Banken schöpfen Potenzial von PSD2 nicht aus

Technologiekonzerne zunehmend als Bedrohung wahrgenommen

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Eine Roland Berger Studie stellt fest, dass zwar viele Finanzinstitute PSD2 als  eine Chance sehen, entsprechende Strategien jedoch immer noch fehlen. Mit Blick auf Open Banking werden vor allem Technologieunternehmen als neue Wettbewerber wahrgenommen.

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Seit dem 14. September ist die neue Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) der EU in Kraft. Neben mehr Verbraucherschutz und Zahlungssicherheit für die Kunden bedeutet sie für Kreditinstitute vor allem mehr Wettbewerb, denn sie müssen (bei Zustimmung des Kunden) Drittanbietern Zugriff auf Konten und Daten ihrer Kunden ermöglichen.

Einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Roland Berger zufolge sehen 81 Prozent der europäischen Geldinstitute diese Regulierung als Chance. Allerdings agieren sie noch zögerlich, die neuen Möglichkeiten auch selbst zu nutzen. So seien derzeit nur 35 Prozent der Institute bereit, selbst in die Rolle eines Drittanbieters zu schlüpfen.

Banken sollten PSD2 offensiver nutzen

Die etablierten Finanzdienstleister würden sich noch zu sehr darauf beschränken, die gesetzlichen Mindestanforderungen zu erfüllen. Dies sei jedoch auch dem äußerst schwierigen Marktumfeld geschuldet, dass durch niedrige Zinsen, strengere Regulierung und veraltete IT-Infrastrukturen gekennzeichnet ist.

Dennoch könnten es sich die Institute nicht leisten, die Chancen durch PSD2 zu ignorieren. Denn PSD2 erlaube den Banken und Sparkassen, ihre ohnehin schon großen Mengen an Kundeninformationen mit zusätzlichen externen Daten anzureichern, aus denen neue Geschäftsfelder entstehen und die Zukunft in ein Open-Banking-Szenario sichern könnten.

BigTechs als neue Wettbewerber

72 Prozent der Banken planen mit PSD2 das Serviceportfolio zu verbessern und so auch neue Kunden anzusprechen. 54 Prozent vertrauen dabei auf die Beziehung zu ihren Kunden. Allerdings sehen sie auch die Herausforderung durch neue Wettbewerber, die in den Markt drängen und ihre Geschäftsmodelle bedrohen.

Vor allem die großen Technologieunternehmen wie Google, Amazon, Facebook und Apple werden von 71 Prozent als Gefahr wahrgenommen. FinTechs hingegen sind aus Sicht der etablierten Dienstleister eher Partner als Konkurrenten. Lediglich 13 Prozent sehen in ihnen ernstzunehmende Wettbewerber. Und auch andere Institute werden – im Kontext von PSD2 – nur von 5 Prozent als Gefahr gesehen.

PSD2 als Startschuss für Open Banking

PSD2 markiert nach Ansicht der Studienautoren den Einstieg in ein zukünftiges Open-Banking-Szenario, in dem etablierte Finanzdienstleister anderen Firmen Zugang zu Daten gewähren und mit ihnen kooperieren. Immerhin 80 Prozent der Befragten sehen in Open Banking eine Top-Priorität für das Management.

Je nach Geschäftsmodell der Bank werde Open Banking unterschiedliche Auswirkungen haben. Nicht alle Banken werden sich direkt an der Kundenschnittstelle aufstellen können. Umso wichtiger sei das Erarbeiten einer klaren strategischen Positionierung.

Vor allem kleinere Institute mit einem hohen Grad an Spezialisierung könnten zu den Gewinnern gehören, da sie ihre Produkte in einer Open-Banking-Welt einem großen Publikum zur Verfügung stellen können.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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