Die Generation Z stellt den Arbeitsmarkt auf den Kopf: Sicherheit, Sinnhaftigkeit und Flexibilität sind gefragt. Warum Unternehmen jetzt umdenken müssen – und welche Chancen junge Talente für die Zukunft bieten.

Wie Unternehmen die Generation Z gewinnen: Sicherheit, Sinn und Flexibilität werden entscheidend.
Die Generation Z betritt den Arbeitsmarkt in einer Zeit tiefgreifender Umwälzungen – geprägt von der COVID-19-Pandemie, geopolitischen Krisen und umfassender digitaler Transformation. Ihre Erwartungen sind widersprüchlich: Einerseits wünscht sie sich langfristige Sicherheit, andererseits zeigt sie die höchste Wechselbereitschaft aller Generationen. Dies bestätigt eine aktuelle Studie der ManpowerGroup.
Sieben von zehn Arbeitnehmern der Gen Z betonen, dass Jobsicherheit ein entscheidender Faktor bei der Arbeitsplatzwahl ist. Gleichzeitig denken 46 Prozent daran, ihren aktuellen Job innerhalb der nächsten sechs Monate zu kündigen.
Für 86 Prozent der Gen Z ist es zudem essenziell, einer sinnstiftenden Tätigkeit nachzugehen, um Arbeitszufriedenheit und Wohlbefinden zu erreichen. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Wahl eines Jobs ist der technologische Wandel: 59 Prozent der Befragten glauben, sich Berufe suchen zu müssen, die weniger von Automatisierung bedroht sind, wie handwerkliche oder manuelle Tätigkeiten.
Neue Anforderungen an Unternehmen
Diese veränderten Karriereerwartungen stellen Arbeitgeber vor neue Herausforderungen, eröffnen ihnen jedoch auch Chancen. Unternehmen reagieren, indem sie ihre Recruiting- und Bindungsstrategien anpassen: Statt starrer Karrierepfade bieten sie individuelle Entwicklungsmöglichkeiten, hybride Arbeitsmodelle und klare Perspektiven. Ziel ist es, die Angehörigen der Gen Z – die bis 2030 etwa ein Drittel der weltweiten Arbeitskräfte ausmachen wird – langfristig zu binden.
Global setzen Unternehmen auf eine bessere Work-Life-Balance (56 Prozent), Remote- oder Hybridarbeit (37 Prozent), den Ausbau von DEI-Initiativen (Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion) (34 Prozent) sowie speziell auf die Bedürfnisse der Gen Z zugeschnittene Zusatzleistungen (34 Prozent) und Mentoring-Programme (29 Prozent).
Herausforderungen für Führungskräfte
Dennoch zeigt der Bericht, dass viele Führungskräfte Vorbehalte gegenüber der jungen Generation haben. 40 Prozent der Führungskräfte sind der Ansicht, dass Berufseinsteiger der Gen Z unzureichend auf den Arbeitsmarkt vorbereitet sind. In einer separaten Umfrage des Magazins Newsweek halten 36 Prozent die Gen Z zudem für anspruchsvoller und schwieriger zu führen als frühere Generationen.
Dabei wird oft übersehen, dass die Arbeitswelt sich grundlegend verändert hat: Pandemie, Krisen und technologische Umbrüche haben das Berufserleben der Gen Z stark geprägt. Konzepte und Erwartungen früherer Jahrzehnte lassen sich kaum auf ihre Berufswelt übertragen. Führungskräfte müssen sich stärker in die Perspektive junger Mitarbeiter hineinversetzen und Fragen stellen wie: „Wie erleben sie den Berufseinstieg? Welche Rolle spielt hybrides Arbeiten bei der Einarbeitung?“
Anpassungsfähigkeit als Schlüsselkompetenz
Vor dem Hintergrund rapider technologischer Entwicklungen, insbesondere im Bereich Künstliche Intelligenz und Automatisierung, ist die Zukunft vieler Berufsbilder unsicher. Diese Unsicherheit fordert die Gen Z heraus, bringt jedoch auch eine besondere Stärke hervor: ihre hohe Anpassungsfähigkeit.
Die Studienautoren gehen davon aus, dass die Generation über ein breites Spektrum sogenannter „transferable Skills“ verfügen wird. Diese Fähigkeiten ermöglichen es, flexibel zwischen Branchen und Rollen zu wechseln. Unternehmen, die diese Kompetenzen gezielt fördern, können erhebliche Vorteile daraus ziehen.
Kompetenzorientierung als Zukunftsstrategie
Skill-based Hiring – die Einstellung auf Basis von Kompetenzen statt fester Jobprofile – wird zunehmend wichtiger. Unternehmen, die das Potenzial der Gen Z erkennen und echte Entwicklungsperspektiven bieten, schaffen die Grundlage für eine zukunftsfähige Belegschaft.
Auch ökonomisch zahlt sich Anpassungsfähigkeit aus: In Zeiten des Fachkräftemangels benötigen Unternehmen Mitarbeitende, die sich rasch neuen Anforderungen anpassen können. Die Gen Z investiert bewusst in übertragbare Fähigkeiten und entwickelt sich vielseitig weiter. Arbeitgeber, die Weiterbildung, Mentoring und interdisziplinäre Karrieremodelle fördern, können dieses Potenzial optimal nutzen.
Erfolgsfaktoren für die Bindung junger Talente
Die Generation Z bringt neue Erwartungen an die Arbeitswelt mit: Sie sucht Sicherheit, Sinnhaftigkeit und Flexibilität. Unternehmen, die diese Bedürfnisse ernst nehmen, können attraktive Entwicklungsmöglichkeiten bieten, die Sicherheit vermitteln, ohne in starre Strukturen zu verfallen.
Eine Unternehmenskultur, die Flexibilität mit Verlässlichkeit vereint, wird entscheidend sein. Klare Entwicklungspfade, frühe Übernahme von Projektverantwortung und individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten sind zentrale Elemente. Eine auf Vertrauen und Transparenz basierende Unternehmenskultur wird letztlich den Ausschlag geben, um junge Talente nicht nur zu gewinnen, sondern auch zu zukünftigen Führungskräften zu entwickeln.
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