Künstliche Intelligenz revolutioniert die Wirtschaft – doch welche Chancen und Risiken sehen Investoren? Wie beeinflussen geopolitische Krisen ihre Entscheidungen, und welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit? Eine aktuelle Studie klärt auf.

Investoren und Analysten sehen Künstliche Intelligenz als wichtigen Treiber wirtschaftlicher Veränderungen.
Künstliche Intelligenz (KI) beeinflusst Wirtschaft und Gesellschaft in rasantem Tempo. Eine aktuelle Studie von PwC untersucht, welche Chancen und Risiken Investoren in dieser Technologie sehen und welchen Stellenwert Nachhaltigkeit sowie Nachhaltigkeitsberichterstattung in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit für sie haben. Zudem beleuchtet die Untersuchung, wo Investoren angesichts geopolitischer Krisen die größten Risiken verorten.
Laut der Studie sind technologische Entwicklungen, allen voran KI, für aktive Investoren weltweit der wichtigste Treiber für Veränderungen in den Geschäftsfeldern ihrer Portfoliounternehmen. Die Mehrheit der Befragten erwartet, dass generative KI innerhalb der nächsten zwölf Monate Produktivität, Umsatz und Profitabilität steigern wird. Gleichzeitig bleiben Investitionen in die Qualifikation der Mitarbeiter von großer Bedeutung.
Erwartungen an KI und Investitionen in Mitarbeiter
Ein Großteil der Investoren (73 Prozent) ist der Meinung, dass ihre Portfoliounternehmen verstärkt KI-Anwendungen nutzen sollten. 63 Prozent erwarten Produktivitätssteigerungen, während ebenso viele mit höheren Umsätzen und 62 Prozent mit einer verbesserten Profitabilität rechnen. Als die bedeutendsten Einflussfaktoren auf ihre Portfoliounternehmen nannten die Investoren technologische Entwicklungen (71 Prozent), Regulierung (64 Prozent), veränderte Kundenpräferenzen (61 Prozent) und Unsicherheiten in den Lieferketten (60 Prozent).
Investitionen in KI sollen jedoch nicht zulasten der Mitarbeiter gehen. Im Gegenteil: 74 Prozent der Befragten fordern von ihren Portfoliounternehmen Upskilling-Maßnahmen. 32 Prozent der Investoren gehen sogar davon aus, dass KI den Personalbestand um mindestens fünf Prozent erhöhen wird. Gleichzeitig erwarten 31 Prozent keine oder nur geringe Veränderungen in der Anzahl der Mitarbeiter infolge des KI-Einsatzes.
Verhaltene Optimismus und Sorgen um geopolitische Risiken
Mit Blick auf die weltweite wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten zeigen sich die Investoren insgesamt vorsichtig optimistisch. 51 Prozent erwarten ein Wachstum, wobei dieser Wert für in Deutschland aktive Investoren mit 49 Prozent etwas niedriger ausfällt. Die Besorgnis hinsichtlich makroökonomischer Entwicklungen und Inflation ist gegenüber den Höchstwerten von 2022 deutlich gesunken: Die Sorge um die allgemeine Wirtschaftslage nahm von 62 auf 34 Prozent ab, die Angst vor Inflation von 67 auf 31 Prozent.
Allerdings bleiben Cyberrisiken und geopolitische Konflikte die größten Befürchtungen der Investoren. Jeweils 36 Prozent der Befragten sehen hierin die gravierendsten Herausforderungen.
Die Fähigkeit eines Unternehmens, Krisen zu bewältigen, spielt für fast neun von zehn Investoren eine entscheidende Rolle bei der Investmententscheidung. Die Herstellung dieser Resilienz ist herausfordernd. Entscheider sollten dabei drei Aspekte berücksichtigen: Kundenanforderungen, die langfristige Stabilität der Lieferketten und potenzielle Kooperationen mit anderen Unternehmen.
Informationsquellen und Fokus auf Nachhaltigkeit
Investoren stützen ihre Entscheidungen auf eine Vielzahl von Informationsquellen, die über rein finanzielle Kennzahlen hinausgehen. Besonders großes Interesse besteht an Daten zur Unternehmensführung (40 Prozent) und zu Innovationen (37 Prozent). Zudem spielen spezifische Investorenkommunikation (61 Prozent) sowie der direkte Dialog mit den Unternehmen (57 Prozent) eine entscheidende Rolle.
Nachhaltigkeit bleibt ebenfalls ein wichtiges Thema: 30 Prozent der Befragten sehen ihre Portfoliounternehmen in den kommenden zwölf Monaten durch den Klimawandel stark oder sehr stark bedroht. Drei Viertel der Investoren würden ihre Investments in Unternehmen mit Klimaschutzmaßnahmen moderat oder stark erhöhen. Besonders stabile und nachhaltige Lieferketten würden bei 80 Prozent der Befragten die Investitionsbereitschaft steigern.
Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren Herausforderungen
Trotz des zunehmenden Stellenwerts der Nachhaltigkeit bleiben Zweifel an der Verlässlichkeit von Nachhaltigkeitsberichten bestehen. 44 Prozent der Befragten halten sie für wenig fundiert und glauben, dass sie viele ungestützte Aussagen enthalten. Daher fordern 73 Prozent, dass Nachhaltigkeitsberichte denselben Detailgrad wie Finanzberichte erreichen sollten. In diesem Zusammenhang wird eine unabhängige Prüfung der angegebenen Nachhaltigkeitskennzahlen als besonders wichtig erachtet.
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