5 Gründe für den Hype um Künstliche Intelligenz

Universalwerkzeug zum Lösen von Problemen

Abonnieren Sie den kostenlosen Bank Blog Newsletter

Aktuell scheinen sich viele Unternehmen Künstliche Intelligenz als Allheilmittel auf die Fahnen geschrieben zu haben. Doch selbst GenKI kann nicht alle vorhandenen Probleme lösen. Woher kommt also der Hype?

Cartoon: Künstliche Intelligenz löst (nicht) alle Probleme

Vermutlich kann Künstliche Intelligenz nicht alle Probleme so einfach lösen.
© Tom Fishburne

Partner des Bank Blogs

SAP Fioneer ist Partner des Bank Blogs

Viele Unternehmen haben aktuell überzogene Erwartungen an Künstliche Intelligenz (KI), indem sie glauben, sie könne sofort alle Geschäftsprobleme lösen, ohne die nötige Datenbasis oder Integration in bestehende Prozesse. Insbesondere bei generativer KI (GenKI) wird oft erwartet, dass sie vollkommen fehlerfreie, kreative oder sogar strategische Entscheidungen liefert, ohne menschliche Nachkontrolle oder Anpassung. Solche Annahmen vernachlässigen die Tatsache, dass KI-Technologien lediglich Werkzeuge sind, die durch menschliches Wissen, sorgfältige Implementierung und kontinuierliche Optimierung ergänzt werden müssen.

Der Hype um Künstliche Intelligenz (KI) hat mehrere Gründe, die sowohl technologische als auch gesellschaftliche Aspekte umfassen. Er entsteht aus der Kombination von praktischen Erfolgen, wirtschaftlichem Interesse und der Faszination für die Möglichkeiten und Herausforderungen, die KI bietet.

Die folgenden fünf Gründe stechen besonders hervor:

1. Technologische Durchbrüche

  • Leistungsfähigere Hardware: Fortschritte in der Rechenleistung, insbesondere bei GPUs und spezialisierten Chips wie TPUs, haben die Verarbeitung großer Datenmengen und komplexer Modelle beschleunigt.
  • Fortschritte in den Algorithmen: Modelle wie GPT (Generative Pre-trained Transformer) und andere neuronale Netzwerke haben die Möglichkeiten von KI drastisch erweitert, insbesondere in der Verarbeitung natürlicher Sprache und Bildgenerierung.
  • Verfügbarkeit von Daten: Die exponentielle Zunahme von Daten aus sozialen Medien, IoT-Geräten und digitalen Plattformen ermöglicht eine bessere Modellierung und Vorhersage.

2. Anwendungen im Alltag

  • Produktivität und Automatisierung: KI-Tools wie Chatbots, Übersetzungsdienste und Automatisierungssysteme erleichtern alltägliche Aufgaben und steigern die Effizienz in Unternehmen.
  • Kreative Anwendungen: KI wird für Musikkomposition, Kunst, Textgenerierung und vieles mehr eingesetzt, was ihre Attraktivität auch für die breite Öffentlichkeit steigert.
  • Medizin und Wissenschaft: KI beschleunigt Durchbrüche in der Diagnose, Medikamentenentwicklung und Datenanalyse, was ihr gesellschaftliches Potenzial zeigt.

3. Mediale Aufmerksamkeit

  • Beeindruckende Demonstrationen: Spektakuläre Beispiele wie KI-generierte Bilder, menschenähnliche Gespräche oder autonomes Fahren ziehen Aufmerksamkeit auf sich.
  • Wettbewerb der Big Player: Unternehmen wie OpenAI, Google, Microsoft und andere investieren massiv in die Entwicklung und Vermarktung von KI-Technologien, was ihre Sichtbarkeit erhöht.

4. Wirtschaftliche Chancen

  • Startups und Investitionen: Es gibt einen regelrechten Boom an KI-Startups, die innovative Lösungen anbieten. Venture-Capital-Investitionen in KI-Projekte sind enorm gestiegen.
  • Marktwachstum: KI wird als einer der größten Wachstumstreiber in der Wirtschaft der nächsten Jahrzehnte angesehen.

5. Visionen und Ängste

  • Visionen von Superintelligenz: Ideen, dass KI Probleme wie Klimawandel, Krankheiten oder Armut lösen könnte, wecken große Hoffnungen.
  • Ängste vor Kontrolle und Ethik: Die Diskussionen über Arbeitsplatzverluste, Missbrauch von KI und ethische Fragen tragen ebenfalls zur Aufmerksamkeit bei.

Strategische Ansätze sind gefragt

Um einerseits nicht dem Hype zu unterliegen, andererseits aber auch sinnvolle technologische Entwicklungen nicht zu verpassen, sollten Unternehmen bei der Integration von KI, insbesondere generativer KI (GenKI), strategisch und pragmatisch vorgehen. Hier sind einige Schritte, um die Balance zwischen Innovation und Hype

Unternehmen sollten bei der Integration von KI, insbesondere generativer KI (GenKI), strategisch und pragmatisch vorgehen. Sieben Schritte können helfen, die Balance zwischen Innovation und Hype zu finden:

1. Verstehen der Technologie und ihrer Möglichkeiten

  • Bildung und Schulung: Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter über die Grundlagen von KI und ihre Anwendungen aufklären. Dies hilft, unrealistische Erwartungen zu vermeiden.
  • Use Cases identifizieren: Verstehen, welche spezifischen Probleme oder Prozesse durch KI verbessert werden können. Nicht jede Aufgabe ist für KI geeignet.

2. Strategische Planung

  • Langfristige Vision entwickeln: Die Einführung von KI sollte Teil einer umfassenden Digitalisierungsstrategie sein, anstatt ein isoliertes Projekt.
  • Priorisierung: Beginnen Sie mit kleinen, überschaubaren Projekten, die klar messbaren Nutzen bringen. Beispiele: Automatisierung von Routineaufgaben, personalisierte Kundenerlebnisse oder datenbasierte Entscheidungsfindung.

3. Kosten-Nutzen-Analyse

  • ROI bewerten: Kalkulieren Sie, wie viel Ressourcen (Zeit, Geld, Fachkräfte) für die Einführung von GenKI notwendig sind und welchen Mehrwert sie bringen kann.
  • Iteratives Vorgehen: Statt einer umfassenden Implementierung direkt zu starten, ist ein iteratives Vorgehen sinnvoll. Dies minimiert das Risiko von Fehlinvestitionen.

4. Technologische Infrastruktur

  • Datenqualität sichern: KI ist nur so gut wie die Daten, die ihr zur Verfügung stehen. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Daten gut strukturiert, aktuell und zugänglich sind.
  • Skalierbare Infrastruktur: Cloud-basierte Plattformen oder hybride Ansätze können eine flexible Basis schaffen.

5. Ethik und Governance

  • Verantwortungsbewusste Nutzung: Klare Richtlinien für den Einsatz von GenKI entwickeln, um Missbrauch oder unethische Anwendungen zu vermeiden.
  • Transparenz und Compliance: Sicherstellen, dass die KI-Anwendungen geltenden Datenschutzgesetzen und Compliance-Richtlinien entsprechen.

6. Prüfung von Partnerschaften

  • Externe Expertise einholen: Kooperation mit spezialisierten KI-Dienstleistern oder Start-ups kann den Einstieg erleichtern.
  • Pilotprojekte: Partner können helfen, Pilotprojekte effizienter durchzuführen und Risiken zu minimieren.

7. Realistische Erwartungen setzen

  • Kein Allheilmittel: KI ist ein Werkzeug, kein Ersatz für menschliches Wissen oder strategisches Denken.
  • Zeitfaktor: Der Aufbau einer erfolgreichen KI-Strategie erfordert Geduld. Kurzfristige Gewinne sind möglich, aber nachhaltiger Erfolg braucht Zeit.

Durch diese systematische Herangehensweise können Unternehmen von den Vorteilen der generativen KI profitieren, ohne dem Hype zu erliegen oder unnötige Risiken einzugehen.

Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

Vielen Dank fürs Teilen und Weiterempfehlen


Mit dem kostenlosen Bank Blog Newsletter immer informiert bleiben:

Anzeige

Get Abstract: Zusammenfassungen interessanter Businessbücher

Kommentare sind geschlossen

Bank Blog Newsletter abonnieren

Bank Blog Newsletter abonnieren