Geldwäsche ist ein milliardenschweres internationales Geschäft. Das Risiko, erwischt zu werden, ist vergleichsweise gering. Kriminelle agieren auf vielfältige Art und Weise. Ihre Helfer sind vor allem junge Menschen – wissentlich oder unwissentlich.

Geldwäsche ist ein wachsendes globales Problem großen Ausmaßes.
Geldwäsche stellt eine weltweite Herausforderung dar, die in den letzten Jahren stetig zugenommen hat. Zwischen 2019 und 2023 stieg die Anzahl der gemeldeten Geldwäschefälle in den USA um 14 Prozent. Diese Entwicklung könnte sowohl auf eine gesteigerte Aufmerksamkeit und verbesserte Aufdeckungsmethoden als auch auf die wachsende Popularität entsprechender krimineller Aktivitäten zurückzuführen sein.
Der NASDAQ Global Financial Crime Report 2024 zeigt, dass allein im vergangenen Jahr 3,1 Billionen US-Dollar (2,95 Billionen Euro) an illegalen Geldern durch das internationale Finanzsystem geschleust wurden. Trotz verschärfter Gesetze bleibt Deutschland aufgrund seiner hohen Bargeldaffinität ein bevorzugtes Ziel für Geldwäscher.
Komplexe Netzwerke und raffinierte Methoden
Eine aktuelle Untersuchung von BioCatch beleuchtet das Ausmaß und die Mechanismen der Geldwäsche innerhalb des globalen Finanzsystems. Die Studie gibt tiefgehende Einblicke in die Arbeitsweise organisierter Kriminalität und zeigt, wie verschiedene Typen von Geldkurieren in weitverzweigten Netzwerken agieren, um illegale Einnahmen zu waschen. Mithilfe von Verhaltens- und Geräteanalysen werden die ausgeklügelten Methoden aufgedeckt, die Kriminelle zur Geldwäsche einsetzen.
Im Jahr 2024 konnten fast zwei Millionen Geldwäschekonten enttarnt werden. Diese Zahl stellt jedoch vermutlich nur einen kleinen Ausschnitt der tatsächlich aktiven oder ruhenden Konten dar, die weltweit bei rund 44.000 Finanzinstituten existieren. Während Europol schätzt, dass 90 Prozent der Geldkuriere mit Cyberkriminalität in Verbindung stehen, dienen die restlichen Konten der Verschleierung von Erlösen aus einer Vielzahl anderer Straftaten. Dabei arbeiten Betrüger, Menschenhändler und Opfer von Anlagebetrug oft innerhalb desselben kriminellen Netzwerks zusammen.
Geldkuriere: Junge Menschen als bevorzugte Zielgruppe
Cyberkriminelle setzen verstärkt auf sogenannte „Money Mules“, also Geldkuriere, die entweder bewusst oder unwissentlich illegale Finanztransfers abwickeln. Besonders junge Menschen sind für diese Form der Ausnutzung anfällig: In Großbritannien sind fast zwei Drittel der identifizierten Geldkuriere unter 30 Jahre alt. In den USA ist die Altersgruppe der 25- bis 35-Jährigen am häufigsten betroffen – viele von ihnen werden durch vermeintlich attraktive Nebenjobangebote angeworben.
Oftmals fehlt den Beteiligten das Bewusstsein für die strafrechtlichen Konsequenzen. In den USA beträgt die durchschnittliche Haftstrafe für Geldwäsche 71 Monate. In Großbritannien drohen bis zu 14 Jahre Gefängnis, während in Australien die Strafen von zwölf Monaten bis hin zu lebenslanger Haft reichen können. Dennoch sind Money Mules für kriminelle Organisationen eine kostengünstige Lösung: In Australien erhalten sie für die uneingeschränkte Nutzung ihrer Bankkonten lediglich 500 AU-Dollar (ca. 300 Euro).
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