Eine Studie zeigt: Cyberkriminelle setzen verstärkt auf Künstliche Intelligenz, um Identitäten von Kunden oder Mitarbeitern von Finanzinstituten zu stehlen. Banken müssen in Investitionen in strategische Anpassungen und mehr Technologieunterstützung investieren.

Finanzinstitute sind ein bevorzugtes Ziel von Cyberkriminellen.
Die Digitalisierung von Banken und Sparkassen schreitet – angetrieben von neuen Entwicklungen im Bereich Künstlicher Intelligenz – immer weiter voran. Die Kehrseite diese positiven Entwicklung ist, dass auch Cyberkriminelle verstärkt Künstliche Intelligenz einsetzen. Wirtschaft und öffentliche Verwaltung stehen vor einer neuen Dimension bei Cyberangriffen.
Angriffe lassen sich inzwischen in industriellem Maßstab planen und umsetzen. Das geschieht beispielsweise, indem eine KI-Software Informationen automatisiert aus dem Internet und sozialen Netzwerken zusammensucht, auswertet und Phishing-E-Mails oder Websites erstellt. KI erleichtert so die Vervielfältigung und die Personalisierung der Angriffe.
Finanzdienstleister als Ziel von Cyberkriminellen
Insbesondere Finanzdienstleister und ihre Kunden sind vorrangige Ziele von Hackern, Erpressern, Betrügern und Datenspionen. Einer Studie von Sopra Steria zufolge stellen sich 74 Prozent der Finanzinstitute darauf ein, dass Cyberkriminelle KI insbesondere dafür einsetzen, Identitäten von Kunden oder Mitarbeitern zu stehlen (45 Prozent) oder zu simulieren (29 Prozent).
Tools ähnlich wie ChatGPT helfen Cyberkriminellen, sogenannte Phishing-Kits für andere Cyberkriminelle zu entwickeln und gegen Geld anzubieten. So z.B. die Malware as a Service V3B. Der im Darknet angebotene Werkzeugkasten für Cyberangriffe enthielt unter anderem vorgefertigte Phishing-Websites für mehr als 50 Banken in zehn europäischen Ländern, darunter auch namhafte Institute in Deutschland.
Finanzinstitute reagieren auf neue Risiken
Für Finanzinstitute hat Informationssicherheit höchste Priorität, da das Vertrauen der Kunden ein entscheidender Wettbewerbsfaktor ist. Die regulatorischen Anforderungen sind in dieser Branche besonders streng, weshalb ein hohes Sicherheitsniveau Standard ist. Um diesen auch im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz zu gewährleisten, sind kontinuierliche strategische und operative Anpassungen notwendig.
Laut der Studie planen 84 Prozent der befragten Finanzdienstleister, in den nächsten zwölf Monaten ihre Investitionen in Cybersecurity weiter zu erhöhen. Zudem entwickeln 43 Prozent der Unternehmen bereits spezifische Cybersecurity-Strategien, die auf die Herausforderungen des KI-Zeitalters abgestimmt sind – ein deutlich höherer Anteil als in anderen Branchen, wo dies im Durchschnitt nur 33 Prozent tun.
Einsatz von KI gegen KI
Ein zentrales Handlungsfeld ist die effektive Sensibilisierung für neue Risiken, unterstützt durch KI-Technologie. Da nicht alle Mitarbeiter und Kunden auf dieselben Angriffe reagieren, benötigen Unternehmen ebenso flexible und personalisierte Aufklärungsmaßnahmen wie die Angreifer. Lernende KI-Tools können helfen, individuelle Schwachstellen bei der Awareness zu identifizieren und Schulungskampagnen dynamisch an unbekannte oder neuartige Angriffsmuster anzupassen.
Ein weiteres Investitionsfeld betrifft den Schutz von Netzwerken und die Weiterentwicklung der Security Operations Center (SOCs) von Finanzdienstleistern. Die nächste SOC-Generation wird stärker automatisiert arbeiten und dadurch die Reaktionszeiten auf Cyberangriffe erheblich verkürzen. KI-Lösungen spielen dabei eine Schlüsselrolle: Sie ermöglichen präzisere Mustererkennung, decken Anomalien auf und treffen eigenständig fundierte Entscheidungen, die direkt umgesetzt werden können.
Infografik: Cybersecurity im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz
Die folgende Infografik fasst ausgewählte Ergebnisse der Studie zusammen und zeigt, wie die kriminelle Nutzung von Künstlicher Intelligenz die Bedrohungslage durch Cyberattacken verschärft:
Die kriminelle Nutzung von KI verschärft die Bedrohungslage. Zudem verwenden auch immer mehr Erwerbstätige KI-Tools und schaffen so ein neues Einfallstor. Doch Unternehmen und Behörden rüsten ebenfalls mit KI auf.
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