Generative Künstliche Intelligenz hat Einzug in den Arbeitsalltag von Unternehmen gehalten. Eine Studie offenbart jedoch, dass Management und Mitarbeiter den Einsatz, die Erwartungen und den Nutzen sehr unterschiedlich bewerten.

Generative Künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag von Führungskräften und Mitarbeitern.
Die Welt der Künstlichen Intelligenz hat mit der Einführung generativer KI-Modelle wie ChatGPT einen enormen Entwicklungssprung gemacht. Diese Technologie besitzt das Potenzial, ganze Branchen durch die Automatisierung komplexer Aufgaben grundlegend zu transformieren.
Im Rahmen einer Studie hat adesso verantwortliche Führungskräfte und Mitarbeiter aus Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH-Region) dazu befragt, welche Rolle GenKI-Tools in ihrem Arbeitsalltag spielen. Dabei zeigte sich eine deutliche Kluft zwischen den Hierarchieebenen: Während die oberste Führungsebene nach eigenen Angaben bereits intensiv mit diesen Tools arbeitet, begegnet der Rest der Belegschaft der Technologie oft zurückhaltender.
Nutzungshäufigkeit: Top-Management führt, Belegschaft zögert
Die Ergebnisse zeigen, dass das Top-Management GenKI-Tools regelmäßig nutzt. 29 Prozent der Führungskräfte auf C-Level greifen sogar mehrmals täglich auf die verschiedenen Anwendungen zurück. Im Vergleich dazu sind es nur 12 Prozent der Führungskräfte im mittleren Management und lediglich 11 Prozent der Mitarbeiter, die GenKI in einer ähnlichen Frequenz einsetzen.
Dieser Unterschied spiegelt sich auch in der Wahrnehmung der Veränderungen im Arbeitsalltag wider. Für die Geschäftsführerebene hat sich die tägliche Arbeit durch GenKI nach eigenen Angaben erheblich gewandelt. Gleichzeitig steht die Diskrepanz in der Nutzung im Widerspruch zu den Erwartungen an die Technologie, die sich zwischen den Hierarchiestufen deutlich unterscheiden.
Erwartungen und Realität: Unterschiedliche Perspektiven auf GenKI
Die Studie zeigt, dass das Management insgesamt geringere Erwartungen an GenKI hat als die Belegschaft. Insbesondere bei der erhofften Zeitersparnis gibt es signifikante Unterschiede: 92 Prozent der Mitarbeiter erwarten eine spürbare Entlastung durch den Einsatz solcher Tools, während nur 69 Prozent der obersten Führungsebene und 68 Prozent des mittleren Managements diesen Optimismus teilen.
Führungskräfte sehen GenKI offenbar eher als unterstützendes Werkzeug, das Aufgaben ergänzt, statt sie vollständig zu übernehmen. Diese Haltung steht jedoch im Kontrast zu den tatsächlichen Vorteilen, die das Top-Management durch den Einsatz der Technologie erlebt.
Zeiteinsparung: Profiteure sitzen im Top-Management
Obwohl die größten Hoffnungen auf Zeiteinsparungen seitens der Mitarbeiter geäußert werden, profitiert vor allem das Top-Management von GenKI: 34 Prozent der C-Level-Führungskräfte geben an, durch die Technologie mehr als fünf Stunden Arbeitszeit pro Woche einzusparen. Im mittleren Management sind es nur 13 Prozent, und bei den Mitarbeitern sogar lediglich 5 Prozent.
Diese Unterschiede spiegeln sich auch in der Zufriedenheit wider: 35 Prozent der C-Level-Manager sehen ihre Erwartungen an GenKI in allen Punkten erfüllt, während im mittleren Management nur 19 Prozent und bei den Mitarbeitern lediglich 16 Prozent diese Einschätzung teilen.
Der Weg in die Zukunft: Investition in KI-Kompetenzen
Generative KI verändert nicht nur die Art und Weise, wie wir arbeiten, sondern auch das Geschäft selbst. Es wird für Unternehmen essenziell, mit dieser Technologie zu experimentieren und die besten Anwendungsfälle für ihre spezifischen Bedürfnisse zu identifizieren. Ebenso wichtig ist es, in die KI-Readiness aller Mitarbeiter zu investieren. Nur wer versteht, wie die Technologie effektiv genutzt werden kann, wird in der Lage sein, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.