Neue (alte) Unsicherheiten?

Chancen und Herausforderungen für das Risikomanagement

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Nach dem Superwahljahr 2024 ist der Wahlkalender 2025, abgesehen von einer vorgezogenen Bundestagswahl, wenig gefüllt. Dennoch sind geopolitische und makroökonomische Unsicherheiten zu erwarten, die das Risikomanagement in Banken vor neue Herausforderungen stellen.

Trends im Risikomanagement der Banken im Jahr 2025.

Trends und Herausforderungen im Risikomanagement der Banken im Jahr 2025

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Die weltwirtschaftliche Entwicklung wird stark von politischen Entscheidungen, vor allem durch die neue Trump-Administration, und die Entwicklung in den geopolitischen Krisengebieten geprägt sein. Nicht zuletzt wegen der unkonventionellen Herangehensweise von US-Präsident Trump ist der Ausblick mit großer Unsicherheit versehen (für Europa überwiegend negativ), was an den Finanzmärkten zu erhöhter Volatilität führen und damit das operative Risikomanagement herausfordern wird. Vor allem Unternehmen in zyklischen Branchen, mit hohen Abhängigkeiten von globalen Lieferketten und / oder mit besonders Export-orientierten Geschäftsmodellen stehen vor Belastungen.

Außenpolitisch wird die Konfrontation mit China auf der Agenda stehen. Der Kampf um die globale Vorherrschaft zwischen den USA und China wird langfristig fortgeführt werden. Nur diese beiden Schwergewichte sind aufgrund ihrer Größe bzw. Macht (Wirtschaft, Militär, Politik) theoretisch in der Lage, ihre Interessen überregional durchzusetzen. Dabei werden die beiden Staaten zwar die direkte militärische Konfrontation vermeiden, jedoch verstärkt auf Cyberattacken und Sanktionen zurückgreifen, um den Gegner zu schwächen. Daraus resultieren für Banken weiter steigende unmittelbare und mittelbare (über das Kundenportfolio) Risiken, in diesem Fall Cyber- und Compliance-Risiken.

Druck von allen Seiten auf Europa

Für Europa wird zudem die Rückführung der sicherheitspolitischen Unterstützung durch die USA bedeutsam. Dies dürfte zwar keinen Austritt aus der NATO bedeuten, jedoch eine drastische Kürzung der Ukraine-Unterstützung. Um die Unterstützung der Ukraine und die eigene Verteidigung aufrecht zu erhalten, werden in Europa erhebliche zusätzliche Staatsausgaben anstehen. Durch die Ausgabe von EU-Gemeinschaftsbonds kann zwar der fiskalische Druck auf einzelne Länder reduziert werden, aufgrund der erwarteten zusätzlichen Verschuldung in den USA durch die Trump-Maßnahmen werden die Rentenmärkte aber sehr sensitiv auf die steigende Staatsverschuldung in Europa reagieren. Da ein Großteil der Militärgüter (aus den USA) importiert werden muss, erwarten wir nur geringe Wachstumsimpulse von diesen Maßnahmen.

Europa ist durch die Sicherheitspolitik und durch Zollerhöhungen mehrfach von den Entscheidungen Trumps betroffen. Nach einer kurzen, durch Vorzugseffekte geprägten Phase werden die höheren US-Zölle die EU-Exporte belasten. Zudem wird der Wettbewerbsdruck durch vermehrt auf den europäischen Markt drängende chinesische Produkte steigen. Dieser kann durch Gegenzölle zwar eingedämmt werden, dies hat jedoch steigenden Inflationsdruck zur Folge, der den Spielraum der EZB reduziert. Die Kombination von nur moderaten Zinssenkungen und steigen Risikoaufschläge für Staatsanleihen dürften auch die längerfristigen Finanzierungskosten für den privaten Sektor hochhalten. Als Konsequenz dürften in einem schwachen wirtschaftlichen Umfeld die Insolvenzen weiter steigen und erneuter Abwärtsdruck für gewerbliche Immobilienpreise entstehen.

„Modernes Risikomanagement“ wichtiger denn je!

Die aufgezeigten geopolitischen Herausforderungen stellen dabei nur einen Ausschnitt der Gesamtsituation dar. Die Welt ist in großer Bewegung!

Aus Risikomanagement-Sicht muss dabei folgendes festgehalten werden: Es können sämtliche finanziellen und nicht-finanziellen Risikoarten kurzfristig und in einem ungeahnten Ausmaß betroffen sein. Aufgrund der möglichen Strukturbrüche kann auch die Situation entstehen, dass die (Daten-)Historie nicht länger  eine gute Prognosebasis für die Zukunft darstellt.

Das hat Konsequenzen für Risikomanagement-Tools: Die Risikoanalysen auf Basis herkömmlicher Verfahren und Modelle, die ausschließlich mit historischen Daten „gefüttert“ werden, müssen mit noch größerer Vorsicht angewendet werden. Adhoc-Analytik und die (kurzfristigen, agilen) Stresstest-Fähigkeiten werden unverzichtbar.

Der Ausbau der Adhoc-Analytik-Fähigkeiten erfordert den Einsatz neuester Technologie in Kombination mit entsprechendem Mitarbeiter-Knowhow. Kurzfristig effektive und effiziente Stresstests durchführen zu können, setzt einerseits eine gute Adhoc-Analytik voraus, aber ebenso auch entsprechende Fähigkeiten volkswirtschaftlich-politische Zusammenhänge in das Design der Stressszenarien einfließen zu lassen. Die sogenannten Satellitenmodelle, die makroökonomische Szenarien in entsprechende Risikoparameter-Veränderungen übersetzen, sind dabei ebenfalls von großer Bedeutung.

2025 wird für Risk Manager spannend

Zusammenfassend kann die gleiche Conclusio wie letztes Jahr an dieser Stelle getroffen werden: Auch 2025 wird für Risk Manager spannend – Umwälzungen, neue Technologien und neue Möglichkeiten stehen im Fokus.


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    Über den Autor

    Sigrid Kozmiensky

    Sigrid Kozmiensky ist Mitglied des Vorstands und Chief Risk Officer der BayernLB. Zuvor war die Diplomkauffrau Mitglied des Vorstands und Chief Risk Officer der ING sowie u.a. für PwC und die Europäische Zentralbank tätig.

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