5 Herausforderungen für das Personalmanagement der Zukunft

Strategien für Unternehmen im globalen Wettbewerb

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Globale Krisen, technische Revolutionen und der Kampf um Talente: Unternehmen stehen vor einem Wendepunkt! Warum zukunftsorientiertes Personalmanagement jetzt über Erfolg oder Scheitern entscheidet – und wie Banken Ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern können.

Ausblick auf Trends im Personalmanagement im Jahr 2025

Trends im Personalmanagement im Jahr 2025.

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Pantha rei – „alles fließt“ – das ist der Kern der Lehre des griechischen Philosophen Heraklit. Gemeint ist damit, dass die einzige Konstante im Leben die Veränderung ist. Das ist heute so wahr wie vor mehr als 2000 Jahren. Gerade in einer sich immer schneller verändernden Welt stehen alte Gewissheiten und Strukturen auf dem Prüfstand. Alles ist im Wandel, auch in der Wirtschaft. Geopolitische Entwicklungen, technologische Innovationen und der demografische Wandel beeinflussen die Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln.

Auch das Personalmanagement von Unternehmen steht heute vor großen Herausforderungen. Eine zukunftsorientierte Personalstrategie ist entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und die Arbeitsproduktivität zu steigern.

1. Geopolitische Herausforderungen

In Deutschland haben sich Politik und Wirtschaft lange Zeit auf drei Pfeiler gestützt: die Gewissheit militärischen Schutzes durch die Nato und insbesondere die Atommacht USA, billige Energie aus Russland und einen scheinbar unersättlichen Absatzmarkt in China. Mit diesen Gewissheiten ist es vorbei. Die damit verbundenen Unsicherheiten zwingen Unternehmen dazu, ihre Strategien neu auszurichten. Diese Entwicklungen betreffen auch das Personalmanagement, das sich den veränderten globalen Rahmenbedingungen anpassen muss. Krisenzeiten, so schwierig sie auch sein mögen, bieten jedoch immer auch die Chance für Innovationen und Reformen.

2. Flexibilität und Veränderungsbereitschaft stärken!

Neben den geopolitischen Herausforderungen verändert die Digitalisierung bestehende Industriezweige und führt dazu, dass viele Arbeitsplätze verschwinden. Im günstigsten Fall entstehen gleichzeitig neue. Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bedeutet dies: Lebenslange Anstellungen in derselben Firma gehören immer mehr der Vergangenheit an. Stattdessen sind eine größere Flexibilität und Veränderungsbereitschaft gefragt.

Aber auch die Unternehmen selbst müssen, bevor ihre Geschäftsmodelle „überaltern“, den Wandel aktiv begleiten, indem sie:

  • Innovationen fördern: Durch gezielte Investitionen in Zukunftsfelder wie künstliche Intelligenz, Datenanalyse und Automatisierung können zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen werden.
  • Transformation sozialverträglich gestalten: Alte Strukturen müssen abgebaut werden, während zukunftsträchtige Bereiche ausgebaut werden. Eine transparente Kommunikation ist dabei unerlässlich.

3. Anpassung der Personalstrategie an neue Rahmenbedingungen

Die Zukunft fordert von den Unternehmen und ihren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit und Flexibilität. Lineare Karrieren weichen zunehmend dynamischen Laufbahnen, die Quereinstiege und berufliche Umorientierungen umfassen können.

Unternehmen sollten daher eine Kultur des lebenslangen Lernens etablieren und die Angst vor disruptiven Technologien wie der künstlichen Intelligenz aktiv adressieren. Eine kontinuierliche Qualifizierung und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigert deren Effizienz und fördert nachhaltige Produktivitätssteigerung.

Gleichzeitig müssen Unternehmen auf eine zunehmende Arbeitsmobilität ihrer Mitarbeiter vorbereitet sein und diese als Chance statt als Risiko begreifen. „Bumerang-Karrieren“, bei denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Jobwechseln zum ehemaligen Arbeitgeber zurückkehren, bieten hier die Möglichkeit, wertvolles Know-how zurückzugewinnen.

4. Bürokratieabbau und Steuererleichterungen

Um Deutschland wettbewerbsfähiger zu machen, sind auch auf dem Arbeitsmarkt dringend strukturelle Reformen notwendig:

  • Zuwanderung und Bildung stärken: Der Fachkräftemangel in Europa kann nur durch eine bessere Bildung und die Gewinnung von Arbeitskräften aus dem Ausland gemildert werden.
  • Bürokratieabbau: Langsame Prozesse – etwa bei der Erteilung von Arbeitsvisa – verhindern eine schnelle Deckung des Fachkräftebedarfs.
  • Steuerliche Entlastungen: Geringere Abgabenlasten könnten Fachkräfte anziehen und die Wettbewerbsfähigkeit steigern.
  • Flexiblere Arbeitsmodelle: Auch Gesundheitsprogramme und innovative Ansätze (z.B. Job-Sharing oder Arbeitszeitmodelle nach Lebensphasen) können dazu beitragen, die Krankenquote zu senken und die Produktivität zu steigern.

5. Innovation und Start-ups fördern

Die Innovationskraft Deutschlands leidet nicht zuletzt am geringen Zugang zu Risikokapital. Europäische Start-ups ziehen im Schnitt nur 0,3 Prozent des BIP an Risikokapital an – weit weniger als ihre amerikanischen Pendants. Der Mangel an Finanzierung führt dazu, dass vielversprechende Gründer ihre Aktivitäten ins Ausland verlagern. Europa muss hier ansetzen, indem es Start-ups durch regulatorische Erleichterungen und Zugang zu einem europäischen Kapitalmarkt fördert. Ohne einen dynamischen Start-up-Sektor wird es schwierig sein, in der globalen Innovationslandschaft mitzuhalten.

  • Unternehmen können von der Agilität und Innovationskraft von Start-ups profitieren, indem sie strategische Partnerschaften eingehen oder gezielt Start-ups fördern. Dies stärkt die eigene Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit.
  • Unternehmen sollten eine Start-up-Mentalität in ihrer Belegschaft etablieren, z. B. durch flache Hierarchien, Eigenverantwortung und kreative Freiräume. Dies steigert die Innovationskraft und Mitarbeiterbindung.
  • Mitarbeiter mit unternehmerischem Denken wechseln oft in Start-ups. Unternehmen können diese Talente halten, indem sie unternehmerische Karrierepfade anbieten.
  • Mitarbeiter, die Erfahrungen in Start-ups sammeln und später zurückkehren, bringen wertvolles Innovations-Know-how und neue Perspektiven mit, die das Unternehmen bereichern.
  • Die Übernahme von Start-up-Strukturen – agile Projektteams mit schnelle Entscheidungsprozessen – hilft Unternehmen, sich zukunftssicher aufzustellen.

Anpassung statt „weiter so“

Die Zeiten des „Weiter so“ sind vorbei. Unternehmen müssen ihre Personalstrategien grundlegend überdenken, um im globalen Wettbewerb zu bestehen. Flexibilität, Digitalisierung und eine gezielte Förderung von Talenten sind dabei unverzichtbar. Gleichzeitig erfordert der Wandel eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die Innovation und Wachstum ermöglichen.

Die Zukunft des Personalmanagements liegt in der Anpassung der Personalentwicklung an die notwendige technologische Transformation. Nur wer diese neuen Realitäten aktiv gestaltet, wird langfristig erfolgreich sein.


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    Über den Autor

    Sabine Mlnarsky

    Sabine Mlnarsky ist Mitglied des Vorstands der Commerzbank AG, zuständig für Group Human Resources. Die Juristin war zuvor u.a. in verschiedenen Führungspositionen der Erste Group Bank AG und der Lufthansa tätig.

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