Folgen des Brexits für die Banken

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Premierministerin Theresa May hat vor kurzem die grundsätzlichen Überlegungen der britischen Regierung zum Brexit vorgestellt. Nachdem die Positionen Großbritanniens allmählich klarer werden, positionieren sich nun auch die Banken.

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In Ihren Ausführungen zum Brexit hat Großbritanniens Premierministerin keinen Zweifel an einem „harten Brexit“ hinterlassen. Sie kündigte den Austritt aus der EU, dem Binnenmarkt und der Zollunion an. Die britische Premierministerin möchte, dass UK zu einer großen globalen Handelsnation wird und dafür sowohl mit der EU, aber auch mit anderen Staaten, Handelsabkommen abschließt.

EU-Passport verliert Gültigkeit

Für Großbritanniens Finanzinstitute bedeutet dies, dass der „EU-Passport“, mit dem Finanzdienstleistungen in anderen EU-Staaten erbracht werden können, nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Es steht auch nicht zu erwarten, dass Übergangsregelungen für spezifische Wirtschaftsbereiche wie den Finanzsektor in der EU politisch durchsetzbar sein werden.

Mögliche Brexit-Folgen

Wie könnten die Folgen eines Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union aussehen?
© Shutterstock

Für die EU-UK-Partnerschaft fordert May ein neues umfassendes und ambitioniertes Handelsabkommen. Die Erwartung, dass dieses parallel zum Austrittsabkommen verhandelt wird und auch zum voraussichtlichen Austrittstermin im März oder April 2019 in Kraft treten kann erscheint jedoch unrealistisch. Praktisch dürfte es unmöglich sein, in dieser kurzen Zeit ein umfassendes und weitreichendes Freihandelsabkommen auszuhandeln und dies auch zu ratifizieren.

Position des Bankenverbandes

Der Bankenverband bedauert die Entscheidung Großbritanniens, auch wenn sie sich bereits abgezeichnet hatte. Der Verlust der Passporting-Rechte wird zu Anpassungen bei den Geschäftstätigkeiten der Institute führen und mit Verlagerungen an andere Finanzstandorte einhergehen. Insofern wird Frankfurt von einem Austritt Großbritanniens aus der EU profitieren. Eingebettet in eine starke Volkswirtschaft mit hoher Innovationskraft ist die Stadt für die Rolle als kontinentaler Kooperationspartner von britischen Finanzunternehmen geradezu prädestiniert. Den schnellen Abschluss eines umfassenden Handelsabkommens hält der Bankenverband für unrealistisch.

Folgen für deutsche Institute sind überschaubar

Das Kundengeschäft der deutschen Institute würde durch den Brexit nicht beeinflusst, so Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. Es sei davon auszugehen, dass sie in den nächsten beiden Jahren Geschäft nach Deutschland verlagern werden. Dies ist bereits heute aufsichtsrechtlich und organisatorisch relativ einfach.

Dr. Michael Kemmer - Hauptgeschäftsführer Bankenverband

Dr. Michael Kemmer ist Hauptgeschäftsführer und Mitglied des Vorstands des Bundesverbandes deutscher Banken e. V.

Die Banken, so Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, seien an Kontinuität in der Beziehung zum Vereinigten Königreich interessiert. Großbritannien wird nach dem Austritt den Status eines Drittlandes erhalten. Dies sei für deutsche Institute nichts Ungewöhnliches, allerdings seien für die Sicherung bestehender Geschäfte rechtliche Anpassungen erforderlich. Langfristig müsse diese durch ein neu zu verhandelndes Wirtschaftsabkommen gesichert werden, das einen umfassenden Marktzugang ermöglicht.

Negative Effekte des Brexit befürchtet Kemmer vor allem für Großbritannien. Die andauernde Unsicherheit führe zu Zurückhaltung bei Investitionen. Als wichtiger Handelspartner des Vereinigten Königreichs werde auch Deutschland davon nicht verschont bleiben. Insgesamt erwartet der Bankenverband aber nur geringe Auswirkungen auf das Wachstum und die Beschäftigung in Deutschland.

Eine „Analyse des Bankenverbandes zu den Konsequenzen der Brexit Entscheidung“ können Sie hier direkt herunterladen.

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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