Deutsche Unternehmen tun sich schwer mit GenKI

GenKI-Investitionen und die Herausforderungen der Umsetzung

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Generative KI verspricht enorme Potenziale, doch die Umsetzung stockt. Deutsche Unternehmen tun sich im internationalen Vergleich besonders schwer. Vor allem ein Grund ist dafür maßgebend.

Deutsche Unternehmen und GenKI-Projekte.

Deutsche Unternehmen liegen bei Einführung von GenKI-Projekten zurück.

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Viele Unternehmen planen, ihre Investitionen in generative Künstliche Intelligenz (GenKI) im Jahr 2025 zu erhöhen. Gleichzeitig stehen sie unter wachsendem Druck, schnell Ergebnisse zu liefern. Doch 67 Prozent der Befragten haben Schwierigkeiten, GenKI-Pilotprojekte in die Produktion zu überführen. Das zeigt eine Studie von Informatica. Bevor sich der Nutzen dieser Technologie entfalten kann, müssen daher zentrale Hürden überwunden werden.

Deutsche Unternehmen hinken bei GenKI hinterher

Deutsche Unternehmen hinken in der Umsetzung von GenKI-Projekten im internationalen Vergleich hinterher. Nur 34 Prozent haben generative KI bereits in ihre Geschäftspraktiken integriert, während es in Großbritannien 63 Prozent, in der APAC-Region 51 Prozent und in den USA 48 Prozent sind. Dennoch planen 72 Prozent der deutschen Unternehmen, die GenKI eingeführt haben oder dies vorhaben, ihre Investitionen im Jahr 2025 zu erhöhen. In den USA liegt dieser Wert bei 93 Prozent, in der APAC-Region bei 86 Prozent und in Frankreich bei 80 Prozent.

Druck auf deutsche Datenverantwortliche wächst

Laut der Studie stehen deutsche Unternehmen unter dem größten Druck, GenKI schneller voranzutreiben. Dennoch blieb das Tempo der Projekte für 35 Prozent konstant (43 Prozent in den USA, 49 Prozent in der APAC-Region), während weitere 35 Prozent eine Verlangsamung erkennen, um unklare Faktoren vor der Umsetzung zu klären. In den USA und der APAC-Region sehen das nur 14 bzw. 17 Prozent der Befragten so. Zudem zeigt die Studie, dass viele Unternehmen weiterhin isolierte KI-Pilotprojekte durchführen, ohne grundlegende Probleme vorher zu adressieren.

Zwar haben deutsche Unternehmen im Vergleich zu anderen Ländern in den letzten zwölf Monaten weniger Hindernisse erlebt, die KI-Initiativen vollständig zum Erliegen gebracht haben. Dennoch glauben 74 Prozent der Befragten, dass weniger als die Hälfte der GenKI-Pilotprojekte erfolgreich in die Produktion überführt wurde. Hauptgründe dafür sind mangelnde technische Reife und Interoperabilität (48 Prozent) sowie Defizite bei Datenqualität und Einsatzbereitschaft (42 Prozent).

Datenzuverlässigkeit als zentrale Hürde

Die Studie zeigt, dass die Zuverlässigkeit der Daten mit 94 Prozent als größte Barriere für die Skalierung von GenKI-Projekten identifiziert wird. 56 Prozent berichten, dass unzuverlässige Daten die Durchführung von GenKI-Projekten erschweren. 43 Prozent der Befragten sehen die Qualität, Vollständigkeit und Einsatzbereitschaft von Daten als größte Hindernisse, die eine erfolgreiche Umsetzung von GenKI-Projekten erschweren. 72 Prozent möchten zwar in GenKI investieren, betrachten vertrauenswürdige Daten dabei aber als größter Stolperstein.

Zu den größten Herausforderungen im Zusammenhang mit GenKI und großen Sprachmodellen (LLMs) zählen für deutsche Unternehmen insbesondere Datenschutz und Privatsphäre (50 Prozent), die Sicherstellung ethischer KI-Nutzung (50 Prozent) sowie die Datenqualität (41 Prozent). Besonders bemerkenswert: Während in Deutschland 50 Prozent der Befragten ethische Bedenken als Hindernis sehen, sind es in den USA nur 30 Prozent und in der APAC-Region 42 Prozent.

Investitionen ins Datenmanagement bleiben hinter Erwartungen zurück

Während 93 Prozent der US-amerikanischen und 86 Prozent der APAC-Unternehmen ihre Investitionen ins Datenmanagement im Jahr 2025 erhöhen wollen, sind es in Deutschland lediglich 66 Prozent.

Die Motivation für diese Investitionen variiert weltweit: Während in anderen Regionen sich ändernde rechtliche Anforderungen (USA 35 Prozent, APAC 43 Prozent, UK 47 Prozent vs. Deutschland 30 Prozent) sowie Datenschutz und Sicherheit (Deutschland 37 Prozent, USA 47 Prozent, APAC 49 Prozent) im Vordergrund stehen, betrachten deutsche Unternehmen mit 56 Prozent insbesondere die Data Literacy als kritischen Faktor (USA 45 Prozent, APAC 48 Prozent).

Schwierigkeiten bei der Erfolgsbewertung von GenKI

Laut der Studie haben 96 Prozent der deutschen Datenverantwortlichen Schwierigkeiten, den geschäftlichen Nutzen von KI-Initiativen zu belegen. Ein entscheidender Faktor: 82 Prozent geben an, dass die Führungsebene von GenKI einen viel schnelleren Return on Investment erwartet, als realistisch ist.

Zu den Hauptgründen für die Probleme bei der Wertnachweisführung zählen:

  • Einschränkungen durch Cybersicherheit und Datenschutz (56 Prozent),
  • Mangelndes Vertrauen in die Datenqualität (48 Prozent),
  • Fehlende KPIs zu Beginn der Pilotphase (37 Prozent),
  • Zweifel an der Zuverlässigkeit der Ergebnisse (35 Prozent).

Hinzu kommen Bedenken hinsichtlich der verantwortungsvollen Nutzung von KI: 45 Prozent geben an, dass diese Unsicherheiten die Bewertung des geschäftlichen Nutzens behindern.

Hauptziele der GenKI-Investitionen

Trotz der bestehenden Herausforderungen haben Unternehmen klare Ziele für ihre GenKI-Investitionen. Die drei wichtigsten Schwerpunkte sind:

  • Verbesserung der Customer Experience (56 Prozent),
  • Effektivere Verwaltung von Risiken und regulatorischen Vorgaben (43 Prozent),
  • Steigerung der operativen Effizienz (37 Prozent).

Diese Erkenntnisse verdeutlichen, dass Unternehmen zwar großes Potenzial in GenKI sehen, jedoch noch erhebliche Herausforderungen meistern müssen, um ihre Investitionen nachhaltig erfolgreich zu gestalten.

Schulungen als Schlüssel für den Erfolg

Um KI im Geschäftsalltag erfolgreich einzusetzen, sind entsprechende Schulungen der Mitarbeiter essenziell – darüber herrscht unter den Befragten Einigkeit. Deutsche Unternehmen setzen im internationalen Vergleich verstärkt auf intensive Mitarbeiterschulungen 48 Prozent erwarten bereits innerhalb der nächsten sechs Monate positive Effekte ihrer Schulungsprogramme, während es in den USA und APAC jeweils nur 33 Prozent sind.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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