Banken beklagen Defizite beim Single Supervisory Mechanism

Einheitliche Bankenaufsicht in Europa

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Eine Studie zeigt: 10 Jahre nach Inkrafttreten des Single Supervisory Mechanism (SSM) ziehen die Banken ein ernüchterndes Zwischenfazit. Vor allem zwei Punkte stehen im Zentrum der Kritik.

Eine Dekade SSM: Einheitliche Bankenaufsicht in Europa

Zehn Jahre Single Supervisory Mechanism (SSM) haben zwar die Finanzstabilität in Europa erhöht, aber zugleich die Wettbewerbsfähigkeit reduziert.

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Der Single Supervisory Mechanism (SSM) wurde 2014 ins Leben gerufen, um die Bankenaufsicht in Europa zu harmonisieren und zu stärken. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens haben der Bundesverband deutscher Banken, das Beratungsunternehmen KPMG und das Center for Financial Studies der Goethe-Universität Frankfurt am Main eine Studie durchgeführt. Befragt wurden 31 europäische Banken, die unter der Aufsicht des SSM stehen.

Die Ergebnisse zeigen eine grundsätzliche Zustimmung zur verbesserten Qualität der Bankenaufsicht. Der SSM hat zu einer stärkeren Vereinheitlichung geführt, wodurch die Überwachung der Institute transparenter und effizienter wurde. Gleichzeitig berichten die Banken jedoch von einem stark gestiegenen Umfang und Detaillierungsgrad der regulatorischen Anforderungen in den vergangenen Jahren, was sich erheblich auf die Datenanforderungen und die Kosten der Regulierung auswirkt.

Steigende Komplexität und Belastung für Banken

Mehr als die Hälfte der befragten Institute empfindet die Bankenaufsicht als zu komplex. Insbesondere die Vielzahl an Anfragen und Berichtsanforderungen wird kritisch gesehen: 81 Prozent der Banken halten die zahlreichen, teilweise redundanten Abfragen des SSM für nicht nachvollziehbar. Diese Anforderungen verursachen nicht nur hohe Kosten, sondern beeinträchtigen auch die Wettbewerbsfähigkeit der Institute.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, fordern die Studienautoren eine stärkere Fokussierung auf die Wettbewerbsfähigkeit der Banken. Dies bedeutet weniger Bürokratie, eine Reduzierung doppelter Datenanforderungen und eine effizientere Erhebung sowie Auswertung der notwendigen Informationen. Neben der Sicherung der Finanzstabilität sollte es auch darum gehen, Wachstum und Wandel im Finanzsektor zu ermöglichen.

Drei zentrale Empfehlungen zur Optimierung der Aufsicht

Die Studie leitet aus ihren Ergebnissen drei wesentliche Handlungsempfehlungen ab:

  • Neben der Stabilität des Finanzsystems muss der SSM sicherstellen, dass wettbewerbsfähige Banken für langfristiges Wirtschaftswachstum in der EU erhalten bleiben.
  • Die Aufsicht sollte stärker berücksichtigen, dass sich Banken in Größe und Geschäftsmodellen unterscheiden und daher differenzierte Anforderungen benötigen.
  • Ein verstärkter Dialog zwischen Banken und der Aufsichtsbehörde kann das gegenseitige Verständnis verbessern, wodurch die Komplexität des SSM reduziert und die Effizienz der Aufsicht gesteigert werden könnte.

Durch diese Maßnahmen könnte die Belastung der Institute gesenkt und gleichzeitig die Qualität der Bankenaufsicht weiter erhöht werden.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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