Quantencomputing gefährdet bestehende Verschlüsselungen. Unternehmen müssen jetzt auf Post-Quantum-Kryptografie setzen, um Daten, Compliance und Vertrauen langfristig zu schützen.

Quantencomputing verändert IT-Sicherheit – Post-Quantum-Kryptografie schützt Unternehmen vor neuen Cyberbedrohungen.
Quantencomputer versprechen enorme Rechenleistung – und stellen zugleich eine der größten Herausforderungen für die IT-Sicherheit dar. Was heute als unknackbar gilt, könnte schon morgen entschlüsselt werden. Die neue Studie des Capgemini Research Institute zeigt, wie dringend Unternehmen handeln müssen, um sich gegen diese Zukunftsbedrohung zu wappnen – und wie Post-Quantum-Kryptografie (PQC) dabei zum zentralen Baustein wird.
Quantencomputing verändert die Spielregeln der Sicherheit
Der rasante Fortschritt im Quantencomputing bedroht die Wirksamkeit heutiger Verschlüsselungsverfahren. Die Studie macht deutlich: Angriffe nach dem Prinzip „Harvest-now, decrypt-later“ rücken das Thema Quantensicherheit in den Mittelpunkt. Dabei werden verschlüsselte Daten heute gesammelt, um sie künftig mit leistungsfähigen Quantencomputern zu entschlüsseln.
Neben der technologischen Bedrohung erhöhen regulatorische Anforderungen und ein dynamisches Technologieumfeld den Druck auf Unternehmen. Trotz wachsender Aufmerksamkeit unterschätzen viele Organisationen weiterhin das Risiko – mit potenziell gravierenden Folgen wie Datenverlusten oder Sanktionen seitens der Aufsichtsbehörden.
Die Bedrohungslage in Zahlen
Laut der Studie äußern sich 65 Prozent der Befragten besorgt über die Gefahr durch „Harvest-now, decrypt-later“-Attacken. Besonders alarmierend: Jedes sechste Unternehmen aus der Gruppe der „Early Adopters“ erwartet den sogenannten „Q-Day“ – den Zeitpunkt, an dem Quantencomputer aktuelle Verschlüsselungen brechen können – innerhalb der nächsten fünf Jahre. Rund 60 Prozent rechnen mit einem Zeitraum von zehn Jahren.
Zwar sind heutige Quantencomputer noch nicht in der Lage, gängige Verschlüsselungen zu knacken, doch sicherheitskritische Branchen wie Verteidigung und Finanzwesen investieren bereits intensiv in quantensichere Lösungen. Im Gegensatz dazu zeigen sich konsumorientierte Sektoren wie Konsumgüter und Einzelhandel bislang deutlich zurückhaltender.
Post-Quantum-Kryptografie als Schlüsselstrategie
Die Mehrheit der Unternehmen (70 Prozent) plant, sensible Daten und Systeme durch eine Kombination aus klassischer Verschlüsselung und Post-Quantum-Kryptografie (PQC) zu schützen. Dennoch erreichen nur 15 Prozent der Early Adopters den Status eines „Quantensicherheits-Champions“ – gekennzeichnet durch ausgereifte Governance-Strukturen und hohe technische Umsetzungskompetenz.
Etwa die Hälfte dieser Vorreiter testet PQC bereits, häufig in Kooperation mit Cloud-Anbietern oder spezialisierten Dienstleistern. Ein klarer, unternehmensweiter Fahrplan fehlt jedoch in den meisten Fällen. Für 70 Prozent der Befragten sind regulatorische Vorgaben ein entscheidender Treiber für den Umstieg.
Hemmnisse und Untätigkeit
Trotz der erkennbaren Risiken bleibt rund ein Drittel der Unternehmen untätig. Fehlende Budgets, Ressourcenknappheit und mangelndes Fachwissen verhindern oft den Einstieg in den kryptografischen Wandel. Dabei gilt PQC unter Fachleuten als derzeit beste Option, um Daten langfristig vor Quantenangriffen zu schützen.
Fast die Hälfte der Early Adopters befasst sich aktiv mit PQC-Lösungen, prüft deren Umsetzbarkeit oder führt Pilotprojekte durch. Dennoch ist der Übergang zu einer quantensicheren Infrastruktur ein komplexes Vorhaben, das neben Technologie auch Organisation und Prozesse betrifft.
Früh handeln sichert Wettbewerbsvorteile
Kommunikation oder Daten, die heute noch als sicher gelten, könnten morgen zur Schwachstelle werden, wenn der Umstieg auf quantensichere Verfahren zu spät erfolgt. Wer jetzt handelt, schützt nicht nur Geschäftskontinuität und regulatorische Konformität, sondern auch das langfristige Vertrauen von Kunden und Partnern.
Quantensicherheit ist kein optionaler Kostenpunkt, sondern eine strategische Investition. Unternehmen, die die Dringlichkeit früh erkennen und aktiv handeln, können ein potenzielles Risiko in einen klaren Wettbewerbsvorteil verwandeln – und sind damit den Cyberbedrohungen der Zukunft einen entscheidenden Schritt voraus.
Die Zeit bis zum „Q-Day“ läuft – und sie könnte kürzer sein, als viele glauben. Unternehmen sollten jetzt ihre Kryptografie-Inventare erfassen, Quantenrisiken bewerten und erste PQC-Pilotprojekte starten. Wer den Wandel zur quantensicheren Organisation heute beginnt, wird morgen nicht nur sicherer sein, sondern auch gestärkt im Wettbewerb stehen.
Infografik: Post-Quanten-Kryptografie und Cybersicherheit
Die folgende Infografik fasst wichtige Ergebnisse der Studie zusammen und zeigt, warum Post-Quanten-Kryptografie bei Unternehmen ganz oben auf der neuen Cybersicherheitsagenda steht:

Warum Post-Quanten-Kryptografie bei Unternehmen ganz oben auf der neuen Cybersicherheitsagenda steht.
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