Die Hürden der grünen Transformation

Der mühevolle Weg zu mehr Nachhaltigkeit

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Die Wirtschaft befindet sich im Wandel und wird zunehmend nachhaltiger. Doch wie weit sind Unternehmen bei der grünen Transformation? Eine Studie deckt Widersprüche auf und zeigt, dass es vor allem ein großes Hemmnis auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit gibt.

Die grüne Transformation der Wirtschaft

Wirtschaft und Unternehmen auf dem Weg in die grüne Transformation.

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Nachhaltigkeit ist für Unternehmen entscheidend, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und den steigenden Erwartungen von Kunden, Investoren und der Gesellschaft gerecht zu werden. Sie ermöglicht es, Ressourcen effizienter zu nutzen, Kosten zu senken und regulatorische Anforderungen zu erfüllen. Zudem stärkt eine nachhaltige Ausrichtung die Reputation, fördert Innovationen und trägt dazu bei, Risiken wie Klimawandel und Rohstoffknappheit aktiv zu managen.

Vor diesem Hintergrund hat die Personalberatung Hays untersucht, wie es um die Nachhaltigkeitsbemühungen von Unternehmen in Deutschland und Österreich steht und welche Hindernisse der grünen Transformation im Weg stehen.

Grüne Fähigkeiten werden in vielen Bereichen unverzichtbar

Für die meisten Unternehmen ist die grüne Transformation mittlerweile ein zentraler Faktor, der alle Unternehmensbereiche beeinflusst. Gleichzeitig wird immer deutlicher, wie groß der Mangel an Fachkräften mit den erforderlichen „Green Skills“ am Arbeitsmarkt ist. Besonders größere Firmen stehen durch EU-Vorgaben unter Druck, sich mit Nachhaltigkeit und der entsprechenden Personalsituation auseinanderzusetzen und darüber zu berichten. Ab 2025 gilt diese Berichtspflicht auch für kleine und mittlere Unternehmen, doch viele sind darauf noch nicht ausreichend vorbereitet.

Von der Organisation und dem Management über die IT bis hin zum Engineering sind zunehmend „grüne“ Kompetenzen gefragt. Fachkräfte mit spezifischem Wissen in Nachhaltigkeitsfragen werden dringend benötigt.

Nachhaltigkeit: Bedeutung und Treiber variieren zwischen Hierarchieebenen

69 Prozent der Unternehmen messen dem Thema Nachhaltigkeit einen hohen bis sehr hohen Stellenwert bei. Dies wird vor allem mit der Verbesserung der Unternehmensreputation begründet, aber auch mit gesellschaftlicher Verantwortung, Kundenerwartungen und regulatorischen Vorgaben.

Interessanterweise variieren die Prioritäten zwischen den Hierarchieebenen. Während die Geschäftsleitung Nachhaltigkeit primär mit Risikominimierung und neuen Geschäftsfeldern verknüpft, konzentrieren sich die mittlere und untere Führungsebene stärker auf Kundenerwartungen und Effizienzsteigerungen. Über alle Ebenen hinweg herrscht jedoch Einigkeit darüber, dass Nachhaltigkeit für die Reputation entscheidend ist.

Unklare Verantwortlichkeiten bremsen den Fortschritt

Trotz der hohen Relevanz von Nachhaltigkeit ist in vielen Unternehmen nicht eindeutig geklärt, wer dafür verantwortlich ist. Während Vorstände die Verantwortung meist bei sich selbst sehen, teilen Bereichs- und Teamleitende diese Einschätzung nicht. Dieses Fehlen klarer Zuständigkeiten erschwert die zielgerichtete Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien erheblich.

Grüne Fachkräftelücke bleibt ein zentrales Problem

Obwohl der Mangel an Nachhaltigkeitsexperten seit langem bekannt ist, spielt die Qualifizierung in diesem Bereich oft nur eine untergeordnete Rolle. Unternehmen konzentrieren sich vor allem auf ökologische Ziele wie Energie- und Ressourcenverbrauch sowie Arbeitssicherheit, während nur 38 Prozent gezielt in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden investieren.

Herausforderungen durch Umsetzung von Berichtspflichten

Die Mehrheit der Unternehmen kennt die neuen Vorgaben der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und plant deren Umsetzung innerhalb der nächsten zwei Jahre. Dennoch fühlen sich nur wenige Unternehmen ausreichend vorbereitet. Große Firmen greifen überdurchschnittlich oft auf externe Unterstützung oder zusätzliches Fachpersonal zurück, um den komplexen Anforderungen gerecht zu werden.

Hindernisse: Bürokratie und Fachkräftemangel

Fehlendes Fachpersonal und mangelndes Know-how sind für 36 Prozent der Unternehmen die größten Herausforderungen auf dem Weg zur grünen Transformation. Besonders betroffen sind ländliche Regionen sowie technische Berufe und Industrien wie Bauwesen und Wasserversorgung. Auch akademische Berufe in Organisation, Management und MINT-Fächern leiden unter einem deutlichen Fachkräftemangel.

Unternehmen setzen auf Weiterbildung, die gezielte Gewinnung von Auszubildenden und flexiblere Arbeitsmodelle, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Migranten, ältere Arbeitnehmer und Frauen in Vollzeitbeschäftigung werden als Zielgruppen verstärkt berücksichtigt. Große Unternehmen rekrutieren zudem vermehrt Fachkräfte aus dem Ausland, da sie über bessere internationale Netzwerke verfügen.

Strategische Personalplanung als Schlüssel zum Erfolg

Um die grüne Fachkräftelücke zu schließen, bedarf es eines Maßnahmenmixes aus Qualifizierung, Nachwuchsförderung und einer attraktiven Positionierung im Wettbewerb um Talente. Unternehmen müssen frühzeitig identifizieren, welche grünen Kompetenzen in Zukunft erforderlich sind, und entscheiden, ob diese durch neue Positionen oder Umschulungen gedeckt werden können. Flexible Arbeitsbedingungen und eine authentische Kommunikation des Nachhaltigkeitsengagements sind dabei essenzielle Erfolgsfaktoren.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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