Deutsche Unternehmen haben eine KI-Kompetenzlücke

Future Skills als Wachstumstreiber

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Fehlende Weiterbildung, schwache Personalplanung und zurückhaltender KI-Einsatz zeigen: Deutsche Unternehmen riskieren, zentrale Zukunftskompetenzen zu verschlafen und ihre Wettbewerbsfähigkeit aufs Spiel zu setzen.

Future Skills und KI-Kompetenzen sind Erfolgsfaktoren im Wettbewerb

Zukunftskompetenzen und KI-Skills sind Erfolgsfaktoren für HR und Unternehmenswachstum.

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Der Ausbau und Einsatz von Zukunftsfähigkeiten (Future Skills) wie Problemlösung, Datenanalyse oder KI ist entscheidend, um die Produktivität in Unternehmen zu steigern und wieder auf Wachstumskurs zu kommen.

Eine aktuelle Studie von McKinsey & Company zeigt jedoch, dass viele Unternehmen in Deutschland hier nicht ausreichend vorbereitet sind. Es besteht eine deutliche Lücke zwischen vorhandenen und benötigten Kompetenzen: 33 Prozent der Mitarbeiter verfügen nicht über die erforderlichen Fähigkeiten für ihre aktuelle Rolle, und 44 Prozent haben im vergangenen Jahr keine einzige Stunde in Fort- oder Weiterbildung investiert – ein Jahr zuvor waren es noch 23 Prozent.

Die Studie basiert auf Daten von knapp 2.000 Unternehmen sowie den Einschätzungen von mehr als 4.000 Beschäftigten in Europa und den USA, davon rund 1.000 in Deutschland. Sie liefert umfangreiche Einblicke in HR-Trends und die Kompetenzentwicklung der Belegschaften.

KI-Kompetenzlücke gefährdet Wettbewerbsfähigkeit

Besonders kritisch ist der Mangel an Problemlösungsfähigkeit, Datenanalyse und KI-Know-how. Laut der Befragung stufen 35 Prozent der europäischen HR-Experten Problemlösung als eine der fünf wichtigsten Fähigkeiten für die Zukunft ein. Datenanalyse und KI werden von 30 Prozent als essenziell bewertet.

Diese Kompetenzen sind entscheidend, um die Innovationsfähigkeit zu steigern und die notwendige Geschwindigkeit in der Transformation aufzubauen. Das Fehlen entsprechender Fähigkeiten ist somit ein Risiko für den Standort Deutschland.

Fünf zentrale Handlungsfelder für HR

Die Studie identifiziert fünf Trends, die HR-Abteilungen und Unternehmensleitungen adressieren sollten, um Mitarbeiterbedürfnisse, Unternehmensinteressen und die Leistungsfähigkeit der HR-Funktion besser miteinander zu verbinden.

1. Strategische Personalplanung

Oft laufen Personalplanung und Kompetenzmanagement parallel, aber unverbunden. Nur 30 Prozent der Unternehmen, die beides einsetzen, integrieren Kompetenzdaten in ihre strategische Planung.

Die Folge: Es fehlt der systematische Abgleich von vorhandenen und benötigten Fähigkeiten. Damit vergeben Unternehmen Chancen, Mitarbeiter gezielt einzustellen, weiterzuentwickeln oder umzuschulen.

2. Talentgewinnung als Engpass

Die Rekrutierung neuer Talente bleibt schwierig. In Deutschland werden aktuell nur 56 Prozent der Jobangebote angenommen. Zudem verlässt rund jeder siebte Neueingestellte (14 Prozent) das Unternehmen bereits in der Probezeit.

Dies unterstreicht die Notwendigkeit eines strategischeren, stärker koordinierten Ansatzes, um Talente nicht nur zu gewinnen, sondern auch langfristig zu binden.

3. Entwicklung durch Feedback

27 Prozent der deutschen Beschäftigten geben an, im vergangenen Jahr keinerlei formales Feedback erhalten zu haben. Damit bleibt einer der größten und kostengünstigsten Hebel zur Steigerung von Produktivität ungenutzt.

Gezieltes Feedback trägt nicht nur zur persönlichen Weiterentwicklung bei, sondern auch zu Motivation und Leistung im Arbeitsalltag.

4. Zufriedenheit und stille Kündigung

20 Prozent der Beschäftigten in Deutschland sind unzufrieden mit ihrem Arbeitgeber, doch nur 6 Prozent planen aktiv einen Jobwechsel. Dieses Ungleichgewicht birgt das Risiko des „Quiet Quitting“.

Gründe für den Verbleib im Unternehmen sind vor allem Arbeitsplatzsicherheit (48 Prozent), Work-Life-Balance (37 Prozent) und das Verhältnis zu Kollegen (37 Prozent). Dennoch setzen viele HR-Abteilungen weiterhin stark auf Vergütung und Arbeitszeitregelungen – Faktoren, die nur einen Teil der Erwartungen abdecken.

Ein datengestützter Ansatz zur Verbesserung der Employee Experience ist daher notwendig, um Motivation und langfristiges Engagement zu sichern. Bemerkenswert: Arbeitsplatzsicherheit lag im Vorjahr noch auf Platz fünf der wichtigsten Faktoren.

5. Generative KI als Hebel für Transformation

Beim Einsatz von KI sind europäische Unternehmen im Rückstand. Nur 36 Prozent der Beschäftigten nutzen regelmäßig KI, in den USA sind es 76 Prozent. In Deutschland liegt der Anteil sogar nur bei 28 Prozent.

Auch im HR-Bereich ist KI-Nutzung noch ausbaufähig. Nur 19 Prozent der Kernprozesse werden in Europa bereits mit generativer KI weiterentwickelt. Dabei zeigt die McKinsey-Analyse, dass bis zu zwei Drittel der HR-Prozesse automatisiert werden könnten – und so Ressourcen frei würden für individuelles Feedback, Mitarbeiterentwicklung und eine personalisierte Betreuung.

Fazit: Handeln statt Abwarten

An einer KI-Transformation führt kein Weg vorbei. Unternehmen, die bei Weiterbildung sparen, riskieren langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Die digitale Transformation erfordert eine motivierte und digital kompetente Belegschaft. Wer frühzeitig handelt und generative KI gezielt einsetzt, steigert nicht nur Effizienz, sondern legt auch die Grundlage für eine umfassende Modernisierung der HR-Funktion – und damit für nachhaltigen Unternehmenserfolg.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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