Die Geopolitik und eine zunehmend fragmentierte Weltwirtschaft verändern den weltweiten Handel. Der Kapitalmarkt reagiert gelassen auf die sich ändernden Rahmenbedingungen. Aktienkurse stiegen 2024. Doch können sie diesen Trend 2025 fortsetzen?

Ausblick auf die Trends und Herausforderungen im Jahr 2025 für die Geldanlage.
Es bleibt dabei: Die Gegenwart ist eine Zeit des großen Umbruchs in der Weltpolitik und der Weltwirtschaft. Mit der eindeutigen Wiederwahl Donald Trumps zum 47. US-Präsidenten wird der bereits begonnene Weg in ein neues, weniger liberales Zeitalter beschleunigt. Daneben bleibt das Ausmaß der internationalen Konflikte hoch und verändert die Struktur des Welthandels.
Umbrüche wohin man blickt
Aber nicht nur die neue Geopolitik und eine neu fragmentierte Weltwirtschaft kennzeichnen diesen Umbruch.
Weitere Begleiterscheinungen sind:
- Mit der Plattformökonomie und künstlicher Intelligenz hat eine neue Technologiegeneration das Ruder in fast allen Produktionszusammenhängen übernommen.
- Mit absehbar sinkenden Bevölkerungszahlen treten immer mehr Länder in den demographischen Schattenbereich ein.
- Die Notwendigkeit der Loslösung von fossilen Energien und damit der Austausch einer tragenden Säule der Volkswirtschaften bleibt weiter hoch.
- Die Gesellschaften vieler Länder sind politisch mehr und mehr gespalten: Gruppen, die gesellschaftliche Liberalisierung und staatliche Lenkung favorisieren stehen zunehmend Kräften gegenüber, die traditionelle Werte, Regionalität und Regeln betonen.
Von vielen Menschen in den fortgeschrittenen Industrieländern werden diese Herausforderungen und die dabei auftretenden Spannungen als ganz grundsätzlich krisenhaft empfunden.
Veränderung statt Krise
Ein ganz anderes Bild zeigt sich jedoch beim Blick auf die weltweite Makroökonomie und die hiermit eng verbundenen Finanzmärkte: Hier stehen im Gegenteil die Zeichen auf weitere Entspannung nach den Wirren der Corona-Krise. Mit einem schwankungsfreien weltweiten Wachstum, mit weiter sinkenden Inflationsraten und der Rückkehr der Zinsen normalisieren sich die makroökonomischen Kenngrößen der Weltwirtschaft. Wirtschaftliches Wachstum geht weiter auf der Welt, und dies in einer grundsätzlich soliden finanzwirtschaftlichen Umgebung.
Die Betrachtung von Wirtschaft und Finanzmärkten ist denn auch von großen Kontrasten geprägt. Wir haben es nicht mit einer Finanzkrise, noch nicht einmal mit einer wirtschaftlichen Wachstumskrise zu tun, sondern wir befinden uns in einer großen Umorientierung von Politik, Gesellschaft und Technologie. Veränderung ist daher eher der Oberbegriff für die gegenwärtigen Entwicklungen.
Trends für 2025
Diese Trends setzen sich auch im Jahre 2025 weiter fort: Rivalitäten auf internationaler Bühne und damit immerwährendes Störfeuer von der Geopolitik für Unternehmen und Märkte, Re-Gruppierung der Weltwirtschaft in zwei Blöcke, Verteilungskämpfe in den wohlhabenden Volkswirtschaften angesichts steigender Demografielasten, rasanter produktivitätssteigernder technischer Fortschritt, moderates aber stetiges Wachstum der gesamten Weltwirtschaft bei kontrollierter Inflation. Daher sind bei aller Verunsicherung und Schwarzseherei auf anderen Gebieten die Aussichten an den Kapitalmärkten heller.
Sollten nicht die Risikoszenarien eines ausgewachsenen Handelskriegs oder geopolitischer Großkatastrophen zuschlagen, ist mit einer Fortsetzung der eingeschlagenen Trends moderat steigender Aktienkurse bei sinkenden Leitzinsen und gering positiven realen langfristigen Renditen bei Staatsanleihen zu rechnen.
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