Mehr Frauen in DAX-Vorständen

Diversität als Wettbewerbsvorteil

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Diversität ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen. Dass es damit – wenn auch nur langsam – voran geht, zeigt eine aktuelle Analyse: Noch nie zuvor gab es in Deutschlands Top-Konzernen der DAX-Familie mehr weibliche Vorstandsmitglieder.

Vielfalt in Führungsetagen ist ein Erfolgsfaktor für Unternehmen

Vielfalt in Führungsetagen ist ein Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor für Unternehmen. Dazu gehört auch ein steigender Anteil von Frauen in Vorständen.

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Chancengleichheit und Fairness sind essenzielle Faktoren, die stets berücksichtigt werden sollten. Doch auch aus wirtschaftlicher Perspektive kann mangelnde Diversität zu einem entscheidenden Nachteil für Unternehmen werden – insbesondere in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten.

Immer mehr Unternehmen erkennen, dass Vielfalt in der Führungsetage ein wesentlicher Aspekt ihres wirtschaftlichen Erfolges ist. Eine diverse Besetzung von Führungspositionen bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Unternehmen, in denen Entscheidungen überwiegend von einem Geschlecht oder von Personen mit ähnlichem Hintergrund getroffen werden, verlieren den Blick für große Teile ihrer aktuellen und potenziellen Kundschaft sowie deren vielfältige Bedürfnisse. Eine vielfältige Managementebene hingegen ermöglicht eine bessere Ausrichtung auf unterschiedliche Kundengruppen.

Zudem senden divers aufgestellte Führungsgremien ein starkes Signal an die eigenen Mitarbeiter, da sich eine vielfältige Belegschaft in einer ebenso diversen Führungsebene besser repräsentiert fühlt.

Zunehmende Frauenpräsenz in Vorständen

Eine Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY beleuchtet die Struktur der Vorstände der 160 im DAX, MDAX und SDAX gelisteten Unternehmen. Derzeit führen 136 Frauen gemeinsam mit ihren männlichen Kollegen die Geschicke dieser Konzerne – 14 mehr als im Vorjahr. Der Zuwachs wird noch deutlicher im Vergleich zu den Zahlen vor vier Jahren: Im Januar 2021 waren lediglich 65 Frauen in den Vorständen der größten deutschen Unternehmen vertreten, weniger als die Hälfte der heutigen Zahl.

Innerhalb der DAX40-Konzerne ist der Frauenanteil in Vorständen am höchsten: 26 Prozent der Vorstandsmitglieder sind weiblich. In den MDAX-Unternehmen beträgt der Anteil 20 Prozent, in SDAX-Vorständen nur 14 Prozent. Der Anteil der Unternehmen mit mindestens einer Frau im Vorstand stieg in den DAX40-Unternehmen leicht von 93 auf 95 Prozent. Im MDAX war der Anstieg mit zwölf Prozentpunkten deutlicher (von 52 auf 64 Prozent), während der SDAX einen leichten Rückgang von 46 auf 44 Prozent verzeichnete.

Noch immer männlich dominierte Führungsetagen

Im vergangenen Jahr wurden bei den 160 analysierten Unternehmen 85 neue Vorstandsmitglieder ernannt, davon 30 Frauen – ein Anteil von 35 Prozent. Gleichzeitig schieden 74 Vorstandsmitglieder aus, darunter 16 Frauen. Das führt zu einem Saldo von 14 zusätzlichen Managerinnen im Jahr 2024, während die Zahl der männlichen Vorstände um drei sank.

Trotz des positiven Trends bleibt die Unternehmensführung weiterhin eine Männerdomäne. Insgesamt stehen den 136 Frauen in Vorstandsgremien 559 männliche Kollegen gegenüber – damit ist lediglich jeder fünfte Vorstand (19,6 Prozent) weiblich. Der Anteil stieg zwar im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozentpunkte, doch fast vier von zehn Unternehmen in DAX40, MDAX und SDAX (37 Prozent) haben nach wie vor keine einzige Frau in ihren Vorständen. Zudem ist der Anteil der Vorstände mit nur einer einzigen Frau im Gremium unverändert hoch.

Branchen mit höchster Frauenquote in Vorständen

Die Telekommunikationsbranche weist den höchsten Anteil weiblicher Vorstände auf: Hier sind 25 Prozent der Entscheider Frauen. Auch in den Branchen Konsumgüter und Rohstoffe ist die Frauenquote mit jeweils 24 Prozent hoch. Im Gegensatz dazu sind in der Medienbranche lediglich 13 Prozent der Vorstandsmitglieder weiblich.

Aktuell haben sieben der 160 analysierten Unternehmen einen weiblichen (Co-) CEO. Dazu gehören CEWE, Commerzbank, Daimler Trucks, Merck, PVA TePla, TAG Immobilien und Renk. Dies entspricht einem Anteil von lediglich vier Prozent.

Hürden für Frauen in Führung – nachhaltige Lösungen gefragt

Trotz erzielter Fortschritte bleibt der Aufstieg von Frauen in Führungspositionen – sei es im mittleren Management oder an der Unternehmensspitze – herausfordernd. Zudem dauert es für Frauen nachweislich länger, in Top-Positionen zu gelangen, und sie bleiben dort oft kürzer als ihre männlichen Kollegen.

Eine nachhaltige Veränderung erfordert mehr als Quoten: Unternehmen müssen offen für neue, empathischere Führungsstile sein, die viele Frauen mitbringen. Entscheidend sind langfristige Maßnahmen, die früh ansetzen – etwa Sponsoringprogramme oder Beförderungen während Eltern- oder Teilzeit. So zeigen Unternehmen, dass sie ihre weiblichen Führungskräfte gezielt fördern und auf sie bauen.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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