumt nicht davon! Dass man dafür aber hart arbeiten muss, soll diese Redewendung ausdrücken. Schließlich ergeben viele kleine Beträge am Ende eine große Summe. Wer also den Pfennig nicht zu schätzen weiß, der bringt es auch nicht zu einer Brieftasche voller wertvoller Taler. Woher das Sprichwort ursprünglich stammt, ist nicht bekannt.

8. Schnöder Mammon

In der Bibel steht der Satz „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“ sowohl bei Matthaeus 6:24 als auch bei Lukas 16:13. Jesus soll ihn zu seinen Jüngern gesagt haben. Der Begriff „mamonas“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet Reichtum. Allerdings verzichteten die Bibelschreiber darauf, das Wort zu übersetzen. Somit hat es sich in den Köpfen der Menschen verankert. Eine Person, der vorgeworfen wird, es gehe ihr nur um den schnöden Mammon, gilt heutzutage als materialistisch eingestellt.

9. Etwas springen lassen

Geldfälscher gibt es, seit es Geld gibt. Im Mittelalter mussten sich die Menschen ihre Münzen ganz genau ansehen, um zu erkennen, ob es sich um echtes Geld handelte. Geübte konnten dies am Klang eines Geldstück herausfinden. So wurde es üblich, dass man beim Bezahlen die Münzen auf den Ladentisch warf, sie also „springen“ ließ. Heute steht die Redewendung für Großzügigkeit.

10. Etwas auf die hohe Kante legen

Im Mittelalter brachten reiche Menschen ihr Erspartes nicht zur Bank, sondern versteckten es zuhause. Ein beliebtes Versteck waren Geheimfächer in herrschaftlichen Betten oder auch in alten Truhen. Diese Verstecke nannte man „hohe Kante“, in denen man Geld und kleine wertvolle Gegenstände unterbringen konnte.

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Über den Autor

Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring befasst sich seit über 30 Jahren beruflich mit Banken und Finanzdienstleistern. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Er ist Herausgeber von Der-Bank-Blog.de und hält Vorträge bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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