Mobiles Bezahlen setzt sich durch

Veränderte Erwartungen der Verbraucher

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Eine aktuelle Umfrage zeigt: Mobiles Bezahlen an der Ladenkasse verzeichnet einen deutlichen Sprung nach vorne. Immer mehr Menschen bezahlen ihre Einkäufe mit Smartphone oder Smartwatch.

Mobiles Bezahlen auf dem Vormarsch

Immer mehr Verbraucher bezahlen ihre Einkäufe mit Smartphone oder Smartwatch.

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Das Bezahlen mit mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Smartwatches hat in den letzten Jahren einen starken Zuwachs erlebt. Laut einer Visa-Studie ist der Anteil der Verbraucher, die auf Mobile Payment setzen, von 6 Prozent im Jahr 2019 auf 32 Prozent im Jahr 2024 gestiegen – ein Plus von neun Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Besonders bei den unter 36-Jährigen ist die Nutzung verbreitet: 45 Prozent bezahlen mobil, und für 18 Prozent aller Befragten ist das Handy inzwischen das bevorzugte Zahlungsmittel.

Ein Grund für diese Entwicklung ist die zunehmende Verbreitung von Debitkarten, die in Bezahl-Apps integriert werden können. Bereits 66 Prozent der Befragten haben ihre Karten digital hinterlegt. Gleichzeitig verliert das klassische Portemonnaie an Bedeutung: 51 Prozent würden lieber ihr Smartphone mitnehmen als ihre Geldbörse. Bargeld wird nur noch von jedem vierten Befragten als primäres Zahlungsmittel verwendet, während es für die Hälfte eher eine Reservefunktion hat.

Erwartungen der Verbraucher an den Handel

Mit der steigenden Verbreitung mobiler Zahlungsmethoden wachsen auch die Ansprüche der Kunden. 79 Prozent legen Wert darauf, überall mit ihrem bevorzugten Zahlungsmittel zahlen zu können. Digitale Bezahlmöglichkeiten fehlen laut 34 Prozent der Befragten besonders in kleinen Geschäften.

Parallel dazu verändert sich das Ausgabeverhalten der Verbraucher infolge wirtschaftlicher Herausforderungen. 57 Prozent reduzieren ihre Ausgaben oder planen dies, während 55 Prozent verstärkt Preise vergleichen und 48 Prozent auf Sonderangebote achten. Am häufigsten wird bei Restaurantbesuchen (42 Prozent), Freizeitaktivitäten (31 Prozent) und Reisen (30 Prozent) gespart. Weihnachtsgeschenke hingegen bleiben für die meisten eine Ausnahme: Nur 19 Prozent planen hier Einsparungen.

Einfluss digitaler Plattformen und soziale Medien

Chinesische Onlinemarktplätze gewinnen bei Verbrauchern an Beliebtheit, da sie günstige Waren anbieten. Bereits ein Viertel der Befragten hat dort bestellt – vor allem die 36- bis 45-Jährigen (37 Prozent). Jüngere Verbraucher unter 36 Jahren nutzen diese Plattformen mit 20 Prozent etwas weniger.

Auch Social-Media-Plattformen spielen eine immer größere Rolle im Kaufverhalten. 34 Prozent der Verbraucher haben schon Produkte gekauft, auf die sie über soziale Medien aufmerksam wurden. Bei den unter 36-Jährigen liegt der Anteil sogar bei 55 Prozent. Allerdings bleibt der direkte Kauf über soziale Medien selten: Nur 15 Prozent haben diese Möglichkeit bisher genutzt.

Das Smartphone als zentraler Begleiter beim Einkaufen

Das Handy ist zunehmend ein unverzichtbarer Bestandteil des Online-Shoppings. 73 Prozent der Befragten haben bereits über ihr Smartphone etwas bestellt – ein Anstieg um fünf Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Bequemlichkeit steht dabei im Vordergrund: 84 Prozent schätzen, dass ihr Handy schnell griffbereit ist, 38 Prozent empfinden den Kauf über eine App als komfortabler, und ein Drittel bevorzugt die Zahlungsfreigabe per Biometrie.

Dementsprechend sind digitale Zahlungsmethoden weit verbreitet. 78 Prozent der Befragten haben ihre Kartendaten digital gespeichert, sei es in Bezahl-Apps (66 Prozent), Onlineshops (60 Prozent) oder bei anderen Diensten wie Streaminganbietern (24 Prozent) oder Transportdiensten (22 Prozent).

Digitale Lösungen auch im stationären Handel gefragt

Auch im stationären Handel werden digitale Optionen immer beliebter. 82 Prozent der Befragten haben bereits Selbstbedienungskassen genutzt, bei den 18- bis 35-Jährigen sind es sogar 95 Prozent. Dennoch gibt es Verbesserungspotenzial: 39 Prozent wünschen sich die Möglichkeit, den gesamten Einkaufskorb auf einmal zu scannen, 29 Prozent möchten eine automatische Altersverifikation, und 21 Prozent streben eine einfachere Bedienung der Kassen an. Auch der Wunsch nach digitalen Bons (21 Prozent) und besserer Barcode-Erfassung (16 Prozent) wird geäußert.

Zukunftsvision: Digitales Bezahlen und darüber hinaus

Die Verbraucher blicken optimistisch in die Zukunft des digitalen Bezahlens. 57 Prozent erwarten, dass Bargeld in fünf Jahren weitgehend überflüssig sein wird. Darüber hinaus gehen 38 Prozent davon aus, dass es alltäglich sein wird, sich digital auszuweisen, während 31 Prozent glauben, dass virtuelle Anproben für Kleidung zur Norm werden. Immerhin 22 Prozent sind überzeugt, dass Einkäufe über soziale Medien bis dahin selbstverständlich sein werden.

Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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