Wie steht es um den globalen Geschäftsoptimismus 2025 – und warum schwimmt Deutschland gegen den Strom? Eine neue Analyse zeigt überraschende Entwicklungen bei Lieferketten, ESG-Initiativen und dem Vertrauen in die Wirtschaft.

Ein Ausblick auf die globalen Geschäftserwartungen der Unternehmen zeigt Optimismus in Deutschland.
Laut einer aktuellen Analyse von Dun & Bradstreet ist die weltweite Geschäftserwartung im zweiten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 1 Prozent gesunken. Die Hauptgründe dafür sind anhaltende geopolitische Unsicherheiten, volatile Handelsstrategien sowie ein zunehmender Protektionismus.
Die Studie basiert auf einer vierteljährlich durchgeführten Umfrage unter 10.000 Unternehmen aus 17 Branchen in 32 Ländern. Fünf Indizes erfassen die Entwicklung des allgemeinen Geschäftsoptimismus sowie die Erwartungen zu Lieferkettenstabilität, finanziellen und investiven Rahmenbedingungen und ESG-Initiativen. Ein Indexwert über 100 deutet auf eine Verbesserung gegenüber dem Basisjahr hin, ein Wert unter 100 signalisiert eine Verschlechterung.
Deutschland trotzt globaler Unsicherheit
Trotz der internationalen Herausforderungen und wachsender Risiken zeigt sich Deutschland überraschend optimistisch. Dieser Anstieg des Vertrauens wird auf die politische Stabilität zurückgeführt, die offenbar stabile Geschäftsmodelle und eine vorausschauende Finanzplanung begünstigt.
Besonders positiv fällt die Erwartung sinkender Kreditkosten ins Gewicht. Da die Zinssätze in Deutschland schneller gesenkt werden als in den USA, hoffen Unternehmen auf finanzielle Entlastung bis Ende 2025. Allerdings bleiben globale finanzielle Unsicherheiten eine Belastung – die positiven Entwicklungen in Deutschland können diese nur teilweise ausgleichen.
Geschäftsklima: Deutschland als Lichtblick
Weltweit ist der Geschäftsklimaindex um 9 Prozent gesunken – in fortgeschrittenen Volkswirtschaften ebenso wie in Schwellenländern, dort mit einem etwas geringeren Rückgang von 7 Prozent. Nur wenige Länder zeigen eine gegenteilige Entwicklung: Indien und Frankreich verzeichnen jeweils ein leichtes Plus von 1 Prozent.
In diesem insgesamt schwachen Umfeld positioniert sich Deutschland klar positiv: Der Geschäftsklimaindex ist hier um 6 Prozent gestiegen, das Vertrauen in finanzielle Stabilität sogar um 8 Prozent. Damit zählt Deutschland zu den wenigen Ländern mit spürbar gestiegenem Optimismus.
Lieferketten: Erholung mit regionalen Unterschieden
Der Global Supply Chain Continuity Index legte weltweit nur leicht um 1 Prozent zu. In den USA hingegen fiel der Optimismus bezüglich der Kontinuität von Lieferketten im Vergleich zum Vorquartal um 8 Prozent.
Deutschland hingegen verzeichnet einen deutlichen Zuwachs von 11 Prozent, ebenso wie Mexiko (+13 Prozent) und Japan (+11 Prozent). Der Anstieg in Deutschland wird auf die hohe Resilienz der Industrie sowie auf gezielte Diversifizierungsstrategien bei den Lieferketten zurückgeführt.
ESG-Engagement: Deutschland geht voran
Der Global Business ESG Index ist weltweit um 3 Prozent gesunken – ein Rückgang nach drei Quartalen mit Wachstum. Viele Branchen verzeichnen rückläufige ESG-Aktivitäten, darunter der Automobilbau (-1,4 Prozent), die Elektronikbranche (-5,8 Prozent) und der Transportsektor (-6,6 Prozent).
Deutschland hingegen hebt sich erneut positiv ab: Der ESG-Index stieg hier um beeindruckende 19 Prozent. Die Transformation wird zunehmend als wirtschaftliche Chance erkannt. Als Haupttreiber gilt der jüngst verabschiedete Klima- und Transformationsfonds in Höhe von 100 Milliarden Euro. Dieser fördert gezielt Investitionen in erneuerbare Energien, Eisenbahninfrastruktur und den öffentlichen Nahverkehr.
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