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Wo die Krise das Firmenkundengeschäft verändert – und wo nicht

Herausforderungen für das Firmenkundengeschäft der Banken im Jahr 2021

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Die Corona-Krise hat 2020 mit ihren verheerenden humanitären und wirtschaftlichen Folgen auch das Firmenkundengeschäft der Banken und Sparkassen maßgeblich geprägt. Trotz der pandemiebedingten Veränderungen bleiben 2021 bewährte Tugenden wichtig.

Das Jahr 2021 im Banking steht unter Corona-Vorbehalt

Auch im Jahr 2021 werden Banken und Sparkassen vom Corona-Virus „begleitet“ werden.

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Viele Unternehmen wurden von den mit der Corona-Pandemie verbundenen Einschränkungen hart getroffen. Das hat auch die Banken vor große Herausforderungen gestellt. Zugleich konnten die Banken – anders als in früheren Krisen – zeigen, dass sie Teil der Lösung sind und ihren Kunden auch in dieser außergewöhnlichen Situation zur Seite stehen. Allein bis November 2020 hatten die Geschäftsbanken etwa 95.000 Förderkredite der KfW mit einem Volumen von 46 Mrd. Euro von Covid-19 betroffene Unternehmen zugesagt. Hinzu kommen viele Milliarden an klassischen Unternehmenskrediten und Kapitalmarktfinanzierungen.

Auch was das Verhältnis von Banken und Unternehmen angeht, war 2020 für viele Kundenbeziehungen ein einschneidendes Jahr. Denn trotz der Home Office-bedingten Distanz war die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Banken selten so eng wie im vergangenen Jahr. Insbesondere zu Beginn der Krise hatten viele Berater teils täglich mit ihren Kunden kontakt, um sich über neue Entwicklungen auszutauschen und kurzfristige Finanzierungslösungen zu erarbeiten.

Finanzierungsstrukturen neu ausrichten

In diesem Jahr wird es zunächst wichtig sein, die schwierige Phase weiter zu überbrücken. Denn die Pandemie wird uns zumindest im ersten Halbjahr weiter begleiten. Die deutsche Wirtschaft ist im internationalen Vergleich immerhin bislang relativ gut durch die Krise gekommen. Natürlich wurden manche Bereiche stark getroffen wie der Tourismus oder die Gastronomie. Andere Branchen wie Pharma, Technologie oder Telekommunikation haben dagegen teils sogar profitiert. Dadurch steht der Mittelstand in der Breite mit Blick auf Eigenkapital und Liquidität nach wie vor gut da. Viele Unternehmen haben in den vergangenen Monaten zudem ihre Liquiditätspositionen verbessert – etwa indem sie sich über den Kapitalmarkt finanziert oder ihr Umlaufvermögen optimiert haben.

Dennoch ist die Arbeit für die Firmenkundenbanken damit noch lange nicht getan. Jetzt geht es darum, Finanzierungstrukturen neu auszurichten und aufgenommene Schulden wieder abzubauen. Dadurch wird 2021 sicherlich auch das Thema M&A bei vielen Unternehmen auf der Agenda stehen. Hinzu kommen Eigenkapitalmaßnahmen. Speziell die Relation zwischen Eigen- und Fremdkapital wird entscheidend dafür sein, wie groß der Handlungsspielraum eines Unternehmens ist. Entsprechend wichtig wird 2021 auch ein hohes Maß an Beratungs- und Kapitalmarktexpertise sein.

Wandel finanzieren und begleiten

Aufgrund der aktuellen Unsicherheit haben sich viele Unternehmen – insbesondere im Mittelstand – zuletzt bei Investitionen eher zurückgehalten. Zugleich haben viele Firmen – auch aus der Not heraus – die Bedeutung von Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit erkannt. Dieses Momentum gilt es jetzt zu nutzen, um zusätzliche Geschäftschancen zu erschließen, aber auch um die Anforderungen von Gesetzgeber und Geschäftspartnern zu erfüllen.

Wenn die erhofften Fortschritte bei der Bekämpfung der Pandemie eintreten, könnten viele Mittelständler anstehende Investitionen – etwa in die Digitalisierung oder Nachhaltigkeit – 2021 daher wieder angehen. Auch Gelegenheiten für Akquisitionen in diesen Bereichen sind denkbar. Denn das Finanzierungsumfeld und die Konditionen werden sicherlich attraktiv bleiben.

Auf Bankseite bedarf es hierfür neben den Finanzierungskapazitäten, vor allem auch mit Expertise. Banken müssen bei Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit als strategischer Partner ihrer Kunden agieren und gemeinsam mit ihnen passende Nachhaltigkeits- und Investitionsstrategien erarbeiten. Das gleiche gilt beim Thema Internationalisierung, bei dem die deutsche Wirtschaft besonders gut prädestiniert ist, stärker als andere von der Erholung in Asien zu profitieren.

Risiken im Blick behalten

Trotz der aktuell positiven Vorzeichen für dieses Jahr, gilt es auch die Risiken im Blick zu behalten. Noch ist nicht absehbar, ob und wann es etwa zu einem Anstieg der Insolvenzen kommen wird. Daher wird es für die Banken auch darauf ankommen, nur die richtigen Risiken einzugehen und bei der Kreditvergabe sowie der Vorsorge für Ausfälle weiterhin konservativ zu agieren. Denn nur so können sie ihre Kunden weiterhin aus einer starken Position bei ihren Vorhaben begleiten und ein Teil der Lösung bleiben.

Damit werden bewährte Tugenden wie ein striktes Risikomanagement oder das enge Vertrauensverhältnis in Haus- und Kernbankverbindungen im Firmenkundengeschäft sicherlich existenziell bleiben. Viele Veränderungen, die das Firmenkundengeschäft während der Covid-19-Pandemie prägen, wie etwa die zunehmende Digitalisierung kommen aber sicherlich als neue Faktoren hinzu.


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Über den Autor

Markus Beumer

Markus Beumer ist fals Mitglied des Vorstands ür die Unternehmer Bank und damit für das Firmenkundengeschäft der HypoVereinsbank verantwortlich. Von 2005 bis 2016 arbeitete er für die Commerzbank, davon neun Jahre als Mitglied des Vorstands zuständig für die Mittelstandsbank. Davor leitete er als Vorstandsmitglied den Bereich Corporates & Markets der ODDO BHF Aktiengesellschaft.

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