Open Banking steht noch ganz am Anfang

Finanzbranche mit Nachholbedarf beim Vertrauen

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Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich die Deutschen mit Open Banking schwertun. Die Finanzbranche hat Nachholbedarf bei Vertrauen und personalisierten Angeboten. Nur knapp ein Fünftel würde Finanzdaten mit Banken oder Drittanbietern teilen.

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Mit der Einführung der Richtlinie für Zahlungsdienste (PSD2) sollte sich in Europa eine Welt neuer Bezahlmöglichkeiten und digitaler Finanzdienstleistungen etablieren. Kunden sollten mehr Transparenz und Auswahl erhalten und Banken Drittanbietern Einblicke in Zahlungsströme gewähren, wenn die Kunden dies wünschten.

Doch eine aktuelle Studie der Strategieberatung Strategy& zeigt, dass sowohl in Deutschland als auch auf europäischer Ebene die Vorbehalte gegenüber Open Banking-Angeboten noch immer groß sind. Für die Studie wurden rund 3.500 Verbraucher aus 12 europäischen Ländern online befragt.

Kunden wollen Finanzdaten nicht teilen

Lediglich 19 Prozent der deutschen Befragten sind demnach bereit, ihre Finanzdaten mit Banken oder Drittanbietern zu teilen. Damit liegt Deutschland im europäischen Durchschnitt von 20 Prozent.

Die deutschen Befragten vertrauen nach wie vor am meisten traditionellen Banken und Kartenanbietern, um ihnen persönliche Informationen zu überlassen (17 Prozent). Im Vergleich zur vergangenen Umfrage mussten diese allerdings sechs Prozentpunkte ihres Vertrauensvorschusses einbüßen (2018: 23 Prozent). Zahlungsdienstleister (12 Prozent) und Einzelhändler (9 Prozent) konnten sich vor Neobanken und FinTechs behaupten, die weit abgeschlagen nur von 1 Prozent der Verbraucher in Deutschland Daten erhalten würden.

In anderen Lebensbereichen sind Konsumenten in Deutschland mittlerweile durchaus bereit, für bestimmte Services ihre Daten zu teilen. Weit verbreitete Messenger (52 Prozent) oder Social Media-Apps (28 Prozent) werden häufig genutzt, ebenso wie Bonussysteme von Einzelhändlern (39 Prozent).

Am ehesten ließen sich die deutschen Verbraucher mit Einkaufsrabatten (8 Prozent), einer automatisierten Steuererklärung (8 Prozent) oder der kostenlosen Nutzung von Bankdienstleistungen (4 Prozent) davon überzeugen, ihre Bankdaten zu teilen.

Wachstum bei Mobile Banking

Fortschritte zeigen sich an anderer Stelle. Die Abkehr vom Bargeld scheint auch in Deutschland anzukommen: Bevorzugten hierzulande 2018 noch 61 Prozent der Befragten Scheine und Münzen als Zahlungsmittel, verringert sich ihre Zahl auf nunmehr 56 Prozent. In Europa liegt dieser Wert allerdings nur noch bei 36 Prozent (2018: 43 Prozent).

So hat sich der Anteil der Deutschen, die aktuell ihr Smartphone zum Bezahlen nutzen, von 5 Prozent (2018) auf 9 Prozent (2020) fast verdoppelt In Europa liegt der Wert bei 14 Prozent.

Debitkarten steigen ebenfalls weiter in der Beliebtheit und werden von 30 Prozent der deutschen Befragten präferiert (2018: 24 Prozent). Hingegen können Kreditkarten nicht von diesem Trend profitieren, ihr Anteil bei den beliebtesten Zahlungsmitteln sank von 9 Prozent (2018) auf 7 Prozent (2020).

Auch europaweit liegen Debitkarten mit 31 Prozent (2018: 27 Prozent) bei den bargeldlosen Bezahlmethoden vorne. Zudem stehen Kreditkarten mit 19 Prozent (2018: 19 Prozent) auf europäischer Ebene höher im Kurs als in Deutschland.

COVID-19 pusht bargeldloses Bezahlen

Die Corona-Pandemie führt zu einem zusätzlichen Anstieg bei bargeldlosen Zahlungen. 38 Prozent der deutschen Befragten (Europa: 44 Prozent) geben an, momentan häufiger mit der Karte zu bezahlen als vor der Krise. Zusätzlich sagen 53 Prozent der deutschen Verbraucher (Europa: 48 Prozent), dass sie ihr geändertes Bezahlverhalten auch nach der Krise ganz oder größtenteils beibehalten wollen.

Banken und FinTechs sollten das aktuelle Momentum zum Anlass nehmen, um weiter in attraktive und integrierende Services zu investieren und so skeptische Verbraucher vom Mehrwert durch Datenaustausch zu überzeugen..

Die Beweggründe hinter der noch immer großen Bargeldleidenschaft in Deutschland haben sich in den letzten beiden Jahren deutlich geändert. Während vor zwei Jahren 44 Prozent der Befragten angaben, Bargeld sei oft die einzig akzeptierte Zahlmethode, sagen dies aktuell lediglich noch 35 Prozent. Gleichzeitig bezahlen aber mehr Personen wegen Sicherheitsbedenken bevorzugt bar (2020: 23 Prozent; 2018: 18 Prozent) oder um leichter die Kontrolle über ihre Ausgaben zu behalten (2020: 32 Prozent; 2018: 27 Prozent).

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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