Der Mittelstand investiert in die grüne Transformation

Klimaschutz als Herausforderung und Chance

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Ist Klimaschutz eine sinnvolle nachhaltige Transformation oder eine wirtschaftliche Hürde für Unternehmen? Eine Umfrage ist der Frage nachgegangen, wie deutsche Unternehmen dazu stehen, welche Pläne sie für 2025 haben und wo Regionalbanken unterstützen können.

Unternehmen wollen 2025 in Nachhaltigkeit investieren

Unternehmen wollen 2025 in Nachhaltigkeit investieren, doch es ist noch viel Luft nach oben bei Energiepolitik und Wirtschaftsförderung.

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Der Klimaschutz ist eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Durch staatliche Regulierungen und steigende Kundenerwartungen rückt das Thema auch für den Mittelstand zunehmend in den Fokus. Eine zukunftssichere Unternehmensausrichtung trägt nicht nur zum Umweltschutz bei, sondern bietet auch entscheidende Wettbewerbsvorteile.

Nachhaltige Transformation und ihre Bedeutung

Die nachhaltige Transformation ist für Unternehmen jeder Größe essenziell, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Besonders durch die Nutzung und Speicherung erneuerbarer Energien sowie durch Maßnahmen zur Energieeffizienz lassen sich Kosten senken und betriebliche Abläufe optimieren. Dies erfordert jedoch erhebliche Investitionen, wodurch die Zusammenarbeit mit der Hausbank an Bedeutung gewinnt.

Regionalbanken als enge Partner des Mittelstands nehmen eine zentrale Rolle ein, wenn es darum geht, Unternehmen bei der energetischen Zukunftssicherung zu unterstützen. Eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag des Genoverbandes e.V. hat analysiert, wie deutsche Unternehmen aktuell zur nachhaltigen Transformation stehen und welche Pläne sie für 2025 haben.

Investitionspläne und regulatorische Unsicherheiten

Gut zwei Drittel der deutschen Unternehmen planen, 2025 in nachhaltige Transformation zu investieren – bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sind es 57 Prozent. Doch die unsicheren energiepolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland behindern eine verlässliche Planung. Nur 30 Prozent der Unternehmen bewerten diese als gut oder sehr gut, während 35 Prozent sie als schlecht oder sehr schlecht einstufen. KMU zeigen sich noch kritischer: 40 Prozent äußern sich negativ, nur 24 Prozent positiv.

Selbst Großunternehmen mit spezialisierten Teams für Nachhaltigkeit spüren Unsicherheiten. Im Mittelstand sind die Ressourcen für diese komplexe Materie oft stark begrenzt. Häufig sind es nur wenige Mitarbeiter oder die Inhaber selbst, die sich mit nachhaltiger Transformation beschäftigen, oft ohne tiefgehendes Fachwissen.

Die Rolle der Hausbanken bei der Transformation

Bereits heute betrachten 50 Prozent der deutschen Unternehmen ESG-Kriterien als wichtig für ihre Zusammenarbeit mit der Hausbank. In Zukunft erwarten 59 Prozent eine noch größere Bedeutung, während nur 26 Prozent eine andere Ansicht vertreten. KMU bewerten diese Kriterien bislang zurückhaltender: Aktuell halten 43 Prozent ESG für relevant, für die Zukunft rechnet etwa die Hälfte mit einer steigenden Bedeutung, während 32 Prozent dies eher verneinen.

Unternehmen, die ESG-Kriterien für entscheidend halten, nennen vor allem drei Gründe: Transparenz über den Transformationsbedarf im Unternehmen (46 Prozent, KMU: 40 Prozent), günstigere Finanzierungskonditionen durch nachhaltiges Wirtschaften (41 Prozent, KMU: 37 Prozent) und die Erwartungshaltung der Bank sowie deren Unterstützung bei der nachhaltigen Transformation (39 Prozent, KMU: 34 Prozent).

Staatliche Fördermöglichkeiten als Finanzierungshilfe

Angesichts der hohen Investitionskosten sollten Unternehmen staatliche Förderprogramme optimal nutzen, um finanzielle Spielräume zu erweitern. Institutionen wie die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau), das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie regionale Förderinstitute bieten zinsgünstige Darlehen und teilweise Tilgungs- oder Investitionszuschüsse.

Die Bewertung dieser Förderprogramme fällt jedoch gemischt aus: Nur 38 Prozent der Unternehmen empfinden sie als hilfreich oder sehr hilfreich, während ein Viertel sie für wenig oder gar nicht nützlich hält. 29 Prozent bewerten sie neutral. KMU sind hierbei besonders skeptisch – lediglich 31 Prozent geben eine positive Bewertung ab, während 28 Prozent die Programme als wenig hilfreich empfinden.

Energieversorgung und ihre Sicherheit

Auf die Frage nach der aktuellen Sicherheit der Energieversorgung äußerten sich 24 Prozent der deutschen Unternehmen als „sehr sicher“ und 52 Prozent als „eher sicher“. Nur 18 Prozent fühlen sich „eher unsicher“ oder „sehr unsicher“. Die Einschätzung der KMU weicht dabei kaum von der allgemeinen Unternehmenslandschaft ab.

Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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