Deutsche Unternehmen liegen vorne bei der KI-Nutzung

Generative KI als Innovationstreiber

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Wie weit ist Deutschland wirklich beim Einsatz generativer KI? Eine neue Studie zeigt überraschende Entwicklungen – und woran es trotz Pioniergeist noch hapert. Warum Führung, Daten und Kultur jetzt entscheidend sind.

Aktuelle Trends rund um (generative) Künstliche Intelligenz

Trends, Anwendungen und Herausforderungen rund um (generative) Künstliche Intelligenz.

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Die Integration von generativer Künstlicher Intelligenz (GenKI) ist ein entscheidender Faktor für die Förderung von Innovation und zur Steigerung der betrieblichen Effizienz. Eine aktuelle Studie von Deloitte hat die Trends, Anwendungen und Herausforderungen rund um Generative KI untersucht. Deutsche Unternehmen schneiden demnach beim KI-Wettlauf im weltweiten Vergleich insgesamt positiv ab. In Bezug auf die Einführung und Nutzungsintensität von KI-Anwendungen liegen sie deutlich über dem globalen Durchschnitt, bei der Experimentierfreudigkeit belegen sie im globalen Vergleich den ersten Platz, so die länderspezifische Auswertung der weltweiten Studie.

Das anfängliche Zögern bezüglich generativer KI scheint inzwischen weitgehend einem konkurrenzfähigen Ansatz gewichen zu sein. Dieser stellt sich aktiv den Herausforderungen bei der Einführung und Nutzung der neuen Technologie. Die meisten der befragten Unternehmen befinden sich bereits über die Einführungsphase hinaus. Bei einem Fünftel scheint eine regelrechte Experimentierlust hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten von KI ausgebrochen zu sein – in einigen Fällen mit weit über 50 laufenden Projekten.

Bei der KI-Zielsetzung stehen zwar weiterhin Effizienzsteigerung, Produktivitätszuwachs und Kostenreduktion im Vordergrund, doch gewinnen zunehmend innovativere Themen an Bedeutung. Dazu zählen insbesondere die Verbesserung bestehender Produkte und Dienstleistungen.

Breite Nutzung in der Belegschaft

Deutschland liegt weltweit an zweiter Stelle, wenn es um die Verfügbarkeit von KI-Technologien für die Belegschaft geht. Bei einem Viertel der befragten Unternehmen haben über 60 Prozent der Mitarbeitenden Zugang zu generativer KI – nur japanische Firmen verzeichnen mit 26 Prozent eine noch etwas höhere Quote. Beide Länder liegen damit deutlich über dem globalen Durchschnitt von 15 Prozent.

Ein weiteres zentrales Kriterium für die schnelle Wertschöpfung durch KI ist die Benutzerintensität. In Deutschland meldet knapp ein Viertel der befragten Unternehmen, dass rund 60 Prozent der Mitarbeitenden täglich KI nutzen – mehr als doppelt so viele wie im weltweiten Vergleich, wo der Durchschnitt bei 11 Prozent liegt.

Starkes Interesse an KI-Agenten

Obwohl das Thema KI-Agenten noch relativ neu ist, erlebt es derzeit einen deutlichen Aufschwung – insbesondere in Deutschland. 62 Prozent der befragten Unternehmen zeigen gesteigertes Interesse an dieser Technologie, deutlich mehr als im globalen Schnitt (52 Prozent). Damit liegt Deutschland weltweit auf dem zweiten Platz, nur übertroffen von Indien mit 70 Prozent.

Besonders hervorzuheben ist das hohe Engagement deutscher Firmen bei der Entwicklung autonomer KI-Agenten. Auf die Frage, in welchem Umfang Unternehmen die Entwicklung solcher Agenten untersuchen und verfolgen, antworten 35 Prozent mit „weitgehend“ oder „sehr weitgehend“. Dieser Wert liegt deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von 26 Prozent und übertrifft auch die Zahlen aus den Niederlanden (34 Prozent) und Singapur (32 Prozent).

Weiterbildung statt Neueinstellungen

Der Fachkräftemangel wird in Deutschland etwas weniger problematisch eingeschätzt als im globalen Durchschnitt – um genau einen Prozentpunkt. Gleichzeitig zeigt die Studie deutlich, dass Unternehmen verstärkt auf Aus- und Weiterbildung setzen, um dieser Herausforderung zu begegnen. Während vor einem Jahr noch 30 Prozent (weltweit: 40 Prozent) der Unternehmen planten, ihre Mitarbeitenden im Bereich KI weiterzubilden, ist dieser Anteil inzwischen auf 46 Prozent gestiegen. Damit liegt Deutschland mittlerweile sogar über dem globalen Durchschnitt von 43 Prozent.

Demgegenüber ist die Bereitschaft zur Neueinstellung technischer Talente in Deutschland eher rückläufig: Der entsprechende Anteil fiel innerhalb eines Jahres um fünf Prozentpunkte auf 32 Prozent. Auch weltweit zeigt sich ein Rückgang – von 42 auf 33 Prozent.

Regulatorische Hürden bremsen Fortschritt

Trotz vieler Fortschritte zeigen sich deutsche Unternehmen besonders besorgt über die wahrgenommenen Barrieren bei der KI-Einführung. Dazu zählen insbesondere Herausforderungen in den Bereichen Regulierung, Risikomanagement und Implementierung.

Ein zentrales Hemmnis stellt nach wie vor die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben dar. 43 Prozent der deutschen Unternehmen sehen hierin eine wesentliche Hürde – gegenüber 38 Prozent im globalen Durchschnitt. Diese hohen Werte auf nationaler wie internationaler Ebene verdeutlichen die Schwierigkeiten, die komplexe rechtliche Rahmenbedingungen für Innovationen mit sich bringen können.

Führungsengagement als Erfolgsfaktor

Um das volle Potenzial von generativer KI ausschöpfen zu können, müssen Unternehmen gezielt in hochwertige Daten, qualifizierte Fachkräfte und eine innovationsfreundliche Unternehmenskultur investieren. Besonders entscheidend ist dabei das Engagement der Unternehmensführung: KI ist Chefsache. Nur wenn das Top-Management sich aktiv mit den Chancen und Herausforderungen dieser Technologie auseinandersetzt, können langfristige Wettbewerbsvorteile realisiert werden.

Die Studie „State of Generative AI in the Enterpriose Q4-2024 Germany“ können Sie hier beziehen.


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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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