Nachholbedarf bei menschenzentrierter Software

Digitalisierung an den Bedürfnissen der Nutzer orientieren

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Technologie ist der Motor unserer digitalen Welt. Doch vielerorts geht die Digitalisierung an den Bedürfnissen der Nutzer vorbei. Eine Studie zeigt, dass viele deutsche Unternehmen bei menschenzentrierter Software ihren eigenen Ansprüchen hinterher hinken.

Aktuelle Trends, Studien und Research zur Digitalisierung

Die Digitalisierung erfasst unseren Alltag und die gesamte Wirtschaft ist davon betroffen. Die Geschäftsmodelle ganzer Branchen werden dadurch – teilweise dramatisch – verändert. Auch Banken und Sparkassen können sich diesem Trend nicht entziehen. Studien zu den aktuellen Trends und Entwicklungen in diesem Bereich finden Sie im Bank Blog.

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Menschenzentrierte Software ist darauf ausgelegt, von einer möglichst breiten Nutzerbasis einfach und komfortabel bedient zu werden. Sie berücksichtigt die spezifischen Bedürfnisse der Menschen und deren unterschiedliche Fähigkeiten, persönliche Faktoren und kulturelle Hintergründe. Dies führt zu zufriedenen Mitarbeitern und loyalen Kunden.

In der Praxis behindern vielfach schwerfällige, unzugängliche Schnittstellen eine nahtlose Interaktion der Nutzer. Eine Studie von Progress hat die Ansätze und den Reifegrad von Unternehmen bei der Entwicklung von menschenzentrierten Anwendungen untersucht. Die Studie zeigt Maßnahmen auf, die zukunftsorientierte Unternehmen ergreifen können, um bessere menschenorientierte Anwendungen zu entwickeln.

Steigende Bedeutung menschenzentrierter Anwendungen

68 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Entwicklung menschenzentrierter Anwendungen aufgrund geschäftlicher Überlegungen und kultureller Veränderungen heute wichtiger ist als noch vor zwei Jahren. 36 Prozent betrachten menschenzentrierte Anwendungen als zentrale Anforderung und planen, in den nächsten 12 bis 18 Monaten in diesem Bereich zu investieren.

Im Durchschnitt schätzen die Befragten, dass derzeit nur 55 Prozent ihrer Anwendungen die Barrierefreiheitsanforderungen erfüllen. 80 Prozent finden es schwieriger, Inklusion und Barrierefreiheit in bestehende Anwendungen zu integrieren, als diese von Anfang an zu berücksichtigen.

Hohe Diskrepanz zwischen Absicht und Verhalten

Deutsche Unternehmen sind sich demnach der großen Bedeutung von menschenzentrierter Software (Human-Centered Software) bewusst. Nur wenige von ihnen entwickeln aber tatsächlich schon menschenzentrierte Anwendungen.

Obwohl alle Befragten betonten, dass die menschenzentrierte Anwendungsentwicklung wichtig sei, setzen nur 24 Prozent diese Überzeugung bereits durch den Einsatz entsprechender Tools, Schulungen oder Richtlinien in die Praxis um.

Als größte Hindernisse für die Umsetzung von Human-Centered Software nannten die deutschen Unternehmen die Schwierigkeit, zu messen, ob etwas wirklich menschenzentriert ist (54 Prozent), die Verlangsamung der Entwicklungsgeschwindigkeit (42 Prozent) sowie fehlendes internes Know-how (32 Prozent).

Digitale Inklusion wird zur Pflicht

Die Europäische Union und die USA haben jeweils Gesetze erlassen, die Unternehmen verpflichten, allen Menschen gleichberechtigten Zugang zu digitalen Diensten zu ermöglichen. Zudem erwarten Kunden bessere digitale Erfahrungen aufgrund von integrativen Best Practices. Deutsche Unternehmen sollten daher dringend in die Entwicklung inklusiver digitaler Produkte investieren.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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