CBAM gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit

Neue Meldepflichten für CO₂-intensive Importe

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Seit kurzem stehen Unternehmen in der EU vor verschärften Meldepflichten im Rahmen des Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM). Doch viele sind nicht vorbereitet. Fehlende Emissionsdaten, unklare Regeln und drohende Sanktionen setzen sie unter Druck.

Verschärfte Berichtspflichten für deutsche Unternehmen durch CBAM

CBAM stellt die Unternehmen vor verschärfte Berichtspflichten und massive Herausforderungen im Umgang mit ihren Lieferanten.

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CBAM bringt erhebliche Herausforderungen für Unternehmen mit sich, insbesondere im Umgang mit ihren internationalen Lieferanten. Sie sind nun verpflichtet, die tatsächlichen Emissionsdaten ihrer Lieferanten außerhalb der EU offenzulegen. Die Übergangsphase zur Implementierung von CBAM endet zum Jahresende. Der Druck, interne Überwachungs- und Berichtssysteme aufzubauen, steigt, denn ab dem 1. Januar 2026 folgt die nächste Phase: Unternehmen müssen dann CBAM-Zertifikate erwerben und eine jährliche Berichtspflicht erfüllen. Bei Nichteinhaltung drohen finanzielle Sanktionen.

Viele Unternehmen sind unzureichend vorbereitet

Eine aktuelle Umfrage des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Deloitte zeigt, dass drei von vier betroffenen Unternehmen in Deutschland aktuell nicht in der Lage sind, die geforderten Emissionsdaten ihrer Lieferanten zu erfassen. Ein Großteil der Unternehmen befürchtet zudem negative Auswirkungen auf ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Laut der Umfrage sind 53 Prozent der Unternehmen nicht in der Lage, die benötigten Emissionsdaten ihrer außerhalb der EU ansässigen Lieferanten zu melden. Lediglich sechs Prozent der Unternehmen geben an, dass sie dies problemlos können, während 21 Prozent die Daten nur teilweise ermitteln können. Insgesamt sind damit fast drei Viertel der Unternehmen nicht ausreichend vorbereitet.

Herausforderungen bei der Datenvalidierung

Ein weiteres Problem stellt die Überprüfung der Emissionswerte der Lieferanten dar. Nur 20 Prozent der Unternehmen nutzen Vergleichswerte als Orientierungshilfe, während 12 Prozent die Daten mit dem EU-Template zur Emissionsdatenübermittlung abgleichen. Die Mehrheit der befragten Unternehmen hat jedoch noch keinen effektiven Weg zur Plausibilitätsprüfung gefunden.

Die Befragung ergab zudem, dass die größten Herausforderungen in Bezug auf CBAM in der unzureichenden Verfügbarkeit von Daten (20 Prozent), mangelnder Transparenz zu Kosten und Risiken (16 Prozent) sowie einem geringen Wissensstand über CBAM (11,5 Prozent) liegen.

CBAM und die Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit

Mehr als zwei Drittel der Unternehmen erwarten negative Folgen für ihre Wettbewerbsfähigkeit durch die CBAM-Verordnung. Nur 26 Prozent der Befragten sehen positive Effekte, und 29 Prozent betrachten CBAM als Chance zur Neuausrichtung ihrer Lieferketten. Dennoch geht nur eine Minderheit von 20 Prozent davon aus, dass CBAM mittelfristig zu einem Wechsel ihrer Zulieferer führen wird, während 43 Prozent dies ausschließen.

Ab 2026 wird CBAM einen Kohlenstoffpreis für die Einfuhr bestimmter Waren aus Nicht-EU-Staaten vorschreiben. Unternehmen, die Waren aus diesen Ländern in die EU importieren, müssen dann CBAM-Zertifikate erwerben, die die Emissionen widerspiegeln, die bei der Herstellung dieser Produkte entstanden sind.

Die Studie „CBAM Berichtspflichten – Wie gut können betroffene deutsche Unternehmen die Anforderungen erfüllen?“ können Sie hier beziehen.


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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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