EZB: Weiter Weg zur bargeldlosen Gesellschaft

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Eine Studie der Europäischen Zentralbank zeigt, dass es noch ein weiter Weg zur bargeldlosen Gesellschaft ist. An vielen Stellen in Europa fehlen noch die technischen Voraussetzungen. Vor allem die Deutschen nutzen Bargeld nach wie vor intensiv.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:

EZB-Studie: Deutsche bei Bargeld in der Eurozone vorn

Die Verbraucher in Deutschland haben einer Studie der Europäischen Zentralbank (EZB) zufolge mehr Bargeld bei sich als alle anderen Bürger in der Eurozone. 2016 waren es im Durchschnitt 103 Euro – im Mittel der Euroländer belief sich die Summe nur auf 65 Euro. An zweiter Stelle folgte Luxemburg (102 Euro) vor Österreich (89 Euro). Am wenigsten beliebt waren Münzen und Scheine in Portugal (29 Euro), Frankreich (32 Euro) und Lettland (41 Euro). Wie die EZB-Studie zugleich aufzeigte, fehle es noch an der notwendigen Technik für bargeldlose Verfahren. Deshalb sei die Barzahlung weiter dominierend. In der Eurozone seien 79 Prozent aller Zahlungen an Kassen in bar erfolgt, Karten nutzten 19 Prozent der Bürger. „Das scheint die Wahrnehmung in Frage zu stellen, dass Cash schnell von bargeldlosen Zahlverfahren ersetzt wird“, erklärte die Notenbank. Allerdings gebe es ein Nord-Süd-Gefälle. In den südlichen Ländern der Eurozone sowie in Deutschland, Österreich und Slowenien herrsche das Bargeld vor, während in Ländern wie die Niederlande, Estland und Finnland häufiger zur Karte gegriffen werde. In den Niederlanden wurden nur 45 Prozent der Zahlungen an der Kasse in bar getätigt, in Deutschland waren es 80 Prozent. Auch sei die Höhe der Beträge entscheidend sowie das Alter der Verbraucher. Bis 45 Euro sei Cash länderübergreifend das populärste Zahlungsmittel. Menschen älter als 40 Jahre zahlten häufiger bar.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

Kreditwirtschaft für schnelle Abhilfe bei Sicherheitslücken in Banking-Apps

Forscher der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben bei der Sicherheit von Banking-Apps mehrerer deutscher Banken und Sparkassen technische Schwächen bei Hackerangriffen ausgemacht. Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ gelang es den Wissenschaftlern, 31 Finanz-Apps zu umgehen. Zu den betroffenen Banken gehören demzufolge unter anderem die Commerzbank, die Stadtsparkassen, Comdirect und die Fidor Bank. Wie die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) erklärte, sind bislang noch keine derartigen Angriffe in der Praxis bekannt. Die DK stehe aber mit der Universität im direkten Dialog, um schnelle Abhilfe zu leisten. Eine Reihe von Banking-Apps werde daher bereits in den nächsten Tagen in neuen Versionen bereitgestellt. Die DK hält die Sicherheit der von den Banken und Sparkassen angebotenen Banking-Apps weiterhin für gewährleistet, hieß es in der Stellungnahme.

Pressekonferenz zu Basel III für den 7. Dezember angekündigt

Das Aufsichtsgremium der weltweiten Banken-Regulierer hat für den 7. Dezember eine Pressekonferenz (Pk) zu den Basel III genannten Finanzreformen angekündigt. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, der das Gremium der Notenbanken und Bankaufsichtsbehörden (GHOS) leitet, werde zusammen mit dem Vorsitzenden des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht, Stefan Ingves, die Pk in der EZB-Zentrale in Frankfurt abhalten, hieß es heute in der Mitteilung. Beobachter hatten zuletzt erwartet, dass nach jahrelangen Verhandlungen das Reformpaket nun endgültig steht.

Bundesregierung lehnt EU-Pläne zu ausfallgefährdeten Krediten ab

Die Bundesregierung hat einen Plan der EU-Kommission zum Abbau ausfallgefährdeter Kredite abgelehnt. Wie aus einem Papier des Bundesjustizministeriums hervorgeht, werden Rechtsunsicherheiten befürchtet. Brüssel plant ein europäisches Sicherungsmittel (Accelerated Loan Security), das einer Bank den Zugriff auf Kreditsicherheiten auch ohne Gerichtsverfahren ermöglicht. So sollen Pfändungen von Immobilien oder Wertpapieren erleichtert werden. Dies soll aber nur Unternehmen und nicht Privatpersonen betreffen. Ein Gesetzesvorschlag ist für das kommende Frühjahr geplant.

Bundesrat gegen EU-weite Einlagensicherung

Die Bundesländer haben sich gegen die überarbeiteten Brüsseler Pläne für eine EU-weite Einlagensicherung (EDIS) für Bankguthaben ausgesprochen. „Der Bundesrat lehnt den Verordnungsvorschlag zur Errichtung eines europäischen Einlagenversicherungssystems mit einem gemeinsamen Einlagenversicherungsfonds ab“, erklärten die Länder zu dem Vorschlag der EU-Kommission.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:

  • Banking-App Revolut will 50 Millionen Kunden bis Ende 2022.
  • Deutsche-Bank-Vorstand Matherat fordert mehr Stabilität in der Regulierung.

Was in den nächsten Tagen wichtig wird

An den kommenden Tagen stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:

  • Die Grünen treffen sich morgen in Berlin zu ihrer Bundesdelegiertenkonferenz, um über den Ausgang der Bundestagswahlen und das Scheitern der Sondierungen für eine Jamaika-Koalition zu debattieren.
  • Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Vítor Constâncio, und der Freiburger Ökonom und Wirtschaftsweise Lars Feld nehmen am Montag in Frankfurt an einer Paneldiskussion zum Thema „The Greek Crisis, Structural Reforms, and Eurozone Convergence“ teil.
  • Udo Philipp, Aufsichtsrat der Nachhaltigkeitsbank Triodos, debattiert auf einer Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen, die sich mit dem Thema beschäftigt: „Finanzwende – Wie den nächsten Crash verhindern?“
  • Die Deutsche Börse lädt zum Deutschen Eigenkapitalforum (bis 29. November).

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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