Deutsche Unternehmen müssen krisenfester werden

Verkrustete Strukturen verhindern ausreichende Resilienz

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Einer Studie zufolge sehen sich ausländische Firmen besser in der Lage, angemessen auf Krisen zu reagieren und beurteilen die eigene Unternehmenskultur positiver. Auch wenn die Corona-Pandemie hierzulande gut weggesteckt wurde: Deutsche Unternehmen arbeiten zu traditionell.

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Um Krisen abzufedern, braucht es Flexibilität, Resilienz, eine schnelle Entscheidungsfindung und agile Arbeitsmethoden. Eine Untersuchung der Unternehmensberatung Strategy& ergab kürzlich: Deutsche Firmen haben hierbei Nachholbedarf.

Demnach sähen nur 57 Prozent der befragten Manager in ihrer Unternehmenskultur einen maßgeblichen Wettbewerbsvorteil zur Bewältigung der Corona-Pandemie. Lediglich 52 Prozent würden glauben, überhaupt über eine Kultur zu verfügen, die ihrem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffe. Und das, obwohl 44 Prozent der Befragten die Unternehmenskultur für wichtiger hält als die Strategie oder das Geschäftsmodell.

Im europäischen Durchschnitt attestieren 65 Prozent (weltweit: 68 Prozent) der Manager ihrem Arbeitgeber eine krisenfeste Unternehmenskultur, die Wettbewerbsvorteile birgt.

Wenigstens schnell gehandelt

Immerhin sähen sich 68 Prozent der deutschen Manager in der Lage, bei Bedarf schnell genug reagieren zu können. Im europäischen und weltweiten Durchschnitt würden das jeweils 78 Prozent der Befragten glauben. 26 Prozent der Deutschen seien zudem der Meinung, dass eine schnelle Entscheidungsfindung während der Pandemiesituation schwieriger geworden ist.

Manager leben Werte nicht vor

Die meisten Führungskräfte sind keine Galionsfiguren ihrer erstrebten oder erhofften Unternehmenskultur: Nur 54 Prozent der befragten Deutschen sagen, dass ihr Chef ein gutes Vorbild abgebe. Weltweit seien 60 Prozent der Meinung, dass ihre Führungsriege wünschenswert vorangehe.

Deutsche Unternehmen stecken Corona-Pandemie besser weg

Dafür stehen die deutschen Unternehmen nach dem wiederkehrenden Lockdown besser da: Hierzulande schätzt man die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das operative Geschäft als weniger dramatisch ein als es Firmen im europäischen Ausland tun.

Auch der pandemiebedingte Rückgang des Geschäftsvolumens wird unter deutschen Unternehmen als deutlich geringer eingestuft als im europäischen Vergleich: 27 Prozent der Befragten in Deutschland registrieren einen Einbruch ihres Geschäftsvolumens – 24 Prozent sehen einen Anstieg. Im europäischen Vergleich sind dies 39 Prozent und 28 Prozent.

Zudem gaben 22 Prozent der deutschen Unternehmen an, während der Pandemie Gewinnsprünge gemacht zu haben. 33 Prozent hatten Einbuße zu verbuchen. Im europäischen Durchschnitt waren es 24 Prozent an Firmen mit Gewinnzuwachs und 45 Prozent, die mehr Einbußen hatten.

Nur 35 Prozent der deutschen Unternehmen meinen daher, auf die pandemiebedingte Disruption mit einer Änderung ihrer Prozesse oder Geschäftsmodelle reagieren zu müssen. Demgegenüber glauben 61 Prozent der Unternehmen weltweit und 56 Prozent der europäischen Firmen, dass die Pandemie eine Anpassung ihrer Geschäftskonzeption erforderlich macht.

Was könnte besser werden?

Das Anwerben und Binden guter Mitarbeiter, eine bessere Zusammenarbeit und die Digitalisierung sind für die Befragten die Punkte, bei denen es im eigenen Unternehmen noch Verbesserungspotenzial gebe.

Während für deutsche Unternehmen zudem die Qualitätsverbesserung ihrer Produkte und Dienstleistungen im Fokus steht, legen die restlichen europäischen Unternehmen ihren Schwerpunkt auf den Ausbau zeitgemäßer und agiler Strukturen. Ein Aspekt, der für die deutschen Befragten eine untergeordnete Rolle spielt.

Wie so oft zeigt sich Deutschland traditioneller als andere Nationen. Zumindest in der Geschäftswelt sollte sich das ändern – es wäre gut für die Bilanz.

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Über den Autor

Jannik Wilk

Jannik Wilk ist als freiberuflicher Redakteur für Der Bank Blog tätig. Er ist freier Journalist und Student in Heidelberg.

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