3 Prinzipien für das Management in unsicheren Zeiten

Wunderbare Zeiten für Gestalter

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Viele sagen: Die Zeiten sind schwierig. Ich widerspreche. Wer die Zukunft liebt und Veränderung mag, erlebt heute wunderbare Zeiten – gerade in Banken. Der Schlüssel liegt in drei einfachen Prinzipien, die jeder von uns selbst in der Hand hat.

Management in unsicheren Zeiten

Warum Sie bei der Krise einfach nicht mitmachen sollten

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1991 dachte kaum jemand an Mittweida, wenn es um Zukunft und Aufbruch ging. Die Region galt als überaltert und ohne Dynamik. Heute sehen wir in der Region starke Projekte, lebendige Zusammenarbeit und echte Wirkung. Nicht, weil die Bedingungen perfekt waren. Sondern, weil Menschen sich entschieden haben: Wir fangen an. Ich habe gelernt, dass Zukunft nicht durch den Blick in den Rückspiegel entsteht, sondern immer und jederzeit im nächsten beherzten Schritt.

Das Muster ist überall dasselbe: Zukunft entsteht, wenn wir den ersten Schritt wagen – trotz Unsicherheit. Auch in Banken. Diese drei Prinzipien helfen dabei. Wer sie beherzigt, entscheidet sich bewusst, bei den Krisen nicht mitzumachen.

Prinzip 1: Entscheiden trotz Unsicherheit (80/100)

Zu viele gute Ideen scheitern, weil sie in endlosen Abstimmungen verharren. Mein Prinzip lautet 80/100: Wenn 80 Prozent Klarheit da ist, entscheide ich – und investiere 100 Prozent Energie in die Umsetzung. Stillstand im Perfektionsstreben hilft niemandem. Präzision entsteht unterwegs: durch kurze Feedbackschleifen, echte Kundenreaktionen und messbare Wirkung.

Was heißt das in der Praxis?

Es braucht eine Führungskultur, die auf Vertrauen und Leistung baut – und gleichzeitig Innovation und Veränderung gezielt fördert. Vertrauen bedeutet, dass Mitarbeitende Verantwortung übernehmen können. Leistung zeigt sich, wenn mutiges Handeln Wirkung entfaltet. Und eine Innovationskultur entsteht dort, wo neue Ideen nicht nur erlaubt, sondern aktiv angestoßen werden.

Ein Beispiel: Unser Ideenwettbewerb in diesem Jahr. Wir haben Mitarbeitern die Chance gegeben, „out of the box“ zu denken, eigene Vorschläge einzubringen und diese praktisch zu erproben. 11 bereichsübergreifende Teams mit jeweils zwei bis vier Mitarbeitenden haben ihre Ideen eingereicht. Aus ersten Skizzen wurden konkrete Ansätze, die wir Schritt für Schritt begleitet haben. Ein Highlight war der Ideenpitch der Teams vor einer Jury, bei dem die Teilnehmenden ihre Konzepte präsentieren und direktes Feedback erhalten konnten. Die besten Teams konnten ihre Konzepte weiterentwickeln und auf eine mögliche Umsetzung vorbereiten.

Unser Ziel ist, dass daraus echte Projekte entstehen. Doch selbst wenn eine Idee (noch) nicht realisiert wird, bleibt Machen die beste Schule für Innovationsgeist. Denn Erfahrung, Reflexion und Teamarbeit zahlen in jedem Fall auf die Zukunft ein.

Prinzip 2: Wirkung im WIR

Wirkung entsteht, wenn sich Stärken ergänzen. In Mittweida bringt jeder seine Stärken und Fähigkeiten ein – Hochschule, Kommune und wir als Bank – nicht nebeneinander, sondern miteinander. So heben wir die Schätze der Region: Wissen, Nähe zu Menschen, Unternehmergeist. Aus dieser Haltung sind Orte wie die Werkbank32 und das Telewerk gewachsen – Räume, in denen Ideen früh auf Realität treffen und Verantwortung gemeinsam getragen wird.

Was heißt das in der Praxis?

Ein wichtiger Teil dieses Miteinanders ist unser breites Netzwerk. Hier kommen bewusst auch branchenfremde Partner zusammen – von Technologie-Startups bis zum Landkreis. Der Blick über den Tellerrand öffnet neue Perspektiven, ermöglicht ungewohnte Kooperationen und schafft Innovationskraft, die allein nicht entstehen würde. Dieses Ökosystem zeigt: Wirkung entsteht nicht im Silodenken, sondern dort, wo Unterschiede als Stärken verstanden und Brücken gebaut werden.

Prinzip 3: Dranbleiben macht den Unterschied

Erfolg entsteht selten durch einen großen Wurf – viel eher durch viele kleine Schritte, die kontinuierlich gesetzt werden. Routine schlägt Motivation, denn sie trägt auch dann, wenn der Applaus verstummt: Wir starten, messen, lernen, verbessern – und wiederholen den Kreislauf.

Was heißt das in der Praxis?

Ein gutes Beispiel dafür ist unsere Partnerschaft mit Estland. Der Besuch von Staatspräsident Alar Karis in der Werkbank32 war nicht das Resultat eines einzelnen Projekts, sondern das sichtbare Ergebnis jahrelanger Aufbauarbeit: Netzwerke knüpfen, Vertrauen schaffen, Themen wie Digitalisierung konsequent vorantreiben. Ohne dieses beharrliche Dranbleiben hätte es keinen europäischen Wirtschaftsdialog in Mittweida gegeben – ausgerechnet in der Stadt, die kaum jemand für zukunftsrelevant hielt.

Mut x Kooperation x Ausdauer = Erfolg

  1. Mut heißt, bei 80 Prozent Klarheit zu entscheiden und mit voller Energie zu starten.
  2. Kooperation heißt, Schnittstellen zu öffnen, Reibung zu reduzieren und die richtigen Partner früh einzubinden.
  3. Ausdauer heißt, Wirkung zu messen, zu justieren und jeden Tag weiterzugehen, bis aus Ideen spürbare Ergebnisse werden.

Diese Prinzipien sind kein Dogma, sondern ein Kompass. Die Gewichtung kann je nach Projekt variieren: Mal ist mehr Mut gefragt, mal intensive Kooperation, mal Durchhaltevermögen. Entscheidend ist, dass alle drei Faktoren zusammenspielen.

Genau darüber wollen wir im Austausch bleiben.

Denn Zukunft entsteht nicht allein im eigenen Haus, sondern durch gemeinsames Lernen und konkrete Praxisbeispiele. Deshalb laden wir Sie herzlich zum Bankinnovativ-Tag 2026 in Mittweida ein: Dort zeigen wir, wie Banken Mut, Kooperation und Ausdauer in ihrem Alltag verankern können – fokussiert, kollegial, umsetzbar. Melden Sie sich an und werden Sie Teil eines Tages, an dem wir Zukunft gemeinsam gestalten. Alle Details finden Sie hier Bank Innovativ Tag 2026.

Über den Autor

Leonhard Zintl

Leonhard Zintl, Vorstand der Volksbank Mittweida eG. Er verbindet genossenschaftliche Werte mit unternehmerischer Neugier – für Banking, das wirkt.

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