Wie können Familienunternehmen New Work erfolgreich umsetzen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern? Eine Studie zeigt, wie die neuen Arbeitsmodelle nicht nur Flexibilität fördern, sondern auch Führung, Kultur und Mitbestimmung verändern.

Akzeptanz, Umsetzung und Handlungsempfehlungen für New Work und neue Arbeitsmodelle in Familienunternehmen.
Die Digitalisierung und der technologische Fortschritt haben die Arbeitswelt grundlegend verändert. Neue Arbeitskonzepte wie New Work, die auf Flexibilität, Selbstbestimmung und Sinnstiftung basieren, setzen neue Maßstäbe. Besonders für Familienunternehmen, die durch Tradition und eine ausgeprägte Unternehmenskultur geprägt sind, ist es entscheidend, moderne Arbeitsmodelle zu integrieren, um Herausforderungen wie Fachkräftemangel und den demografischen Wandel zu meistern.
New Work bietet nicht nur die Möglichkeit, als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, sondern trägt auch dazu bei, die Innovationskraft zu steigern und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Dabei betrifft dieses Konzept zentrale Bereiche wie Führung, Zusammenarbeit und Vergütung und erfordert einen tiefgreifenden kulturellen Wandel innerhalb des Unternehmens.
New Work in Familienunternehmen
In einer gemeinsamen Kooperationsstudie von Kienbaum und dem Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) wurde untersucht, wie deutsche Familienunternehmen in Bezug auf New Work aufgestellt sind, welche Maßnahmen sie umsetzen und welche Rolle die Familie dabei spielt. Die Studie liefert zudem konkrete Handlungsempfehlungen für die erfolgreiche Umsetzung von New Work in Familienunternehmen.
Unterschiedliches Verständnis von New Work
Familienunternehmen interpretieren den Begriff New Work demnach sehr unterschiedlich. Während einige ihn vor allem mit flexiblen Arbeitsmodellen und Digitalisierung verbinden, betrachten andere New Work als eine tiefgreifende Veränderung der Unternehmenskultur.
Eine der größten Herausforderungen bei der Umsetzung ist die fehlende Veränderungsbereitschaft, insbesondere auf Führungsebene. Zudem gibt es strukturelle Einschränkungen, etwa in produzierenden Unternehmen, die eine flexible Arbeitsgestaltung erschweren. Dennoch setzen viele Familienunternehmen bereits Maßnahmen wie flexible Arbeitszeiten und -orte, den Einsatz digitaler Tools und eine neue Führungskultur mit mehr Eigenverantwortung um.
Die Studie zeigt zudem, dass strukturelle Anpassungen allein nicht ausreichen, um New Work erfolgreich zu etablieren. Vielmehr bedarf es auch eines offenen Mindsets und eines gemeinsamen Verständnisses innerhalb der Familie und des Unternehmens.
New Work strategisch planen
Um New Work gezielt umzusetzen, empfehlen die Autoren der Studie zunächst eine klare Definition dessen, was dieser Begriff für das jeweilige Familienunternehmen bedeutet. Eine Bestandsaufnahme hilft, den aktuellen Stand zu analysieren und darauf aufbauend ein Zielbild für die nächsten Jahre zu entwickeln. Dieses sollte mit relevanten Stakeholdern, darunter die Geschäftsführung, HR-Abteilung und Familienmitglieder, abgestimmt werden, um eine gemeinsame Vision für die Zukunft der Arbeit zu schaffen.
Klare Verantwortlichkeiten schaffen
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Festlegung von Verantwortlichkeiten. Um die Umsetzung von New Work effektiv zu steuern, kann eine Task Force gebildet werden, die sich aus Vertretern der Geschäftsführung, HR, Arbeitnehmervertretung und der Familie zusammensetzt.
Besonders die Einbindung der Familie spielt eine entscheidende Rolle, da sie die Werte des Unternehmens repräsentiert und damit maßgeblich zur Glaubwürdigkeit und zum langfristigen Erfolg von New-Work-Initiativen beiträgt.
Hierarchien abbauen, Agilität stärken
In vielen Familienunternehmen dominieren weiterhin traditionelle, hierarchische Strukturen, die jedoch oft nicht mehr den Anforderungen einer modernen Arbeitswelt entsprechen. Die Einführung flexiblerer und agiler Organisationsformen kann dazu beitragen, veraltete Strukturen aufzubrechen, ohne dabei die positiven traditionellen Merkmale, wie eine geringere Fluktuationsrate, zu gefährden.
Digitale Kollaborationsplattformen und eine standortübergreifende Zusammenarbeit können zudem die Vernetzung der Mitarbeiter verbessern, den Wissensaustausch fördern und Silo-Denken reduzieren.
Führungskräfte auf den Wandel vorbereiten
Ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Umsetzung von New Work ist die Führungskultur. Führungskräfte müssen nicht nur strukturelle Veränderungen unterstützen, sondern auch ein Bewusstsein für die Vorteile von New Work entwickeln. Schulungen können dabei helfen, neue Führungsmethoden wie Vertrauen, Partizipation und Sinnstiftung zu etablieren.
Zudem kann ein Generationenwechsel genutzt werden, um einen Kulturwandel voranzutreiben, da sich die Werte der nachfolgenden Generation oft stärker mit den Prinzipien von New Work decken.
Vergütungssysteme modernisieren
Auch die Vergütungsmodelle in Familienunternehmen sollten überdacht werden, da viele Unternehmen weiterhin auf traditionelle Strukturen setzen. Eine stärkere Orientierung an flexibleren, leistungsorientierten Modellen kann die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und die Arbeitgeberattraktivität steigern. Transparenz und faire Vergütungsrichtlinien sowohl für Familienmitglieder als auch für Mitarbeiter sollten dabei sichergestellt werden.
Mitarbeiter stärker beteiligen
Die Mitbestimmung der Mitarbeiter spielt eine weitere wesentliche Rolle bei der erfolgreichen Implementierung von New Work. Unternehmen können ihre Mitarbeiter stärker in Entscheidungsprozesse einbinden und über Unternehmensanteile oder andere Beteiligungsmodelle auch langfristig an das Unternehmen binden. Eine aktive Beteiligung fördert nicht nur die Motivation, sondern stärkt auch die Identifikation mit dem Unternehmen.
Technologischen Wandel aktiv gestalten
Darüber hinaus ist es entscheidend, sich kontinuierlich an den technologischen Wandel anzupassen. Externe Beratung kann helfen, realistische Strategien für die Einführung von New Work zu entwickeln. Der Austausch mit anderen Familienunternehmen, die bereits erfolgreiche New-Work-Konzepte umgesetzt haben, kann wertvolle Impulse liefern. Moderne Technologien sollten gezielt genutzt werden, um Arbeitsweisen effizienter zu gestalten und die Innovationsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern.
New Work als Chance für Familienunternehmen
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass New Work für Familienunternehmen eine große Chance bietet, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Allerdings reicht es nicht aus, nur strukturelle Veränderungen vorzunehmen. Vielmehr ist es essenziell, eine offene Unternehmenskultur zu fördern, Führungskräfte auf den Wandel vorzubereiten und Mitarbeiter aktiv in die Gestaltung der Arbeitswelt einzubeziehen.
Mit einer klaren Strategie, strukturierten Verantwortlichkeiten und einer offenen Haltung gegenüber neuen Arbeitsweisen können Familienunternehmen die Transformation erfolgreich gestalten.
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